Villa Meixner

Beim Brühler Weihnachtsmarkt ist einiges los

Der Weihnachtsmarkt in der 26. Auflage zieht viele interessierte Besucher an, die allerhand und nicht immer geplant konsumieren. Kulinarisch hat der Markt ebenso viel zu bieten wie auf der Bühne.

Von 
Sabine Zeuner
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Brühl. Vergangenes Jahr war nicht mehr Lametta, das steht fest. Doch brauchen weder die Jugendstilvilla, der Garten noch die zahlreichen Aussteller viel Glimmer, um Besucherströme anzuziehen. Kaum waren die Türen und Tore geöffnet, strömten die Menschen zum 26. Brühler Weihnachtsmarkt.

„Nach zwei Jahren Pause und immer noch mit Corona im Hinterkopf gab es ein paar Absagen, auch kurzfristig“, schilderte Organisator Jochen Ungerer, dass er frei gewordene Stellplätze nicht neu besetzt, sondern die Abstände der Tische in der Villa etwas erweitert habe. Das brachte mehr Raum für die Besucher. Mehr Raum für ungestörtes Schauen und beraten lassen. Vielleicht ein Grund, weshalb fast jeder aus der Villa mit einem Lächeln heraustrat – mit einer oder mehreren Tüten in der Hand. Neugierig und „eigentlich wollte ich gar nichts kaufen“ als Vorsatz im Kopf kam auch Sieglinde Munz und ging mit einem feschen Filzhut auf dem Kopf glücklich wieder aus der Villa in die Winterkälte hinaus. Oder Frieda, die ganz mutig als erste ein Gedicht für den Nikolaus (Wolfram Gothe) parat hatte, dafür eines der begehrten Geschenkpäckchen bekam. Mit strahlenden Augen schaute sie den Mann in Rot an und bedankte sich. Apfel, Nuss und Mandelkern, dazu Orangen und eine Süßigkeit, ganz nach der Tradition waren von eifrigen Helfern eingetütet worden.

Plötzlich sind die Reime weg

Die wollte auch der kleine Nils gerne haben. Als er vor dem Bärtigen stand, fiel ihm sein Gedicht nicht mehr ein und alle Zuschauer halfen: „Advent, Advent …“, schon war der Nikolausbann gebrochen und die Worte flossen.

Klirrende Kälte an beiden Markttagen hielt niemanden ab, vorbeizuschauen und – wie die frischgebackene Hutbesitzerin an den Ständen im Freien zu verweilen. Denn dort gab es unter anderem leckeres, wärmendes Essen, den heiß geliebten Glühwein und auch Kaffee und köchelnde Schokolade.

Weitere Vereine helfen mit

Als Novum bewirtete nicht allein der Kulturfreundeskreis, sondern man hatte das bewährte Team um Mitglieder örtlicher Vereine erweitert. Samstags halfen die Mitglieder des Fördervereins der örtlichen Feuerwehr und sonntags kamen die Rohrhöfer Göggel, bedienten Grill und Toaststation, oder packten an, wo Hilfe gebraucht wurde.

Unter Zeltdächern rückte man enger an den Stehtischen zusammen und genoss die lange vermisste Geselligkeit und den Austausch. Der heimelige Budenzauber um die Villa Meixner ist bekannt für sein weihnachtlich stimmendes Bühnenprogramm, das auch in diesem Jahr wieder ganze Familien, Freundesgruppen und Fremde anzog. „Wir haben schon oft von der netten Stimmung hier gelesen“, verrieten Bernd und Claudia Stemmler aus Worms, dass sie das endlich einmal live erleben wollten. Ganz gebannt schauten beide zur Bühne, auf der Ungerer gerade die Schönheiten, Neues und Bewährtes beim Markt ankündigte.

Kurze Zeit später standen dort 40 Grundschüler vom Chor der Jahnschule. Mit roten Näschen, warm eingepackt mit Mütze, Schal und Handschuhen sangen sie Wärme in die Herzen der Marktbesucher, die mit Applaus nicht sparten.

Pikantes bei den „Käsemädels“

Etwa stündlich reihten sich weitere Programmpunkte an beiden Tagen aneinander, die jeweils eine Menge Publikum anzogen. Viel los war zudem beim Karussell, das emsig seine Runden drehte und am benachbarten Waffelstand der Aktivengarde der Kollerkrotten: „So eine süße Waffel passt immer“, stellte dort Ehrensitzungspräsident Claudio Glässer fest. Pikantes für daheim boten die „Käsemädels“ aus dem Allgäu, die neben Kristallkäse, diversen Käsespezialitäten und Speck auch ein freundliches Lächeln dabeihatten. Das verging einem auch nicht, wenn man ein paar Schritte entfernt vom süßen Duft von Kakao und Schokolade angelockt wurde. Schokolade und Weihnachten gehören eben untrennbar zusammen wie Schokolade und jede nur erdenkliche Lebenssituation.

Frisches Gemüse, Obst, Dosenwurst und Hochprozentiges aus dem Schwarzwald gab es und auch Weihnachtsbäume, ganz frisch geschlagen. Klein, aber sehr fein war in diesem Jahr wieder die Auswahl an handgemachter Kunst oder Gebrauchsgegenständen, die den Markt zu einem der attraktivsten in der Region machen.

Info: Weitere Bilder gibt es unter www.schwetzinger-zeitung.de

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Brühl: Weihnachtsmarkt in und um die Villa Meixner

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