Brühl. Nachdem in den Antwortschreiben seiner Postkarten-Aktion „Was bewegt Sie in . . .“ wiederholt die Situation von Senioren und körperlich Benachteiligten thematisiert worden sei, sprach der CDU-Landtagskandidat Andreas Sturm mit dem kommunalen Behindertenbeauftragten Rudi Bamberger. Er habe dem CDU-Politker wertvolle Einblicke in sein Tätigkeitsfeld gegeben, heißt es dazu in einer Pressemitteilung aus dem Wahlkampfbüro.
Viele Menschen mit Behinderung müssten sich derzeit wegen der Pandemie noch stärker von anderen zurückziehen, weil sie zu den Corona-Risikogruppen zählten. Die Gefahr von Isolation und psychischen Belastungen sei deutlich höher, insbesondere in den entsprechenden Einrichtungen.
Rudi Bamberger, der selbst Rollstuhlfahrer ist, berichtete, dass die Corona-Krise zwar das Leben aller Bürger beeinträchtige, am schlimmsten betreffe es aber diejenigen, die ohnehin schon benachteiligt seien.
Körperlich Benachteiligte oder Menschen mit einer körperlichen Behinderung seien auf entsprechende Sport- und Fitnessgeräte für den Erhalt der Muskeln angewiesen, berichtete Bamberger laut Pressemitteilung. Manche Übungen könnten sogar nur im Wasser durchgeführt werden. „Das regelmäßige Schwimmen und Üben in den öffentlichen Schwimmbädern ist für die meisten körperlich Benachteiligten unverzichtbar, um weiterhin so gut wie möglich am täglichen Leben teilzunehmen“, wird Bamberger zitiert. Das sei ein ernstes Problem, für das es noch keine Lösung gebe.
Gespräche suchen
Bamberger machte auch auf die drohende gesellschaftliche Ausgrenzung aufmerksam, denn nur weil Menschen eine Behinderung haben, seien sie nicht automatisch krank. Es sei wichtig, die Hygieneregeln einzuhalten, ohne Menschen mit körperlichen Einschränkungen auszugrenzen. Vielleicht gebe es auch die Möglichkeit sich als Nachbar oder Bekannter einfach mal bei einem älteren Menschen oder einem Menschen mit Behinderung im Umfeld zu melden. Einsamkeit sei nämlich eines der drängendsten Probleme. „Ein Anruf kann Wunder bewirken“, sagt auch Andreas Sturm, der dies bei seinen Telefonsprechstunden vor Weihnachten erlebt habe. „Es gab Anrufer, die an den drei Tagen der telefonischen Bürgersprechstunde im Dezember einfach jemanden zum Reden gebraucht haben, das sollte uns ein Signal sein“, so der CDU-Landtagskandidat.
Der Brühler Behindertenbeauftragte forderte, die Sorgen und Nöte der körperlich Benachteiligten nicht zu übersehen, nur weil sie keine so große Lobby hätten. Dr Zustand einer Gesellschaft zeige sich aber daran, wie man mit Schwächeren umgehe, stellte Bamberger zum Schluss des Gesprächs mit Sturm mahnend fest. zg/ras
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