Brühl. Abschied ist immer bittersüß: Beim „Auf Wiedersehen“ der Abschlussklassen der Marion-Dönhoff-Realschule Brühl-Ketsch (MDRS) wurde das „bitter“ stark versüßt durch einen Rektor mit pfiffiger Rede – persönlich, motivierend und nicht ohne Witz, Klassenlehrer, die mit ihren Worten an die Ex-Schülern mit Emotionen nicht sparten, geteilten Erinnerungen sowie vielen Auszeichnungen für Bestleistungen.
Rektor der Marion-Dönhoff-Realschule Brühl-Ketsch überrascht mit süßer Verkleidung
Jedes Jahr aufs Neue überrascht Rektor Martin Jendritzky mit einer besonderen Verkleidung, die seine Ansprache spiegelt oder stützt: Dieses Mal war es die goldglänzende Verpackung beliebter süßer Bären, gekrönt von zwei „Ohren“ aus Tüten gern verzehrter schwarzer Katzen. „108 Absolventen – einer echten Menge, gratulieren wir heute zum bestandenen Abschluss“, begann Jendritzky mit einem kurzen Abstecher zu zehnmal Abschluss mit „einer 1 vor dem Komma“, was mit großem Applaus honoriert wurde.
Als Ziel nach jahrelangem Engagement und Zeichen der Ausdauer im Erwerb von Wissen, Kompetenzen und vor allem Selbstständigkeit sowie zunehmende Übernahme der Verantwortung fürs eigene – positive oder auch negative – Handeln, was bei so manchem länger gedauert habe als bei anderen. Als bekennender Konsument der in diverse farbenfrohe Tüten verpackten Süßigkeiten mit noch kreativeren Namen verglich der Rektor die Schulzeit an der MDRS mit einer Tüte voller bunter Mischung.
Im Rückblick darauf sprach er von „Süßen Mäuse“ und „Milchbären“, die aufbrachen, um die „Wunderwelt“ der weiterführenden Schule zu entdecken. Eingestreut in die Aufzählung der Leckereien fanden sich Anekdoten und Einordnungen der über die Jahre gewachsenen Schülerpersönlichkeiten.
Diverse „Harry Potter“, die dachten, Schule ginge auch ohne Lernen, unselbstständige „Grünschnäbel“ oder diejenigen, bei denen man erkannte, die sind „Balla-Balla“ oder jene, die als „Crazy Schnuller“ agierten, habe er erlebt. Zeiten, in denen sich Mädchen und Jungs gegenseitig gar nicht mehr so doof fanden, wo „Herzbeben“ für eine „Sommerliebe“ entstand und auch Ausflüge, wo sich die Mädels über „gute und schlechte Zeiten“ unterhielten und es in den Jungszimmern nach „Fred Ferkel“ roch.
Die Jahrgangsbesten
Klassenbeste(r): Niklas Schilling (9d/2,5); Cheyenne Bachmaier (10a/1,6), Lia Koch (10d/1,6), Kiara Helfrich (10b/1,7), Ben Grujic (10c/1,8).
Gesamtleistung besser als Notenschnitt 2,0: Cheyenne Bachmaier (10a/1,6), Lia Koch (10d/1,6), Kiara Helfrich (10b/1,7), Redina Taka (10a/1,8), Melina Jung (10b/1,8), Joris Gérard (10d/1,8), Hawraa Halaweh Albunni (10a/1,9), Fabian Giese (10b/1,9), Luca Friedmann (10d/1,9).
Die Klassenstufe neun, in der es häufig zu Pech beim Denken kam und Ehrenrunden gedreht werden durften, blieb nicht unerwähnt. Das Ziel „Schulabschluss“ sei erreicht: „Macht was draus und macht’s gut!“, motivierte Jendritzky. Nahtlos schloss sich Bürgermeister Dr. Ralf Göck als Schulverbandsvorsitzender seinen Worten an und formulierte: „Ihr habt Großes erreicht.“
Das Zeugnis sei Beweis für Leistung, Entwicklung und Fleiß. An der Schwelle zwischen dem Ende eines bedeutenden Lebensabschnitts und dem Beginn eines neuen, unbekannten, hoffentlich spannenden Weges zeigten sich Werte, Haltung, Orientierung, die in den zurückliegenden Jahren von Eltern, Familien und Lehrern eben für diese Zukunft vermittelt wurden.
Lobend bezeichnete Göck die Marion-Dönhoff-Realschule als Ort, an dem „Bildung mit Herz und Verstand in gelebter Gemeinschaft an einem Ort des Lernens und des Lebens“ stattfinde. Für das Erreichen einer Schülerzahl von mehr als 700 gab es als Einlösung einer geschlossenen Wette eine Flasche Champagner für Martin Jendritzky und Beifall für diesen Erfolg.
Absolventen der Marion-Dönhoff-Realschule Brühl-Ketsch werden ausgezeichnet
Ausgezeichnet wurden die Jahrgangs-, Abschluss- und Fachbereichsbesten sowie alle, die Ergebnisse im Schnitt von Note 1,9 und besser erreicht hatten. Für besonderes Engagement, etwa als Schulsanitäter, in der Bücherei und als Streitschlichter erhielten viele MDRSler Preise. Obendrein wurde Niklas Schilling für bemerkenswertes soziales Engagement allgemein ausgezeichnet.
Was der junge Mann nun macht? „Heute Abend feiern, morgen geht’s zu einem Fußballspiel, dann chillen“, erzählte er auf Anfrage. Auf seinem weiteren Lebensweg schließt sich ein Praktikum beim Rettungsdienst an: „Das will ich auch beruflich machen“, ließ Schilling wissen. Nach einer Pause mit Selfies, Erinnerungsfotos, Häppchen und Getränken, war Zeit für den Abschied der Klassenlehrer.
Andreas Melde aus der Klasse 9d resümierte: „Es war ein besonderes Jahr mit Euch, intensiv, lebendig, ehrlich und manchmal anstrengend, weitermachen, durchhalten lernt man nicht aus Büchern, das lernt man im echten Leben – habt Mut, bleibt neugierig und freundlich, lernt aus Fehlern und geht weiter!“ Pamela Koch aus der 10a: „Es war spannend, mit Euch habe ich das große Los gezogen: Ihr wart besonders. Ihr wart tolerant und besonders überzeugend, denkt daran ‚Ein Tag ohne Mathe ist ein verlorener Tag‘ - macht es gut und bleibt besonders.“
Daniel Gérard und Daniela Grimm aus der 10b waren sich einig: „Ihr seid eine Klasse, die nie aufgibt, ihr übernehmt Verantwortung, könnt aber auch feiern, wie in einer Familie: Aufgeben ist keine Option, das war unser Motto, nehmt das für euch mit!“. Und auch Michael Koch (10c) kam zu Wort: „Habt Vertrauen in euch und in andere - das verleiht Stärke für alle Herausforderungen. Möge die Macht mit Euch sein auf euerem Weg mit Menschen, denen ihr vertraut und die euch vertrauen.“
Alle Absolventen 2025
Klasse 9d : Elias Abel, Leo Berlinghof, Michelle Besedin, Hysa Emini, Leon Englert, Denisa Gechev, Yusef Hameed, Mete Isik, Alejandro Montag, Carla Kazi, Luigi Livorno, Aleyna Mahr, Basma Mohammad, Pietro Poutachidis, Zoë Quietzsch, Arbnore Ramosaj, Alexandra Salageanu, Niklas Schilling, Azra Sen, Eva-Chrisa Tsaveli, Aliya Watzelhan.
Klasse 10a: Youssef Abdelkarim, Cheyenne Bachmaier, Raluca-Ioana Beta, Logan Claus, Azra Demir, Leana Distelrath, Yannik Dittes, Zoi Eleftheriadou, Lorina Ferber, Luis Franke, Hawraa Albunni, Justus Hoffmann, Michelle Kaiser, Sophia Lopp, Jolina Muskalla, Giulia Negri, Raphael Spachholcz, Redina Taka, Joshua Tinzmann, Arseni Wirt.
Klasse 10b: Melisa Baysal, Yuliyan Dimitrov, Fabian Giese, Maximilian Heer, Kiara Helfrich, Melina Jung, Leonie Kief, Emilian Mougenot, Maximilian Niestroj, Panyakorn Nowak, Lea Otto, Laura Piccinno, Nicolas Pitsch, Maria Rebholz, Kiara Scholand, Lina Speicher, Marvin Tengg, Chrisoula Tsatsou, Samelia Ueltzhöffer, Maja Weber, Melina Werle.
Klasse 10c: Erik Ader, Laiba Akbar, Shakur Basit, Sude-Naz Demir, Can Ercan, Tuana Göce, Ben Grujic, Daniel Heitkamp, Chiara Henn, Lasse Himmelsbach, Lara Höflein, Luise Krüger, Robin Laun, German Martschuk, Anastasia-Maria Oikonomidou, Joshua Rahn, Leonard Riehl, Emely Risse, Dania Sawas, Luna-Julie Seppich, Joan Stengler, Mia Thielmann, Andjela Vidovic, Shanice Wiesweg.
Klasse 10d: Emir Akbay, Miray Akbay, Hasan Barlak, Maira Barth, Lennart Boch, Steven Bradneck, Sara Carotenuto, Giuliano Culjak, Anesa Derguti, Luca Friedmann, Joris Gérard, Selma Hajdarpasic, Samuel Hoppstädter, Lia Koch, Faris Mirzwa, Anna Rohrer, Fabian Rupp, Phélicia Schätzle, Riccardo Schmitt, Paul Schübel, Ceylin Sögüt, Sophia Vennari, Julian Zieher.
Kevin Solert aus der 10d ließ wissen: „Ambivalenz ist das Zauberwort, zwei widersprüchliche Dinge können gleichzeitig wahr sein, sie kann eure Superkraft sein, wenn ihr sie für Euch nutzt – eure Wünsche und Gedanken aus dem Beginn unserer gemeinsamen Zeit, die ihr damals an Euch selbst geschrieben habt, habe ich für Euch dabei – geht auf eure Zeitreise, schafft etwas, das bleibt.“ Die Schulband umrahmte die Feier, die mit unterhaltsamen Verabschiedungen und viel Lachen ausklang.
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