Umwelt

Brühler Altpapiersammlung: So einfach ist nachhaltiges Handeln vor Ort

Seit 2008 sammelt die GL Brühl mit Vereinen Altpapier. Die Aktion rettet Bäume, schont Ressourcen – und wird mit Musik und guter Laune zum nachhaltigen Event.

Von 
Marco Montalbano
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Sie sammeln für den guten Zweck und die Umwelt: Mitglieder der GLB und des Förderschulvereins der Schillerschule. © Peter Frank

Brühl. Seit 2008 veranstaltet die Grüne Liste Brühl (GL) jeden dritten Samstag im Monat eine Altpapiersammlung, mit tatkräftiger Unterstützung von Vereinen und anderen Freiwilligen. Dieses Mal zusammen mit dem Jugendgemeinderat Brühl-Rohrhof und dauerhaft mit dem Entsorgungsunternehmen AVR.

„Wir sammeln jetzt schon zum 201. Mal“, erläutert Frank. Die Aktion sei eine „feste Institution“ und finde normalerweise immer statt. Nur in absoluten Ausnahmefällen, also zum Beispiel bei höherer Gewalt, nicht, so wie letztes Mal. „Da hat die Jugendverkehrsschule den Platz benötigt“, erläutert er. Man könne sich somit auf jeden dritten Samstag im Monat verlassen. Und großartig sei, wie viele begeisterte Helfer es gebe, besonders von Vereinen und unter den Jugendlichen. Die Jungen hätten meist Musikboxen dabei. Das hätte dann fast Eventcharakter.

Auf die Frage, warum die GL, darunter auch heute noch Klaus Triebskorn, einer der Initiatoren, die Altpapiersammelaktion begonnen habe, meint Frank: „Die separate Sammlung nutzt der Umwelt enorm. Denn Altpapier, das in der grünen Tonne landet, wird dadurch oft verunreinigt und geht so als Grundlage für Recyclingpapier verloren. Aber jeder Baum, der nicht für Papier abgeholzt wird, bedeutet weniger CO₂ und ist somit wertvoll für uns alle.“

Brühler Altpapiersammlung rettet zirka 22.000 Bäume

1.300 Tonnen habe man inzwischen gesammelt und dadurch zirka 22.000 Bäume gerettet. Aber immer noch lande jeder fünfte Baum, der weltweit gefällt werde, in der Papierherstellung. So nachzulesen im Internet auf der Seite www.papiernetz.de der Initiative Pro Recyclingpapier (IPR).

Die AVR stelle die Container kostenlos zur Verfügung und zahle außerdem für das Altpapier eine kleine Vergütung: „Davon decken wir die Unkosten und der Rest kommt den helfenden Vereinen zugute“, erläutert Frank. Und es gebe noch mehr Gemeinnützigkeit. Denn Peter Hastetter vom Förderkreis Dourtenga nehme an den Sammelterminen auch Bücher an, die separat gesammelt würden.

Freuen sich über eine gelungene Sammlung: die Helfer vom Kindergarten St. Bernhard und dei Mitglieder der GLB, darunter auch der federführende Peter Frank (r.) und einer der Initiatoren: Klaus Triebskorn (l.). © Peter Frank

„Manche können noch verkauft werden, was der Bevölkerung unserer afrikanischen Partnerstadt zugutekommt. Mit den anderen Büchern werden die drei öffentlichen Bücher-Tauschregale bestückt oder die beteiligten Jugendlichen nehmen sie mit“, verrät er und ist sich sicher: „Da die Jugend heute überwiegend digital unterwegs ist, wird kaum noch ein gedrucktes Buch in die Hand genommen.“ Sobald die jungen Menschen allerdings ein solches vor Augen hätten und es sie interessiere, würde sie das zum Lesen animieren.

Die Aktion komme jedes Mal gut an, auch, da es für die Leute einfach bequem sei: „Etabliert hat sich das ‚Boxenstopp‘-System, bei dem die Fahrer im Auto sitzen bleiben und den Kofferraum öffnen. Wir laden dann schnell alles aus und der Nächste kann vorfahren“, meint er. Das sei nicht nur komfortabel für die Anliefernden, sondern ginge auch am schnellsten.

Beim Altpapiersammeln helfen auch Jugendliche gern, wie diese Gruppe vom Jugendhaus Brühl. © Peter Frank

Dann ergänzt er: „Ich bin absolut davon überzeugt, dass bei der Sammlung noch sehr viel Luft nach oben ist. Die Aktion müsste einfach noch bekannter werden, dann würde noch viel mehr Altpapier hinzukommen. Einen Tipp hat Frank noch: „Wir haben mitbekommen, dass viele die Fahrt zum Sammelort einfach mit dem Einkauf im Supermarkt oder anderen Erledigungen kombinieren. Eine gute Idee, nicht nur für die Umwelt, sondern auch eine gute Zeit- und Spritersparnis, weil man so keine extra Fahrt unternehmen muss.“

Helfen könne übrigens jeder: „Auch wer weniger als drei Stunden zur Verfügung hat, ist herzlich willkommen, da wir diese in drei Schichten einteilen. Einfach melden!“, lädt er ein. Die Sammlung erfolgt samstags, von 10 bis 13 Uhr. Die Einfahrt erfolgt über die Friedrich-Ebert-Straße.

Freier Autor Freier Journalist. Davor Pressereferent. Studium der Politikwissenschaft.

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