Brühl/Hockenheim. Nach drei Jahren Corona-bedingter Pause war es für die Tänzerinnen der Brühler Ballettschule Eder an der Zeit, auf einer großen Bühne ihr Können zu zeigen. In der Stadthalle Hockenheim präsentierten sie am Wochenende zwei Aufführungen ihrer Ballettinterpretation von Aschenputtel sowie moderne Jazz- und Hip-Hop-Tanzstücke.
In dem etwa zweieinhalbstündigen Programm entführte das rund 170-köpfige Ensemble die Zuschauer unter der Leitung von Gerda Eder in die Märchenwelt von Aschenputtel. „Lassen Sie sich verzaubern“, lautete das Credo der Ballettschulleiterin in ihrer Begrüßung der Zuschauer.
Aschenputtel, grazil verkörpert von Lara Krämer, wurde direkt zu Beginn der Aufführung das Leben schwer gemacht, als ihre beiden Stiefschwestern und ihre Stiefmutter sie vor der Kaminkulisse zum Erbsenaufsammeln zwangen. Für heftigen Applaus sorgte sodann der „Tanz der Erbsen“, bei dem die jüngsten Tänzerinnen der Ballettschule in knalliggrünen Tutus über die Bühne wirbelten und die ersten erlernten Grundlagen des Balletttanzes zeigten.
Die verschiedenen Gruppen aller Altersklassen von drei bis 25 Jahren tanzten dabei zu Stücken von Tschaikowsky, Minkus, Pugni, Gounoud und Verdi.
Auf eine sanfte Melodie schwebte nach dem „Tanz der Tauben“ und dem „Tanz der Teetassen“ elegant und mit weichen Bewegungen die gute Fee (Sara Weyandt) herein, die das doch eher triste Leben von Aschenputtel um 180 Grad wenden sollte. Es folgten die Einlagen ihrer Gehilfinnen in türkis-weißen Kostümen sowie die tänzerische Umsetzung der Kürbiskutsche, bei der die Tänzerinnen in orange leuchtenden Ballettanzügen den großen Ballabend für Aschenputtel einläuteten.
Die liebevolle Auswahl der Kostüme spiegelte sich auch darin wider, dass die Hauptrolle nun in ein royalblau glitzerndes Tutu gekleidet war, das den Prinzen (Alida Masuch) und alle anderen Ballgäste entzückte. Aschenputtels Glück weilte jedoch nur kurz, denn die schnellere und dramatischere Musik machten ihr beim „Tanz der Uhren“ deutlich, dass bald Mitternacht und damit ihr Traum zu Ende ist.
Letztlich siegte jedoch die Liebe im großen Finale auf dem Marktplatz, wo der Prinz sein Aschenputtel vor den Augen der Blumenmädchen, der Stiefschwestern und der Straßenfrauen wiedergefunden hatte. Zum Abschluss des ersten Programmteils, bei dem noch einmal alle Tänzerinnen auf die Bühne kamen, gab es kräftigen Beifall vom Publikum sowie Blumen für die Hauptrollen und die Choreografinnen Gerda Eder, Veronica Werwie und Ayda Raudzis, bevor es nach einer kurzen Pause mit den Jazz- und Hip-Hop-Tänzen weiterging. Zu Hits wie „Happy“ von Pharrell Williams oder „Me too“ von Meghan Trainor bewiesen die Ballettschüler, dass sie neben der Klassik auch die modernen Tanzstile im Blut haben.
„Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung unserer Tänzer, aber ich war bis zum Schluss angespannt“, resümierte Ballettschulleiterin Gerda Eder. „Wir haben seit März dafür geprobt und es hat sich auf jeden Fall gelohnt.“
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