Freibad

Brühler Freibad ist überdurchschnittlich beliebt

Die Verantwortlichen zeigen sich mit der Saison zufrieden – ein Eindruck, der sich mit dem Deutschland-Trend deckt und diesen sogar übertrifft. Weswegen die Besucherzahl trotzdem stocken, wissen die Verwalter.

Von 
Noah Eschwey
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Die Verantwortlichen des Brühler Freibads zeigen sich Anfang August optimistisch und hoffen, dass die Besucherzahl aus dem vergangenen Jahr auch diese Badesaison geknackt werden wird. © Gemeinde

Brühl. Dass sich das Sommerwetter in diesem Jahr Zeit gelassen hat, stellen auch die Verantwortlichen vom Freibad in Brühl fest. Hoffnungsvoll bleibt Dirk Faulhaber, Sachgebietsleiter für Sport-, Bäder- und Friedhofswesen trotzdem – „das können wir 2024 auch noch schaffen“, glaubt der Zuständige im Bezug auf die hohe Gesamtbesucherzahl aus der vergangenen Saison. Eine berechtigte Zuversicht, immerhin kann sich das Bad neuerdings als Besucherliebling der Region bezeichnen.

Über 850 000 Online-Bewertungen zu mehr als 1700 Freibädern habe das Forschungsteam von Testberichte ausgewertet. „Die durchschnittliche Bewertung aller Freibäder im Ranking liegt bei 4,38 Sternen. Das bedeutet, dass Freibäder ab 4,4 Sternen überdurchschnittlich beliebt sind“, heißt es in der zugehörigen Mitteilung. Mit einer Gesamtbewertung von 4,5 Sternen kann sich das Brühler Bad also zu den besonders beliebten in Deutschland gesellen. Zwar hört sich Platz 439 auf den ersten Blick nicht sonderlich gut an – im Vergleich zur weit abgeschlagenen Konkurrenz sieht das Ganze schon anders aus: 35 Plätze vor Ketsch, ist das Freibad Brühl das beliebteste in der gesamten Kurpfalz.

Besucherzuwachs bleibt in Brühl erstmal aus

„Die Punktezahl bestätigt die Arbeit, welche das Bäderteam in das Freibad investiert“, findet Hauptamtsleiter Jochen Ungerer. Darauf könne die Gemeindeverwaltung stolz sein: „Aber auch die Arbeit, welche durch andere Abteilungen wie das Bauamt, den Bauhof und die IT in die Infrastruktur gesteckt wurden, dürfen nicht unerwähnt bleiben.“ So müssten alle Rädchen ineinandergreifen, um einen geregelten und solch erfolgreichen Ablauf zu gewährleisten, weiß der Hauptamtsleiter.

Das spiegelt sich allerdings nicht in einem Besucherzuwachs wider: Am 31. Juli 2023 konnte das Freibad insgesamt 48 912 Gäste verzeichnen. In der aktuellen Saison seien es zum gleichen Zeitpunkt nur 34 141 Besucher gewesen, verrät Faulhaber. Die hohe Gesamtbesucherzahl von 67 805 Personen in der vergangenen Saison könne man in diesem Jahr trotzdem noch schaffen, glaubt der Bäderleiter. Der Verlust hängt mit dem unbeständigen Wetter in der Bundesrepublik zusammen.

Auch an wolkigen Tagen ist das Freibad in Brühl offen

Gerade deshalb ist es Faulhaber besonders wichtig, darauf hinzuweisen, dass das Bad auch bei einer Wolkendecke geöffnet ist: „Bei uns heißt es nicht: ‘no sun – no fun.’ Spaß ist bei unserem Angebot, mit Riesenwasserrutsche und Sprungturm, immer garantiert!“ Momentan sei das Team dabei, die Einrichtung mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien fit für die Zukunft zu machen. Der Verwaltungsmitarbeiter weiß nämlich: „Schließlich gilt es mit den vorhandenen Ressourcen umweltbewusst umzugehen.“

„Unser Freibad bietet an heißen Sommertagen die perfekte Gelegenheit zur Erholung und Erfrischung“, findet Bäderleiter Patrick Berndt. Damit dieses Vergnügen nicht „getrübt“ werde, sei die Sauberkeit für die Gemeinde von größter Bedeutung: „Bei uns trägt natürlich auch der Besucher eine Mitverantwortung dafür, dass die Anlage sauber und einladend bleibt. Daher ergeht unser Appell oder Bitte an alle Badegäste: Nutzen sie die bereitgestellten Müllbehälter!“ Diese seien über die gesamte Anlage verteilt, um den Besuchern die Müllentsorgung so einfach wie möglich zu machen. „Mit nur einem kleinen Handgriff kann jeder seinen Anteil leisten, damit das Freibad auch bei Hochbetrieb einen sauberen Eindruck erweckt und man sich wohlfühlt“, appelliert Berndt.

Wenig Kriminalität im Freibad Brühl

Auch über die medial allgegenwärtigen Probleme in deutschen Freibädern könne man in Brühl nicht klagen. Es würden nahezu keine Diebstähle gemeldet – es seien aber auch Schließfächer für Wertsachen vorhanden – und auch über Streitereien, psychische oder physische Gewalt gebe es nahezu keine Berichte: „Bis dato gab es keine großen Zwischenfälle.“ Selbst das neuerdings legale Cannabis spiele im Freibad Brühl keine Rolle: „Es gibt keinerlei Beschwerden von Badegästen. Zudem weisen wir die Badegäste am Eingang explizit darauf hin, dass der Cannabiskonsum im Brühler Freibad verboten ist“, erklärt Dirk Faulhaber.

Zu den Beschwerden einzelner Besucher, die Jugendliche beim längeren Besetzen der Rutsche beobachteten, sagt Bäderleiter Patrick Berndt: „Nein, es gibt kein Problem. Hier ist das übliche Verhalten der Jugendlichen zu beobachten.“ So sei die Rutsche bei Hochbetrieb stark frequentiert, womit sich für die Rutsche und Sprunganlage eine erhöhte Aufsichtspflicht für das Fachpersonal vor Ort ergebe. Dieser Pflicht komme das Fachpersonal allerdings nach, weiß der Bäderleiter des beliebtesten Freibads in der Kurpfalz.

Volontariat Noah Eschwey ist Volontär in der Lokalredaktion der Schwetzinger Zeitung/Hockenheimer Tageszeitung.

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