Brauchtum

Brühler Senioren erleben bei der Fasnacht Bütten und Tänze

Das Brühler Formum Älterwerden bietet den zahlreichen Besuchern im katholischen Pfarrzentrum ein fröhliches Fasnachtsprogramm.

Von 
Rita Weis
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Das Wichtigste in Kürze

Das Brühler Formum Älterwerden bietet den zahlreichen Besuchern im katholischen Pfarrzentrum ein fröhliches Fasnachtsprogramm aus Büttenreden, Musik und Tanz.

Brühl. Frohen Mutes und mit lustigen Hütchen kamen die älteren Brühler zum Faschingsnachmittag des katholischen Forums Älterwerden in das Pfarrzentum zu Füßn der Schutzengelkirche. Die Tische waren festlich dekoriert und DJ Heinz Tippl sorgte mit Fasnachtsschlagern schnell für fröhliche Stimmung.

Da brauchte das Team vom Forum Älterwerden nicht viele Worte, als es die Gäste zum Mitsingen einlud: „Wie schön, dass wieder Fasching ist.“ Fasnachtsmusik zum Schunkeln und Mitmachen, Showeinlagen und Büttenreden standen auf dem zweistündigen Programm, das Teamsprecherin Ursula Jennewein eröffnete. Getränke und Snacks wie Kaffee, Wasser, Laugenstangen und Berliner wurden serviert.

Maria Becker erklärt ebbes fürs Publikum bei der Brühler Seniorenfasnacht

Nach dieser Stärkung startete das Bühnenprogramm. Das zwölfköpfige Awo-Tanzballett präsentierte in rot-glitzernden Fracks und schwarzen Hosen mit Zylindern eine Show mit „Puttin‘ on the Ritz“. Wer den regionalen Dialekt nicht kannte, lernte das Wort „ebbes“ in seiner vielfältigen Bedeutung kennen, als die langjährige frühere Teamsprecherin Maria Becker in die Bütt stieg. „Ebbes“ kann für alles stehen, aus „ebbes“ kann man alles machen. „Zum Beispiel, wenn ein junger Bursche heiraten will, muss er ebbes finden, die ebbes hat.“ So gehe es das ganze Leben, fuhr sie fort.

Dann kamen die Awo-Tänzerinnen erneut auf die Bühne, diesmal die Herren in bunten Ponchos und die Damen in bunt gestreiften Röcken, und tanzten zu „Fiesta Mexicana“. Das karnevalistische Urgestein Franz Zorn, Mitglied der Chorgemeinschaft Brühl, trat auf und machte Lieder zum Thema seiner Büttenrede über ein Sängerfest. „Wir sind alles Kammersänger,“ erklärte er, „ein Lied kamma so singe oder kamma anders singe“. Zorn trägt gerne Büttenreden vor, früher bei großen Veranstaltungen in der Gemeinde, inzwischen lieber im kleineren Rahmen.

Ursula Jennewein schwingt in Brühl das Nudelholz

Nach einer weiteren Schunkelmusikrunde zeigte das Awo-Ballett seine nächste Tanzeinlage. Zwei Barbies in Rosa und ein Ken gaben „I’m a Barbie girl in a Barbie world“ zum Besten. Ursula Jennewein meldete sich zur nächsten Büttenrede und hatte ein Nudelholz dabei. Damit demonstrierte sie, wozu dieses Küchengerät im Alltag alles zu gebrauchen sei, nämlich nicht nur zum Teig ausrollen, sondern auch als Massagegerät, um die Rollen am Bauch und anderswo wegzurollen.

Der letzte Showteil des Awo-Balletts führte in den Wilden Westen. Es war ein Medley mit wechselnden, teilweise sehr schönen Kostümen, Choreografien und Formationen zu „Ich will ’nen Cowboy als Mann“, „Rodeo Girls“ und „7000 Rinder“. Zu der Melodie zur TV-Serie „Bonanza“ hatten sie sogar Steckenpferde mitgebracht, um die vier Männer der Cartwright-Familie darzustellen. Dann tanzten zu „Oh Susanna“. Höhepunkt der Show war ein Cancan, wobei zwei Damen glamouröse rote Kleider mit vielen Unterröcken trugen und zu Jacques Offenbachs berühmter Melodie aus der Operette „Orpheus in der Unterwelt“ tanzten.

Zum Schluss kamen alle Tänzerinnen auf die Bühne und verabschiedeten sich mit „Cotton Eye Joe“. Eine Zugabe wurde vom begeisterten Publikum gefordert, und so endete die Show mit „No Business is like Show Business“. Die Leitung der Tanztruppe hatte Marianne Nannig kurzfristig übernommen, da die Trainerin Erika Schmalz wegen eines Armbruchs ausgefallen war. Nach der Show machte Nannig darauf aufmerksam, dass sie noch weitere Mitglieder suchten, denn „Tanzen hält jung und fit.“

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