Brühl. Musik nicht digital vom Handy, sondern handgemachte Musik der Gitarrenklassen, der Schulband, der Lehrerband, aber auch einzelner Schüler, dazu gekonnte Tanzperformances – das alles boten die Kinder und Jugendlichen der Marion-Dönhoff-Schule in Brühl. Die Aula war mit erwartungsvollen und Daumen drückenden Eltern, Großeltern und Bekannte sehr gut besetzt, denn die Brühl-Ketscher Realschule veranstaltete wie alle zwei Jahre einen bunten Musikabend.
Tatsächlich waren alle Klassen auf unterschiedliche Weise beteiligt. Spannend war, dass die Lehrenden an diesem Abend eine eher untergeordnete Rolle einnahmen, denn auch Moderation und Technik lagen in Schülerhand. Für Licht und Sound sorgten die Teilnehmenden der Technik-AG; sie kamen aus verschiedenen Klassen. Durch den Abend führten – sehr unterhaltsam, charmant und souverän – die beiden Sechstklässlerinnen Nele Duttenhofer und Sarah Köck.
Gitarrenklasse zeigt eine beachtliche Leistung
Das Programm war vorher mit den Musiklehrern Hans-Jürgen Stöcker, Otfried Kromer, Thorsten Werner und Norbert Krüger eingeübt worden und begann nun mit den Gitarrenklassen der 5b und 6b. Gitarrenunterricht ist ein im Stundenplan für Interessierte verankertes Zwei-Jahres-Projekt. Die Schüler der Gitarrenklassen spielten jeweils drei Liedern, die unterschiedliche Schwierigkeitsgrade aufwiesen von einstimmige Lieder über einen Kanon („Bruder Jakob“) bis zu Rocksongs mit grooviger Begleitung (James-Bond-Thema und „Smoke on the Water“).
Es war eine beachtliche Leistung, hatten die Kids doch erst im vergangenen Oktober unter der Leitung der beiden Lehrer Kromer und Stöcker mit dem Gitarrenunterricht angefangen. Bereitwillig und fröhlich unterstützte das Publikum den Auftritt und klatschte mit.
Flugs ging der Umbau der Bühne für den nächsten Auftritt vonstatten, jeder Handgriff saß – auch das will geübt sein. Denn nun folgte eine Tanz-Performance mit acht Mädchen und einem Jungen aus der Tanz-AG der Klassen 5c und 6c. Vor so einem großen Publikum in kleiner Gruppe aufzutreten, erfordert schon viel Mut; Ella Landmann und Emma Gunesch trauten sich und sangen den selbst getexteten Song „Ohne Freundschaft geht nichts mehr“, wenn die Welt untergeht.
Schüler spielen und tanzen meisterlich
James Ulbrich, Lamar Cooman und David Singer hatten sich von Mark Fosters „Au Revoir“ inspirieren lassen und rappten mit Gesten und Körperhaltung wie die Großen. Gegenprogramm: Schon fast ein bisschen klassisch klang das Pianostück mit dem Thema aus dem Film „Fluch der Karibik“, den Noelia Schmitt aus der 8c vortrug.
Es ist einfach ein schönes Lied, das nach Frankreich führt und so manche Erinnerung an eigene Träume weckt: „Je ne parle pas Français“ von Namika interpretierten Lina Gerlach und Letizia Lovorno aus der 6c. Aber aufgewacht! Ein sozialkritisches Reflektieren der Gen Z über den Zustand der Welt steckt in dem Song „Where is the love“ von der kalifornischen Hip-Hop-Gruppe „Black Eyed Peas“, den die Klasse 10 a vortrug: „I think the whole world‘s addicted to the drama - Only attracted to things that‘ll bring you trauma“. Es ist ein Pop-Song und trotzdem jagt er ein Schaudern über den Rücken.
Es folgte eine etwas 20-minütige Pause, in der die SMV Getränke und Eltern der Klasse 6c selbst gebackene Muffins verkaufte. Die Einnahmen für die Muffins fließen in die Klassenkasse, denn die Kinder der 6c haben einen dreitägigen Schullandheimaufenthalt im Juni im Schloss Rotenfels geplant, wo sie mit ihren Lehrerinnen Sandra Mercatoris und Nicola Pfahler ein Kunstprojekt mit Skulpturen durchführen werden.
Auch die Lehrer wissen, sich zu präsentieren
Zurück zur Musik. Nach der Pause präsentierte die Klasse 7b ein Medley, das sie „Rock History“ nannte und das aus vier verschiedenen Liedern in vier verschiedenen Stilen bestand: Rhythm and Blues, Rock‘n Roll, Abba und Hip-Hop. Im Anschluss interpretierte Anna Lisa Moro aus der 8c „A Million Dream“ aus dem Film „The Greatest Showman“ mit Playback.
Nun endlich kamen auch die Lehrer zum Zug: Das Gitarrenduo „Saitensprung“ musiziert schon seit vielen Jahren zusammen und gab eine kleine Kostprobe ihres Könnens mit „Eyes of Diabolus“. „Uff, das war ein stressiger Tag,“ stöhnten die beiden Schulsprecherinnen Stealina Ionescu und Jana-Marie Menzel aus der 9c in der Pause, denn sie hatten nach der Schule noch einen SMV-Termin und die letzte Probe mit den beiden Sechstklässlerinnen Aurelia Frank und Nele Duttenhofer für die nun folgende sehr gelungene Tanz-Performance.
Dass die beiden großen Mädchen viel Erfahrung mit Tanz hatten, war sofort erkennbar, denn sie zeigten mehrere Figuren und Moves. Ein schönes klassisches Pianostück präsentierte David Holberg mit „Experience“ des italienischen Komponisten Ludovico Einaudi.
Zum Schluss des zweistündigen Abends traten die Lehrerband mit zwei Stücken und die Schulband mit drei Stücken auf. Man merkte, dass darin viel Arbeit seitens der Kinder und Jugendlichen sowie der Lehrkräfte steckte, aber auch viel Spaß.
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