Aktionstag

Die Brühler Familie Mack zeigt, wie Klimaschutz funktioniert

Die Klimaschutz- und Energieberatungsagentur Kliba lädt unter dem Motto „Energetische Sanierung zum Anfassen“ zum Austausch bei einer Brühler Familie ein. Wieso?

Von 
Volker Widdrat
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Ein Sektpräsent für die Gastfreundschaft bei der Kliba-Aktion (v. l.): Hausseigentümer Robert Mack, Bürgermeister Dr. Ralf Göck, Martina Geissler-Mack, Klimaschutzmanagerin Birgit Sehls, Energieberaterin Christine Weinand und Kliba-Geschäftsführer Dr. Klaus Keßler. © Volker Widdrat

Brühl. Alle interessierten Hausbesitzer, die ihr Gebäude energetisch optimieren möchten oder eine energetische Sanierung planen, hatten die Möglichkeit, Informationen aus erster Hand einzuholen. Die Klimaschutz- und Energieberatungsagentur Kliba hatte unter dem Motto „Energetische Sanierung zum Anfassen“ zum Austausch vor Ort über Heizung, Fenster, Photovoltaik, Energieberatung und Förderung eingeladen.

In Brühl, Eberbach, Heidelberg, Hirschberg, Laudenbach und Weinheim öffneten private Eigentümer, die ihr Haus ganz oder teilweise energiesparend saniert haben, ihre Türen für die Öffentlichkeit. In der Hufeisengemeinde war das Einfamilienhaus von Martina Geissler-Mack und Robert Mack zur Besichtigung der erfolgten Sanierungsmaßnahmen und zum Erfahrungsaustausch geöffnet.

Die langfristige Kliba-Aktionsreihe „Gut saniert?! Anhören! Ansehen! Anfangen!“ startete in Brühl im Frühjahr mit Themenabenden zur Altbausanierung, zum Heizungstausch und zur Umstellung auf erneuerbare Energien. Im November sollen bei verschiedenen Formaten der teilnehmenden Kommunen konkrete Fragen beantwortet und individuelle Lösungen gefunden werden.

Familie Mack aus Brühl: Ein energiesparendes Zuhause

Die Hausbesitzer in der Stuttgarter Straße in Brühl haben ihr energiesparendes Zuhause perfekt umgestaltet. Das Einfamilienhaus aus dem Jahr 1979 wurde umfassend saniert, mit Dämmung von Dach, Fassade und Kelleraußenwänden sowie Erneuerung von Fenstern und Türen.

„Damit wird der Effizienzhaus-Standard 85 erreicht“, heißt es im Gebäudesteckbrief von Mack. Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sorgt dezentral pro Raum für Zuluft. In der zentralen Ablufteinheit befindet sich ein Wärmetauscher, der die Wärme der Abluft nutzt, Brauchwasser in einem 200-Liter-Schichtspeicher erwärmt und kalte Abluft über das Dach ableitet. Die Fernwärmeheizung erhielt einen Heizkreis für eine Fußbodenheizung. Zusätzlich wurde eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installiert.

So ein positives Beispiel der energetischen Sanierung sieht man nicht jeden Tag.
Dr. Thomas Fischer Kliba-Energieberater

Das Ehepaar Mack wohnt seit gut einem Jahr in dem Haus. Etwa zwei Jahre dauerten die Umbaumaßnahmen. Die Fenster haben eine dreifache Wärmeschutzverglasung in Kunststoffrahmen, die Haustür ist mit einer Stahleinlage und einer Holzverkleidung versehen. Er habe sein Haus saniert, weil er das Gebäude „nach 45 Jahren an heutige Standards anpassen, Wärmeverluste reduzieren und den sommerlichen Hitzeschutz verbessern wollte“, sagte Robert Mack.

„Durch den Ausbau des Kamins konnte der Wohnbereich geöffnet und das Dachgeschoss zu Wohnzwecken ausgebaut werden“, so der 62-Jährige weiter. Eine energetische Sanierung spare nicht nur Energie, sondern erhöhe auch den Wohnwert. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 200.000 Euro.

Blick aus dem Garten auf das energetisch sanierte Haus in Brühl. © Volker Widdrat

Unterstützung erhielt Mack von Energieberaterin Christine Weinand vom gleichnamigen Architektur- und Ingenieurbüro in Ketsch, das beim geöffneten Wohnhaus in Brühl für praxisnahe Tipps aus erster Hand zur Verfügung stand. „Das Haus wirkt von außen wie ein gut geplanter Neubau“, lobte Kliba-Energieberater Dr. Thomas Fischer. Die interessierten Besucher hätten viel mitnehmen können: „So ein positives Beispiel der energetischen Sanierung sieht man nicht jeden Tag.“

Kliba-Geschäftsführer Dr. Klaus Keßler war ebenfalls begeistert über das Mitmachen. Bürgermeister Dr. Ralf Göck und Klimaschutzmanagerin Birgit Sehls dankten der Familie im Namen der Gemeinde für die Teilnahme an dem Aktionstag.

Klimaschutzkampagne in Brühl soll Handlungsfelder für alle Einwohner greifbar machen

„Brühl. Machts. Jetzt.“ lautet das Motto für ein klimaneutrales Brühl. Die Klimaschutz-Kampagne soll die im Klimaschutz- und Energieleitbild der Gemeinde verankerten Handlungsfelder für alle Einwohner sicht- und greifbar machen und signalisieren, dass die Bürger beim Klimaschutz weiterhin Unterstützung finden. Als Dank gab es für die Hauseigentümer zwei Flaschen Sekt.

Als gemeinnützige Energieagentur berät die Kliba im Rhein-Neckar-Kreis und in Heidelberg kostenfrei und unabhängig. Die Beratung umfasst Themen wie die energetische Modernisierung älterer Gebäude, den Neubau oder die Sanierung zum Energieeffizienzhaus, die Heizungsmodernisierung und den Einsatz erneuerbarer Energien. Unter allen Besucherinnen und Besuchern lobte die Kliba ein Gewinnspiel für eine begrenzte Zahl von individuellen Gebäude-Checks der Verbraucherzentrale aus. Die Verlosung findet im November statt.

Freier Autor Volker Widdrat ist freier Mitarbeiter.

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