Jugendmusikschule - Fast alles ist wieder beim Alten / Klavier wird nach jeder Übungsstunde desinfiziert / Kinderorchester darf komplett gemeinsam proben

Die Brühler Gitarren erklingen jetzt wieder

Von 
Sarah Wallner
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In dieser Form war das Ensemble seit Monaten schon nicht mehr zusammen. © jugendmusikschule

Brühl. Wie spielt man ein e-Moll, wie ein A-Dur? Wer sich an Instrumente wie die Gitarre wagt, wird während der Ausbildung früher oder später sicher über diese Begriffe stolpern. Solche lernt man auch in der Jugendmusikschule Brühl in der Ormessonstraße, der Außenstelle der Musikschule Mannheim, wenn man sich die Fähigkeit aneignen will, ein Instrument zu spielen.

Doch in der vergangenen Zeit konnte man weder rockige Balladen auf der Gitarre noch zärtliches Tastendrücken auf dem Klavier in Gruppen wahrnehmen, denn in der Musikschule war es in den vergangenen Wochen stiller den je. Es wurde nicht mehr gemeinsam auf den Gitarren geklimpert, bis dass sich auf den Fingern die allseits beliebte Hornhautschicht gebildet hatte. Bisher war ein gemeinsames Proben mit dem gesamten Ensemble nur bis zu zehn Personen gestattet. Dank der neuen landesweiten Verordnung für Musik- und Jugendkunstschulen, die zum 1. Juli in Kraft trat, soll sich das nun ändern, künftig dürfen wieder maximal 20 Personen in einer Gruppe unterrichtet werden.

Einzelunterricht möglich

Was bedeutet das für die Jugendmusikschule, in der nun endlich auch der beinahe normale Betrieb einkehrt? Ihr Leiter Walter Barbarino schildert im Gespräch mit unserer Zeitung sein Empfinden gegenüber dieser Neuerung: „Wir blicken relativ entspannt auf die ganze Situation, denn an sich hat sich bei uns nicht wirklich viel geändert. Überwiegend werden die meisten unserer Schüler einzeln oder teilweise in Zweier- oder Dreiergruppen unterrichtet, speziell am Klavier und meist auch an der Gitarre“, so Barbarino. Weiter erzählt er: „Noch vor der aktuellsten Verordnung war es uns möglich, die Unterrichtsstunden fortzuführen, da die Schüler eben wie vorher auch meist einzeln kommen. So gab es keine Komplikationen.“

Das bedeutet, dass der Unterricht nun ganz normal weitergehen kann? „Größtenteils, aber noch nicht gänzlich“, meint Barbarino. „Da beispielsweise die Klavierschüler natürlich nicht ihr eigenes Klavier mitbringen können, muss das Instrument vor Ort, das von allen genutzt wird, nach jeder Probestunde gereinigt und desinfiziert werden.“

Alle anderen Schüler bringen ihre eigenen Instrumente mit zum Unterricht. Das erleichtert die Situation, da nicht jedes Instrument nach dem Spielen desinfiziert werden muss, weil ja kein Spielerwechsel stattfindet und Hygienerichtlinien eingehalten werden können.

Noch nicht als ganzes Ensemble

Weitere Änderungen ergeben sich auch bei den Gruppen, die die maximal erlaubte Teilnehmerzahl bisher noch überschreiten. Dies trifft aber nur auf das große Gitarrenensemble zu, das aus knapp 25 Personen besteht. Barbarino als Lehrer spielt selbst auch mit, daher dürfen außer ihm nur noch 19 weitere Personen aus dem Ensemble ihr musikalisches Talent gleichzeitig zum Besten geben.

Stellt das ein Problem dar, wenn nicht alle aus dem Orchester anwesend sein dürfen? „Nein“, so Walter Barbarino, meistens fehlen auch Teilnehmer, selbst vor Corona waren nicht immer alle anwesend, weshalb die Teilnehmerzahl auch nicht überschritten wird“, so berichtet er weiter.

Nicht betroffen von der neuen Regelung ist das Kinderensemble, das aus zehn jungen Musikern besteht. Diese dürfen seit der neuesten Lockerung bereits wieder gemeinsam musizieren. Eine weitere Erleichterung hierbei ist allerdings, dass nun nicht mehr auf den Zwei-Meter-Abstand geachtet werden muss, da dieser durch die neue Verordnung aufgehoben wurde. sw

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