Brühl. Dass der Bürgermeisterkandidat Dr. Ralf Göck während der Fragerunde im Jugendhaus „gegrillt“ wurde, würde zu weit führen. Dafür waren die Fragen der Kinder und Jugendlichen doch zu freundlich. Aber immerhin stand ein Grill hinter ihm und die rund 15 anwesenden Kids waren vorbereitet.
Von Busverbindungen nach Schwetzingen und Mannheim über besseres Wlan im öffentlichen Raum und einen weiteren Pavillon für die Jugendlichen bis zu Fragen zur kommunalen Machtarchitektur war alles dabei.
Für Toba (14) und Amy Sophie (11) war der Bürgermeister kein Unbekannter. Sie wohnen beide in der Nähe des Rathauses und haben ihn schon einmal gesehen. Auf die Frage, was denn ein Bürgermeister mache, erklärten sie, dass er die Gemeinde im Schwung halte und dafür Sorge, dass Sachen gebaut würden. „Ja, er kann alles machen.“
Worte, die Göck etwas relativierte. Lächelnd erklärte er, dass er nicht wirklich alles machen könne. Dazu gab es denn auch die Frage, wer eigentlich genau entscheide, wer in Brühl die Macht habe. Die, so der Bürgermeister, habe ganz klar der Gemeinderat als Gremium. „Hier entscheidet die Mehrheit, wohin sich die Gemeinde entwickeln soll.“ Das sei bei 22 stimmberechtigen Gemeinderäten und einem Bürgermeister, ebenfalls mit Stimmrecht, nicht immer ganz einfach. In Demokratien drehe sich alles um den Kompromiss und auch wenn das manchmal anstrengend sei, sei es die beste Methode zur Entwicklung einer Gemeinschaft. Denn sie gewährleiste die größtmögliche Akzeptanz.
Die Fragen wurden übrigens zuvor gesammelt und von dem Jugend- und Heimerzieher Jens Petri vorgetragen. Ein wichtiger Punkt waren auch die Busverbindungen nach Schwetzingen und Mannheim. Gerade in den Abendstunden seien sie doch eher lückenhaft. Eine Einschätzung, die Göck so nicht stehen lassen wollte. Seien die Verbindungen doch seit Dezember des vergangenen Jahres ausgeweitet worden. Unter der Woche bis 23 Uhr und am Wochenende bis Mitternacht.
Um Geduld bat der Bürgermeister beim Thema mehr Wlan im öffentlichen Raum. Die Gemeinde habe Fördermittel aus dem EU-Topf „Wifi für you“ beantragt, sei aber vergangenes Jahr nicht zum Zuge gekommen. „Wir sind da aber dran.“ Bereits verwirklicht seien Wlan-Hotspots aber schon im Bereich der Ortsmitte rund um das Rathaus, Festhalle und Krottenbrunnen. Ein weiterer Wlan-Hotspot decke den Bereich Freibad und Gemeindebücherei ab.
In Sachen längere Beleuchtung des Basketballplatzes erinnerte Göck an die Interessen der Anwohner. Länger als 21 Uhr sei angesichts der Lärmbelastung nicht angezeigt. Das Gleiche gelte auch für einen gewünschten Pavillon in den Feldern in der Nähe des Rohrhofer Friedhofs, den die Jugendlichen selber gestalten könnten.
Genau beobachtet wurde von den jungen Fragestellern übrigens der Wagen des Bürgermeisters. Einem Jungen fiel auf, dass der Bürgermeister nicht mehr „BR 1157“ als Kennzeichen habe, sondern „RO 976“. Die Erklärung ist ganz einfach, „BR 1157“ stand für Brühl und das Jahr dessen erster urkundlicher Erwähnung 1157 – „RO 976“ stehe nun für Rohrhof mit seinem Jahr der Erstnennung 967.
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