Brühl. Zur spirituellen Wanderung durch die Gemeinde begrüßte die Vorsitzende der katholischen Frauengemeinschaft Rohrhof, Elsbeth Franz, 20 Teilnehmerinnen. „Lassen Sie uns gemeinsam aufbrechen und einen kleinen Pilgerweg unseres Lebens zusammen gehen. Dabei wollen wir von Maria lernen, was es heißt, sich bedingungslos auf Gott einzulassen.“
Der Pilgerweg gliederte sich in vier Stationen und führte die Frauen in die evangelische Kirche, den katholischen Pfarrgarten, die Schutzengelkirche und endete in der Kriegerkapelle, einem wahren Kleinod in der Gemeinde. In der evangelischen Kirche erhielt jede Frau ein Band mit einer Perle als Zeichen, dass sie als „Schwestern im Glauben“ unterwegs seien. Bei strahlendem Sonnenschein war der Pfarrgarten der perfekte Ort für eine Bildmeditation über das Gemälde von Beate Heinen „Mariä Verkündigung“. Darauf wird Maria als junge, bodenständige Frau in Arbeitskleidung und mit Putzeimer dargestellt. Es sei der komplette Gegenentwurf zu den bekannten Mariendarstellungen. Aber gerade dieses „normale“ Bild von Maria spreche an und ermutige, bodenständig und mit Gottvertrauen zu leben.
Die in der Schutzengelkirche gelesenen Texte zeigten Maria als Vorbild für Achtsamkeit und Offenheit gegenüber allen Mitmenschen und der Umwelt, für Solidarität und Gerechtigkeit. Dabei erinnerte Elsbeth Franz an den ökumenischen Tag der Schöpfung. Passend dazu der Liedtext von „Gott gab uns Atem“, in dem es heißt „Gott will nicht diese Erde zerstören. Er schuf sie gut, er schuf sie schön“ Alle seien aufgefordert, im „großen Haus der Schöpfung“ verantwortlich zu handeln, so Franz.
Bei der vierten Station des Weges wurde Marias bedingungsloses „Ja“ zu Gott in den Mittelpunkt gestellt und auf das heutige Leben übertragen. Oft erscheine es schwer, in der Hektik des Alltags Gottes Gegenwart zu entdecken. Aber wenn man bereit sei, auch mal Stille und Nichtstun zuzulassen, könne man Gottes Gegenwart in den kleinen Dingen des Alltags begegnen.
Nach dem Abschlusssegen beendete die Gruppe bei „Keller´s“ den gemeinsamen Nachmittag. Für die Damen waren die eben gehörten Texte Anlass, Verantwortung zu zeigen – sie spendeten 250 Euro an die Flutopfer im Ahrtal. fr
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