Brühl. „Im Garten an den reifen Trauben sehe ich immer wieder Hornissen. Über die Europäische Hornisse freue ich mich immer – schließlich ist sie eine geschützte Art“, berichtet Gudrun Monshausen aus Rohrhof von der Insektenwelt in ihrem Garten. Immer wieder tauche aber auch die Asiatische Hornisse auf, eine invasive Art.
Die aus Südostasien stammende Vespa velutina breitet sich in Europa beständig aus. Frankreich ist bereits zu weiten Teilen besiedelt, aus weiteren Nachbarländern erfolgen ebenfalls immer mehr Nachweise. In Deutschland kommt die Art vor allem entlang des Rheins vor. Der erste Nachweis kam 2014 aus Waghäusel.
„Die Asiatische Hornisse wurde vermutlich mit asiatischen Importwaren eingeschleppt“, so Nabu-Expertin Melanie von Orlow. Im Zuge des Klimawandels würden die Winter milder, sodass auch exotische Arten in Europa stabile Populationen bilden könnten. Die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse zeige, dass sie mit dem europäischen Klima gut zurechtkommt und nur geringen Druck durch Fressfeinde oder Konkurrenten erfahre. Die genauen Auswirkungen auf die heimische Tier- und Pflanzenwelt sind noch nicht abzusehen. In der Schweiz und in Frankreich wird sie aber zum Schutz der Honigbienen konsequent bekämpft. In Deutschland gibt es zwar eine Meldeplattform, aber Einzelexemplare werden nicht verfolgt.
„Im Garten jedenfalls existieren die Asiatischen Hornissen friedlich neben anderen Arten und sind auch nicht aggressiv gegenüber Menschen“, räumt Monshausen mit einem alten Volksglauben auf. Sollten sie doch einmal zustechen, ist das nicht gefährlicher als bei anderen einheimischen Wespenarten. ras
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