Brühl. Ein großer Teil der Brühler Gemarkungsfläche besteht aus Wasser – das zeigt sich ja schon im alten Namen des Ortes, denn der ist keltischen Ursprungs und deutet auf eine am Wasser gelegene Wiese hin. Neben dem Rhein mit seinen Hochwassern und dem Leimbach prägen inzwischen zudem viele frühere Baggerseen das Erscheinungsbild der Gemeinde. Und genau diese vielen Wasserflächen bergen auch Gefahren. Die Freiwillige Feuerwehr ist deshalb schon lange Zeit darauf vorbereitet, Menschen dort retten zu können.
Doch auch in diesem Bereich gilt es immer auf dem aktuellen Stand der Technik zu sein. Der Anhänger für die Wasserrettung ist jetzt komplett ausgestattet und vielen neue und hilfreiche Ausrüstungsgegenstände wurde bei einer entsprechenden Übung im Freibad ausprobiert. Für diese Möglichkeit, nach Ende der Saison das neue Wasserrettungsequipment im Freibad zu testen, dankte Kommandant Marco Krupp auch namens seiner Kameraden dem Bäderteam um Patrick Berndt. Neben der Schleifkorbtrage mit Schwimmkragen, die eine schonende Rettung aus dem Wasser ermöglicht, sind auch viele jüngst hinzugekommenen Bestandteile zum Eigenschutz für einige Einsatzkräfte neu – deshalb wurde der sichere Umgang entsprechend geübt.
Auch die neuen „Ursuit Sea Horse“-Rettungsanzüge wurden ausgiebig getestet. Diese bieten viel Vorteile gegenüber den alten Anzügen, die bedingt durch ihr Alter ausgemustert werden mussten.
Mehr Auftrieb im Einsatz
In Verbindung mit dem „Public Rescue Tube“, der durch das DLRG entwickelt wurde, sind die Einsatzkräfte jetzt noch besser zur Rettung von Personen, die im Wasser in Not geraten sind, ausgestattet. Es ist ein leichter flexibler Schaumstoffkörper mit einem Gurt, einigen Riemen, Ringen und einem Karabiner, der dem Retter im Einsatz einen größeren Auftrieb verleiht..
Für einige Einsatzkräfte war es das erste Mal, dass sie in einem Rettungsanzug ins Wasser konnten. „Die Übung in einer so kontrollierten Umgebung war für uns sehr hilfreich. Einige „abgehärtete“ Kameraden ließen es sich nicht nehmen, trotz der doch recht frischen Temperaturen am Übungstag nur in Badehose eine hilflose Person im Wasser zu simulieren.
„Auch unser neues Rettungsboot mit Elektromotor konnten wir ins Wasser heben und durch das klare Wasser genau auf die Gefahren durch die Schraube hinweisen“, berichtet Feuerwehrsprecher Cort Bröcker. Die gesammelten Erfahrungen werden den Teilnehmern bei zukünftigen Einsätzen sehr hilfreich sein, hob er hervor.
Komplett neues Konzept
Im Arbeitskreis Wasserrettung der Freiwilligen Feuerwehr Brühl wurden in den vergangenen Monaten viele neue Änderungen eingeführt, die dafür sorgen, die Feuerwehr auf den Gewässern, insbesondere auf dem Rhein noch schlagkräftiger zu machen. So wurden ein komplett neues Konzept herausgearbeitet und das Mehrzweckboot – eines von drei unterschiedlich großen Booten der Einsatzkräfte – hat beim Motor-yachtclub Mannheim einen festen Liegeplatz auf dem Wasser erhalten.
„Durch diese Rhein-Stationierung entfallen zeitkritische und gefährliche Rangierarbeiten am Gerätehaus und an der Slipstelle am Rhein und die Einsatzübernahmezeit konnte von vormals fast 30 Minuten auf unter zehn Minuten gesenkt werden“, betont Krupp.
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