Brühl. „Das Geheimnis einer langjährigen Ehe? Nicht gleich wegrennen und alles stehen lassen, sondern sich zusammenreißen und zusammenraufen“, so Karlheinz Eisner. Er muss es wissen, denn er und seine Frau Iris, geboren Pierog, feiern heute goldene Hochzeit. 50 Jahre Ehe – eine lange Zeit, auf die sie gerne mit all den Höhen und Tiefen zurückschauen. Kommunikation ist für sie das Wichtigste. „Jedes Gewitter reinigt die Luft und danach kommt Sonnenschein“, ist ihr Credo.
Kennengelernt haben sie sich im April 1971 in der Disco „Hacienda“, da waren sie 16 und 17 Jahre alt. Zeitgleich fand in Hockenheim ein Tourenwagenrennen statt, ein wichtiges Detail für die Autoliebhaber. Iris wollte nämlich erst nicht in die Disco gehen, sondern dorthin. Aber schon bald war sie froh, dass sie doch lieber zum Tanzen gegangen ist. „Der Mann, den ich heute dort treffe, den behalte ich“, hatte sie sich zuvor gesagt. Wie es der Zufall will, wurde dort Karlheinz Eisner auf sie aufmerksam – der Wunsch erfüllte sich.
Sie heirateten jung mit 19, da war ihr Sohn, den sie liebevoll „unser Junior“ nennen, drei Monate alt.
Heute haben sie eine zwölfjährige Enkelin, die ihr ganzer Stolz ist. Da Karlheinz Eisner noch nicht volljährig war, musste er sich für die Hochzeit erst offiziell dazu erklären lassen. Das junge Paar zog in ihre eigene Wohnung. Sie gedenken der Zeit, als sie Eiskristalle von der Kälte an den Fenstern und den Wänden hatten. Es waren Jahre mit wenig Geld, aber das Glück war immer auf ihrer Seite. Sehr schnell wendete sich das Blatt zum Guten und von da an wurde es nur noch besser.
Goldene Hochzeit bei Iris und Karlheinz Eisner in Brühl: Beide lieben Oldtimer
„Wir hätten damals nie gedacht, was wir aufgebaut haben, was wir jetzt haben“, so das Ehepaar. Sie haben sich alles selbst erarbeitet. Sie wuchsen in ihre Rolle hinein und haben die Aufgaben zusammen gemeistert. Eine intakte Beziehung war ihnen immer wichtig. Anfangs versorgte Iris Eisner den Sohn zu Hause, während ihr Mann beim Strafvollzug arbeitete. Außerdem betrieb er die Firma E&M Automobile. Später arbeitete die gelernte Einzelhandelskauffrau dann beim damaligen Plaza. Außerdem gehörte ihnen lange die Gaststätte „Roter Hahn“ in Rohrhof. Mit 43 ging Karlheinz Eisner in den Ruhestand, seitdem widmen sich die beiden ganz ihren Hobbys.
Er hatte am Anfang seiner Berufskarriere Karosseriebauer bei NSU-Motorenwerke gelernt. Mit 18 Jahren besaß er seinen ersten NSU TT. Durch seine Mercedes-Affinität kaufte er sich einen Mercedes SL 76. Solche inzwischen zu Oldtimer gewordenen Wagen und das Leben der damaligen Zeit – Tänze wie Boogie-Woogie sowie Petticoat-Kleider – sind gemeinsame Leidenschaften des Ehepaars. Vor 16 Jahren haben beide deshalb den Oldtimer-Stammtisch Brühl ins Leben gerufen. Sie selbst besitzen mehrere der betagten Wagen, die sie auch auf Messen ausstellen.
Goldene Hochzeit bei Iris und Karlheinz Eisner in Brühl: Sonnenuntergänge auf dem Schiff
Eine weitere Leidenschaft ist das Reisen. 1995 kauften sie ihren ersten Katamaran in Mallorca. In zehn Jahren haben sie so 66 Monate auf ihrem Schiff gelebt. Unterwegs sind sie aktuell in der Türkei und Griechenland. Im Sommer waren sie sieben Monate auf diesem Zweitwohnsitz. Das Leben dort bringt für die Eheleute nur Positives und Schönes. Sie berichten begeistert von Schildkröten, Delfinen und Walen, die sie gesehen haben, von magischen Sonnenuntergängen, Basaren, Fischfang und Partys mit Freuden. Bobby Schenk, bekannter Weltumsegler, begleitete sie und schrieb in „Trödel-Törn in der Türkei“ über das Paar. Ihre goldene Hochzeit werden sie im kleinen Kreis feiern.
Die Eisners haben sich einfach gefunden, leben ihr Leben und bereuen, wie sie betonen, nichts. Gesundheitlich fühlen sich beide auf der Sonnenseite.
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