Forum Älterwerden - Diakon Heiko Wunderling zelebriert einen Gottesdienst im Freien / Ende der Corona-Zwangspause beim früheren katholischen Altenwerk

Gott machte die Welt – nicht in nur sieben Tagen

Von 
Gerd Pecht
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Mit einem Gottesdienst im Freien mit Diakon Heiko Wunderling (l.) und dem Musiker Alexander Levental beendeten die Senioren die Zeit ohne Treffen. © Wolfgang Schwindtner

Brühl. „Eigentlich würden wir uns zur letzten Veranstaltung vor der Sommerpause traditionell in der Buffalo-Ranch treffen, aber die Pandemie-Vorschriften lassen das noch nicht zu,” erwähnte Teamsprecherin Maria Becker bei der Begrüßung der Besucher des Gottesdienstes beim Forum Älterwerden.

Die 40 Gäste saßen mit gehörigem Abstand auf schattigen Plätzen unter dem grünen Blätterdach neben der Schutzengelkirche. Ein besonderer Willkommengruß galt Diakon Heiko Wunderling, der den Wortgottesdienst mit „Gott unser Schöpfer” überschrieben hatte. Weil gemeinsames Singen nicht erlaubt war, bereicherte Alexander Levental am Keyboard den Gottesdienst musikalisch.

Gisela Bartonek und Maria Becker steuerten Textbeiträge des Teams bei. Der Diakon sprach vom freudigen Wiedersehen der Gruppe nach langer Zeit. „Und auch jetzt müssen wir noch auf Abstand zueinander gehen. Ein höflicher Händedruck, eine herzliche Umarmung sind leider nicht erlaubt.” Den Wissenschaftlern zufolge sei deshalb im Freien, in Gottes Schöpfung, der sicherste Ort zum Feiern eines Gottesdienstes, weil sich der Atem sofort verflüchtige.

Gott als Schöpfer der Welt schenke allem das Leben. So könne die Gemeinschaft des Forums Älterwerden spüren und erleben, dass sie trotz Abstands zueinander miteinander verbunden seien. Bartonek las die Schöpfungsgeschichte nach Genesis vor, wie sie sonst immer in der Osternachtsfeier vorgetragen wird. Die in diesem Jahr ausgefallene Feier ließ sich auf diese Weise nachempfinden.

Wunderling erzählte vom Religionsunterricht in einer vierten Klasse. „Warum sagt man zu Gott der Schöpfer der Welt?”, fragten die Schüler. Er versprach, die Frage in der kommenden Woche zu beantworten. „Gott der Schöpfer der Welt. Ja, Gott hat die Welt erschaffen wenn auch nicht in sieben Tagen, sondern über einen Zeitraum von Millionen Jahren – aber es war trotzdem Gott, der dies alles gemacht hat. Warum sagen wir nicht Gott der Erschaffer der Welt?” ging ihm lange im Kopf herum.

Antwort beim Mittagessen

Beim Mittagessen bekam er die Antwort. Bei Wunderlings gab es Kartoffelsuppe. Nach dem ersten Teller kam die Frage: „Magst du noch einen Schöpfer?” Das war ein wunderbares Sinnbild für Gottes Schöpfung. Der Koch oder die Köchin lässt durch Vermischen, Würzen und Erhitzen allerlei Zutaten etwas Neues entstehen.

Diese Schöpfung, diese Kreation bekommen die Menschen als Geschenk in ihrem Teller. Sind wir damit nicht ganz dicht an dem, was Gott uns tagtäglich zuteil werden lässt? „Er stellt uns die Zutaten zur Verfügung und mit Jesus und seiner Botschaft das Rezept, um alles in der richtigen Weise zusammenzubringen. So kann etwas Neues entstehen.”

Ähnlich bringe sich auch das Forum Älterwerden mit seinen Fähigkeiten und Gaben beispielsweise beim Pfarrfest tatkräftig ein. „Um im Bild zu bleiben, das Salz in der Suppe ist der heilige Geist, Gottes bleibender Beistand. Das ist die Kraft, die er uns schenkt, damit wir unseren Alltag in Freud und Leid gemeinsam packen,” gab Wunderling zu bedenken.

Abschließend gab das Forum-Team um Maria Becker eine Runde Eis aus und als Sommergruß für zu Hause gab es noch einen blühenden Blumenstock.

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