Geschäftsleben

„Himaja“ getaufte Bienenkönigin sorgt für Umweltschutz bei Hima in Brühl

Bei der zweiten Bienenshow auf dem Firmengelände von Hima in Brühl wird die Bienenkönigin getauft und der hauseigene Honig probiert.

Von 
Nicolai Lehnort
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Auf der Suche nach der Königin: Imker Jörg Staffel (r.) präsentiert den interessierten Hima-Mitarbeitern das Volk auf einer Wabe. © Nicolai Lehnort

Brühl. Bereits seit über einem Jahr hat sie rund 35 000 Mitarbeiter unter ihren Fittichen – wie die Chefin heißt, das wusste aber niemand von ihnen. Bis jetzt. Nun wurde sie feierlich auf den Namen Himaja getauft. Die Rede ist von der Bienenkönigin auf dem Gelände des Unternehmens Hima in Brühl. Dort summt seit April vergangenen Jahres ein Bienenvolk, das von Südwest Mietbienen betreut wird. Es steht symbolisch für das vielfältige Engagement von Hima in Sachen Umweltschutz.

Schon vor der Namensgebung hatte die nun in Anlehnung an die wohl berühmteste Biene getaufte Königin einen neuen Anstrich erhalten. Hatte sie im Jahr zuvor noch einen gelben Tupfer auf dem Rücken, ist es nun – ganz den Firmenfarben entsprechend – ein blauer Punkt. „Das ist ein kleines Plastikplättchen, das mit Sekundenkleber aufgeklebt wird. Die Farbe steht für das Alter“, erklärte Imker Jörg Staffel bei der zweiten Bienenshow am Dienstag auf dem Areal in Brühl.

Nach und nach zog der Hobby-Imker eine Wabe nach der anderen aus der Kiste auf der Suche nach der Protagonistin. Wie gut sie zwischen den bis zu 6000 Bienen, die sich auf einer Wabe wiederfinden können, zu sehen war, sorgte für Staunen. „Weil ihre Aufgabe das Eierlegen ist, hat die Königin einen viel größeren Unterleib und bewegt sich sehr behäbig“, beschrieb Staffel. Sie könne in diesem Zustand gar nicht fliegen. „Erst nach einer zwei- bis dreitätigen Diät.“

Gesellschafter Steffen Philipp (2. v. l.), Geschäftsführer Jörg de la Motte und Finanzchef Dr. Michael Löbig zeigen sich erfreut über den Namen der Bienenkönigin. © Nicolai Lehnort

Ihren Namen verdankt Himaja einer Abstimmung unter den Mitarbeitern. Auf einer Kundenveranstaltung waren Namensvorschläge eingereicht worden. 122 Teilnehmer entschieden sich unter den 35 Optionen mit beinahe der Hälfte der Stimmen für Himaja und verwiesen die Vorschläge BeeSaftey und Himalie mit jeweils nur sechs Befürwortern auf die Plätze.

35 Kilogramm Honig bei Hima in Brühl geerntet

Erstaunt zeigte man sich im Kreis der Mitarbeiter über die Sanftmütigkeit des Volkes. Ohne Imkerhut konnten die Tiere auch aus nächster Nähe begutachtet werden. Zwar hätten auch Bienen eine Tagesform, grundsätzlich seien die gezüchteten Völker aber wenig aggressiv. Zusätzlich wurden sie von Staffel mit einem sogenannten Smoker immer wieder leicht eingeräuchert. „Die Bienen denken dadurch, der Wald würde brennen. Sie setzen sich dann auf die Waben und saugen sich mit Honig voll. Das macht es für uns entspannter.“

Apropos Honig: Um unter anderem die Erzeugung zu kontrollieren, kommt Imker Staffel während der Honigsaison jede Woche vorbei, außerhalb schaut er alle zwei bis drei Wochen nach seinem Volk. Im Frühjahr wurden insgesamt 15 Kilogramm Honig auf dem Unternehmensareal in der Albert-Bassermann-Straße geerntet, zuletzt kamen noch mal 20 hinzu.

Zwar waren es im vergangenen Jahr mit 50 Kilogramm deutlich mehr, dennoch war es „grundsätzlich ein gutes Jahr“. 140 Gläser hätten sie damit füllen können. Die Firma nutze den hauseigenen Honig meist als Werbegeschenke für Kunden oder verlose sie gelegentlich bei Gewinnspielen an Mitarbeiter. Auch derjenige, der einen Namensvorschlag eingereicht hatte, bekam ein Glas als Dank

An die begehrte Ware kommt also nicht jeder ran. Bei der Bienenshow jedoch bestand die exklusive Möglichkeit zur Verköstigung – unmittelbar aus der Wabe heraus. Da ließen sich auch die Firmenspitzen um Besitzer Steffen Philipp, Geschäftsführer Jörg de la Motte und Finanzchef Dr. Michael Löbig sich nicht lange bitten. „Der schmeckt anders als der Honig aus der Tube“, witzelte Gesellschafter Philipp. „Wirklich lecker“ war der Tenor unter der Belegschaft.

Wie nahezu alle Teile der Natur sind auch Bienen ständig neuen Bedrohungen ausgesetzt. So breite sich die asiatische Hornisse im Land immer weiter aus. Sie könne ein Volk innerhalb kurzer Zeit komplett auslöschen. Um die heimischen Honigbienen dagegen zu wappnen, könnten sie zukünftig entsprechend gezüchtet werden. „Das braucht aber seine Zeit“, schildert der Hobby-Imker. Während die Arbeitsbienen im Sommer nur eine Lebenserwartung von zwei bis vier Wochen haben, überlebt eine Königin zwar bis zu fünf Jahre, den Überlebenskampf gegen die asiatische Hornisse wird Königin Himaja damit aber nicht mehr miterleben.

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