Tanzsportclub

Im Walzertakt geht’s in Brühl in den Mai

Von 
Marco Montalbano
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Begeistert feiern die Gäste in der Walpurgisnacht eine rauschende Ballnacht auf dem Parkett der Festhalle. © Marco Montalbano

Brühl. Es gibt traditionsreiche Veranstaltungen, auf die man nicht mehr verzichten mag. „In den Mai zu tanzen“ – das nimmt der Tanzsportclub Kurpfalz (TSC) schon seit Jahrzehnten wörtlich. Mitglieder und Besucher von nah und fern strömen dann am letzten Aprilabend in die Festhalle, um mit einem Jive, einer Rumba oder einem Walzer paarweise in den nächsten Monat zu gleiten. So sehr in den vergangenen drei Jahren Traurigkeit vorherrschte, da dies aufgrund der Corona-Krise nicht ging, umso größer die Freude, dass es nun wieder uneingeschränkt möglich war. Für die nötige Stimmung sorgte die „Rosi Struffolino & Celebration-Band“. Und auch das Showprogramm mit Bauch- und Profitänzern sorgte für Begeisterung.

Großer Applaus folgte, als Vorsitzende Monika Schwarzer nach einer kurzen Begrüßung und Danksagung an alle, die bei der Organisation geholfen hatten, kurz nach 20 Uhr verkündete: „Der Ball ist eröffnet!“. Die Gäste ließen sich auch nicht lange bitten und stürmten in ihrer zumeist eleganten Abendrobe die Tanzfläche – darunter auch Bürgermeister Dr. Ralf Göck und seine Partnerin. Romantisch ging es los mit dem Don Williams-Klassiker „Lay down beside me“, einem langsamen Walzer, und „Diamante“ von Zucchero, einer Rumba. Egal, ob Samba, Cha Cha oder Quickstepp – die Gäste schienen gar nicht genug zu bekommen.

Christiane Schäfer (v.r.), Birgit Hoefer-Kress, Dr. Natalie Augsburge und Andreas Brender führen Bauchtanz vor. © Marco Montalbano

Kraft für noch mehr Bewegung konnte dazwischen beim Galadinner oder beim Verfolgen des Showprogramms geschöpft werden. Denn Trainerin Ülkü Klein hatte mit ihrer Bauchtanzgruppe orientalische Tänze in traditioneller Kleidung einstudiert. Dr. Natalie Augsburger, Andreas Brender, Birgit Hoefer-Kress und Christiane Schäfer wurden für ihren Auftritt mit und ohne bunte Tücher bejubelt, genau wie das Tanzpaar Inka Mendel und Björn Röger. Gemeinsam schwebten die TSC-Trainerin und ihr Tanzpartner bei einem Wiener Walzer scheinbar schwerelos durch die Festhalle und ein kollektives lautes „Oooh“ war als Zeichen der Bewunderung im ganzen Saal zu hören, als sie bei einem Tango nicht nur ihr Können zeigten, sondern auch vorführten, wie südamerikanische Leidenschaft aussehen kann. So feierte man im gut gefüllten Saal bis weit in den ersten Mai hinein.

Auch Marion und Daniel Engels aus Brühl waren dabei: „Es ist toll, dass das wieder stattfindet. Lateinamerikanisch mögen wir besonders, aber auch alle Standardtänze“, kommentierten sie in einer ihrer wenigen Tanzpausen. Auch Heidi Vogt und ihr Mann aus Oftersheim freuten sich: „Wir sind seit gut zehn Jahren dabei. Es macht so großen Spaß, gemeinsam etwas zu unternehmen und sich zu bewegen.“ TSC-Chefin Monika Schwarzer betonte: „Wir sind glücklich, dass wir diese Tradition wieder leben können. Allerdings hatte sich die Band, die sonst immer spielte, aufgelöst, so dass eine neue gefunden werden musste. Auf die Frage, was das Besondere am „Tanz in den Mai“ sei, antwortete sie: „Die Lockerheit. Es geht hier nie steif zu, genau wie auch sonst. Manche denken, wir betreiben reinen Leistungssport. Aber uns geht es hauptsächlich um das Tanzen, die Freude daran und die Geselligkeit.“

Freier Autor Freier Journalist. Davor Pressereferent. Studium der Politikwissenschaft.

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