Brühl. „Das ist eine Tulpe mit einem Schmetterling“, beginnt die neunjährige Amelie vom Kinderhort Sonnenschein in Brühl. „Und hier ist eine Sonnenblume mit einem Marienkäfer“, fügt die zehnjährige, gleichnamige Amelie hinzu. „Und diese Wörter hier beschreiben unseren Hort“, die achtjährige Tessa zeigt aufgeregt auf die Rückseite des frisch bemalten Schaltkastens der Deutschen Post. Nicht nur den Kindern ist der Stolz auf das Geschaffte anzusehen: Auch das Lächeln der Hortleiterin Tamara Daniel spricht Bände.
Die Idee im Ferienprogramm des Kinderhorts einen Schaltkasten zu bemalen, sei von Anne Fonje entstanden, lässt Tamara Daniel Revue passieren: „Als sie anfragte, ob wir uns da nicht beteiligen möchten und unseren eigenen Kasten bemalen möchten, waren wir gleich begeistert.“
Fonjes CDU-Fraktionskollege im Gemeinderat, Nico Reffert, hatte im vergangenen Jahr die Aktion gestartet. Sein Ziel: Die vielen beschmierten Schaltkästen in der Gemeinde mit Gemälden verschönern, die einen Bezug zum Ort haben. „Nachdem wir ja schon erste Pilotprojekte durchführen konnten, ist es nun an der Zeit, auch die Schulen, Kindergärten und andere Institutionen mit ins Boot zu holen“, findet der Christdemokrat Nico Reffert.
Anne Fonje, die selbst schon Leiterin des Horts gewesen ist, habe die Utensilien gespendet, Reffert den Kontakt mit der Post hergestellt. „Die Deutsche Post ist sehr zuvorkommend und freut sich darüber, dass die Schaltkasten nun verschönert werden. Gerade dieser hier war ja schon sehr verschmiert und von Vandalismus zerstört“, sagt der Lokalpolitiker mit Blick auf den Kasten an der Ecke vom Schrankenbuckel zur Hockenheimer Straße. Daniel wirft ein: „Das Management der Post war so begeistert, dass wir es mit der Aktion sogar in die interne Unternehmenszeitung schaffen.“ Spezielle Vorgaben habe die Post den jungen Künstlern nicht gemacht.
Zunächst habe der Hort allerdings erstmal ein Konzept gebraucht, erklärt Sven Gaisbauer, Erzieher der Einrichtung: „Meine Kollegin Silvi hat einen Malwettbewerb im Hort organisiert. Da durften die Kinder dann Vorschläge machen und einreichen.“ Die gemachten Vorschläge seien dann mit den Verantwortlichen der Aktion, der Post und der Gemeinde abgesprochen worden. Wer aber glaubt, daraufhin habe endlich das große Malen begonnen, der irrt.
Viel Vorarbeit für die Bemalung der Schaltkästen in Brühl vonnöten
„Zunächst musste natürlich alles entfernt werden, was noch auf dem Kasten war. Wir haben ihn also abgeschliffen“, erinnert sich Daniel. Dann habe die Gruppe aus Kindern und Erziehern den Kasten grundiert und die Konturen der neuen Kunstwerke aufgezeichnet. „Erst dann konnten wir mit malen beginnen“, bestätigt Tessa.
„Jetzt ist es wirklich ein richtiger schöner Schaltkasten, der sich wunderschön ins Ortsbild einpasst. Da hat der Hort wirklich ganze Arbeit geleistet“, findet Nico Reffert, der schon jetzt entschieden hat: „Wenn ich noch einmal jemanden suche, um einen Kasten zu übernehmen, frage ich euch wieder.“
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