Serie Grüne Oase

Klaus und Dolores Knaier genießen ihren vielfältigen Nutz- und Blühgarten

„Dumme rennen, Weise warten, Kluge gehen in den Garten.“ Nach diesen Worten lebt der Brühler Hobby-Gärtner Klaus Knaier, der mit seinen Blüh- und Nutzgarten meisterhaft verbindet.

Von 
Hannah Beisel
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Brühl. „Dumme rennen, Weise warten, Kluge gehen in den Garten.“ Nach diesen Worten lebt der Brühler Hobby-Gärtner Klaus Knaier, der mit seinen Blüh- und Nutzgarten meisterhaft verbindet. Seit 1960 lebt er in der Hufeisengemeinde und hat sich wahrlich seine eigene Wohlfühloase geschaffen.

Trotz seiner 80 Jahre arbeitet er häufig und regelmäßig in seinem Garten. Wichtig ist ihm dabei die Balance zwischen Nutz- und Blühgarten: Neben zahlreichen Gemüse- und Obstpflanzen, wie Tomaten, Winteräpfeln und Zucchini, hat er auch Blühpflanzen wie Rosen und Hibiskus. Der Garten ist rund 200 Quadratmeter groß und besticht besonders durch seine Sandsteinmauern, die auf dem Grundstück zu finden sind. „Die Steine konnten wir bei einem Hausabriss ergattern“, erzählt Klaus Knaier. „Die ganzen Treppenstufen sind sogar alte Fensterbänke.“

Die Mauern dienen als eine sichtbare Abgrenzung für die Erhöhung des Gartens. Klaus Knaier hat nämlich einen Teil seines Gartens mit Erde aufgeschüttet, um so zwei Ebenen zu bekommen. Der untere Teil ist mit Pflastersteinen ausgelegt, in der Mitte steht ein Tisch mit Stühlen und in der Ecke befindet sich ein überdachter Sitzplatz – sogar mit einem alten Steinofen. Zur Not kann man mit ihm sogar grillen, erzählt Knaier.

Wenn man die kleine Treppe hinaufgeht, kommt man in den eigentlichen Garten. Diese kleine Erhöhung hat der Familie Knaier viele Vorteile beschert. „Wir bekommen mindestens eine halbe Stunde länger Sonnenlicht,“ erklärt Klaus Knaier. „Und auch in den Abendstunden bekommen unsere Pflanzen noch Sonne – und wir natürlich auch.“

Im hinteren Teil befindet sich der Nutzgarten, bei dem nach alter Manier die einzelnen Beete nebeneinander geordnet sind. Dort findet man neben riesigen Tomaten, Kürbissen, Bohnen und verschiedenen Kräutern auch gewaltige Sonnenblumen. Sie können an die vier Meter groß werden. Dabei gibt es jedoch ein fast ebenso großes Problem: Bei starkem Wind oder Unwetter kippen die Flachwurzler schnell um und sind nicht mehr zu retten. Eine derart verunglückte Sonnenblume war leider auch bei unserem Besuch zu sehen.

Der Nutzgarten ist feinsäuberlich vom Blühgarten abgegrenzt. Dieser hat eine kleine Rasenfläche, auf der man sich sehr gut sonnen kann. „Das ist eine lustige Geschichte mit dem Rasen“, erzählt Dolores Knaier, die Ehefrau von Klaus Knaier. „Um den Boden für den Rasen vorzubereiten, haben wir uns fünf Hühner „to-go“ gemietet. Das heißt, dass wir dann für zwei Wochen fünf Hühner hatten! Den Platz, an den der Rasen hinsollte, haben wir umzäunt und ein kleines Hühner- und Futterhäuschen hingestellt. Dann haben die Hühner den Platz für zwei Wochen fleißig gedüngt und den Boden vorbereitet.“ Und dass diese etwas ungewöhnliche Vorbereitung geglückt ist, sieht man: Der Rasen sieht gesund und grün aus.

Für die Familie Knaier ist ihr Garten ein Rückzugsort. Die Eheleute verbringen dort sehr viel Zeit – sei es mit Freunden oder auch allein. Der Garten hat für Knaiers aber auch eine tiefere Bedeutung: 2015 hatte Klaus einen Schlaganfall. Der Garten und die tägliche Beschäftigung haben ihm zum Glück wieder auf die Beine geholfen.

Hier passt einfach alles

Für Familie Knaier ist der Garten deshalb ein Kleinod, ein Ort, bei dem alles passt. Und sogar der Nachwuchs liebt es, dort Zeit zu verbringen. Die Lieblingsbeschäftigung von Laura (7) und Larissa (4) ist es, ihren Opa beim Werkeln im Garten zu unterstützen. Sie sind immer mindestens einmal die Woche bei ihren Großeltern und scheren sich nicht darum, ob sie dabei schmutzig werden.

„Die Kleine ist die Beste“, erzählt Klaus Knaier. „Sie holt sich immer die größten Gartengeräte und fängt dann an, mit ihnen zu arbeiten. Wenn sie den Besen benutzt, entsteht immer eine riesige Staubwolke.“

Außerdem lieben es beide, zu dekorieren. Die Enkelinnen mochten den Komposthaufen nicht so sehr, der laut dem Großvater jedoch das „Gold des Gartens“ darstellt. Kurzerhand haben sie dann das Gold mit großen Hibiskus-Blüten verschönert. „Bei den beiden muss man jedoch aufpassen“, erklärt Dolores Knaier schmunzelnd. „Unsere Deko ist vor den beiden nicht sicher: Sie lieben es, die Beschriftungen von den Kräutern oder kleine Statuen umzustellen. Da muss ich dann nach ihrem Besuch immer alles suchen und kontrollieren.“

Dekorationen hat der Garten allemal. Besonders sticht eine silberne Eulen-Statue heraus, die der Künstler Winfried Rauscher dem Ehepaar geschenkt hat. Eine tiefere Bedeutung steckt dahinter: Dolores Knaier ist eine geborene Schleier; ihr Lieblingstier eine Schleiereule.

Weitere Schmuckstücke sind zum Beispiel ein solarbetriebener Kolibri, der bei sonnigen Wetter „tanzt“. Und wenn er tanzt, dann braucht er natürlich auch eine Discokugel, so die Argumentation der Enkelkinder. Die Discokugel ist an einer alten Wasserpumpe befestigt, die sogar funktioniert – es gibt eben viele tolle Plätze in diesem gemütlichen Garten.

Info: Weitere Bilder gibt es unter www.schwetzinger-zeitung.de

Brühl

Brühl: Familie Knaier liebt ihre grüne Garten-Oase

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