Jugendkunstschule

„Mal mit Herz“ malen bei Ferienprojekt in Brühl

Ein zweitägiges Ferienprojekt lässt Kinder ihre Kreativität ausleben

Von 
Vincent Kern
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Die Teilnehmer des Projektes „Mal mit Herz“ in der Jugendkunstschule Brühl präsentieren voller stolz ihre bunten Werke. © Kern

Brühl. Warum sind die meisten Gemälde eigentlich rechteckig? Das fragte sich Andrea Tewes von der Jugendkunstschule Brühl und entschloss sich kurzerhand, die Kinder beim Ferienprojekt „Mal mit Herz“ auf herzförmige Leinwände malen zu lassen. Obwohl: Gemalt im traditionellen Sinne wurde dort eigentlich nicht.

„Wir haben mit professionellem Graffitispray gearbeitet“, erklärte Tewes stolz. Selbst ausgeschnittene Schablonen, aber auch alltägliche Dinge wie Reis, Buchstabensuppe oder Holzstücke wurden auf den Leinwänden drapiert und mit Farbe besprüht. Unter den Abdeckungen kamen dann farbenfrohe Kunstwerke zum Vorschein.

Eigene Fantasie als Grenze

Bei „Mal mit Herz“ haben sich Romy und Johanna dafür entschieden, ihre Freundschaft auf der Leinwand zu verewigen. Ein „R“ für Romy und ein „J“ für Johanna schmücken ihre Kunstwerke sowie das Symbol ihres gemeinsamen Sternzeichens, das des Löwen.

Jedes einzelne Bild hatte durchaus seine ganz eigene Note: Manche Mädchen kreierten komplizierte Figuren wie eine Fee oder eine Katze, andere hielten es eher schlicht mit Herz- oder Sternkompositionen. Romy und Johanna haben in der Vergangenheit schon öfter bei Ferienprojekten der Jugendkunstschule mitgemacht: „Einmal haben wir mit Kupfer gearbeitet“, sagte Romy, „und einmal haben wir Steine geschliffen und lackiert“, wirft ihre Freundin Johanna nach. Jedenfalls hätten sie immer sehr viel Spaß gehabt, waren sich die beiden Zehnjährigen einig.

„Die Gruppe besteht dieses Mal aus elf Mädchen“, sagte Tewes im Gespräch mit dieser Zeitung. Dass sich kein einziger Junge für das Projekt angemeldet hat, überraschte auch die freischaffende Künstlerin: „Ich dachte ja, das wäre auch eine schöne Sache für Jungs“, zeigte sich die Organisatorin des Angebotes beinahe etwas enttäuscht. Dafür waren die Mädchen aber umso begeisterter bei der Sache.

Der Projektname „Mal mit Herz“ hatte an diesem sonnigen Vormittag auch noch eine andere Bedeutung: Eine junge Ukrainerin, die bei der Familie eines der teilnehmenden Mädchen untergekommen ist, durfte kurzfristig auch mitmachen – wenn auch keine herzförmige Leinwand mehr für sie übrig war. Weniger Spaß am Kreieren und Gestalten hatte sie deshalb aber nicht.

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