Freiwillige Feuerwehr

Marco Krupp als Brühler Feuerwehrkommandant im Amt bestätigt

Die erste Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Brühl seit drei Jahren mit herausragenden Wahlergebnissen für die Verantwortlichen. Beeindruckend auch: Spätestens nach elf Minuten sind die Einsatzkräfte vor Ort – meist früher.

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cb/ras
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Brühl. Es ist viel Zeit ins Land gegangen seit der vorangegangenen Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr, die im. März 2019 stattgefunden hatte. Daher hatte Kommandant Marco Krupp auch gleich drei Jahresberichte im Gepäck – von denen jeder mit seiner Vielzahl an Einsätzen einiges zu bieten hatte. Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte waren bei Sturm, Hochwasser, Brände, technische Hilfeleistungen im Zusammenhang mit Unfällen oder dem Transport von Verletzten vielfach im Einsatz – und an jedem Tag des Jahres rund um die Uhr bereit, den Menschen im Ort zu helfen.

Nach der Eröffnung der Versammlung durch den Spielmannszug unter der Leitung von Stefan Walz, fasste Krupp die wichtigsten Zahlen der Einsatzbilanz von 2019 bis 2021 zusammen. Die Pandemie habe dabei die gesamte Feuerwehr vor große Herausforderungen gestellt. „Gerade die Kameradschaft, die so wichtig für die Zusammenarbeit der Einsatzmannschaft ist, litt sehr in den vergangenen Monaten, jedoch konnte die Einsatzbereitschaft über die gesamte Zeit sichergestellt werden“, stellte der Kommandant fest.

Im vergangenen Jahr rückte die Feuerwehr Brühl zu insgesamt 206 Einsätzen im Dienste der Öffentlichkeit aus. Dies entspricht einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 37 Einsätzen. Verursacht wurde diese Entwicklung im Wesentlichen durch einen leichten Rückgang bei den Brandeinsätzen. Trotz des Hochwassers im Januar und Februar sowie einem Unwetter mit anschließendem Hochwasser im Juli sank die Zahl bei den Hilfeleistungseinsätzen deutlich. Auch die Fehlalarmierungen gingen etwas zurück.

Marco Krupp dankte an dieser Stelle der Gemeindeverwaltung sowie den Gemeinderäten für ihr Engagement, die trotz angespannter Haushaltslage im Sinne der Brühler Bevölkerung die Feuerwehr immer wieder unterstützten. So konnten im September ein neuer Mannschaftstransportwagen und ein neues Rettungsboot mit Anhänger bei einer kleinen Einweihung auf dem Übungsgelände in Dienst gestellt werden.

Viele ehrenamtlichen Einsätze

Besonderen Dank richtete er an die Bevölkerung, die wie in jedem Jahr oftmals in der Nachtruhe durch ausrückende Fahrzeuge gestört wurde und trotzdem immer die Wehr unterstützte. Er dankte auch den Arbeitgeber und den Familien der Wehrleute, die im vergangenen Jahr einsatzbedingt zeitweise auf ihre Mitarbeiter beziehungsweise Familienangehörigen hätten verzichten müssen. Trotz der vielen Einsätze und Anforderungen könnten sich die Bürger der Gemeinde auf eine motivierte und bestens ausgebildete Mannschaft verlassen, die zu jeder Tages- und Nachtzeit bereit sei, ihre Freizeit für in Not geratene Einwohner, Tiere sowie zum Schutz der Umwelt zu opfern.

Ein detaillierter Blick auf die Einsatzentwicklung zeigte in der Versammlung, dass die Wehr 32 Mal zu Brandeinsätzen gerufen wurde. Bei 21 Einsätzen handelte es sich um Kleinbrände und elf Alarme waren Mittel- beziehungsweise Großbrände. Bei allen Bränden sei durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr nur relativ geringer Sachschaden entstanden.

Ein Rückgang war bei den technischen Hilfeleistungseinsätzen zu verzeichnen, diese sanken auf 162 Einsätzen (Vorjahr 190). Dazu zählen Tierrettung, Beseitigung von Öl- und Kraftstoffspuren, Gefahrguteinsätze, Verkehrsunfälle, Notöffnungen, sonstige Hilfeleistungen, Sicherheitswachdienste und Hochwasserschutz.

Die Gemeinde blieb 2021 von Hochwasser nicht verschont. So musste die Feuerwehr Brühl zu über 60 Hochwassereinsätzen ausrücken. Nach einem starken Sommerunwetter im Juli wurden die Wehrleute zu diversen vollgelaufenen Kellern alarmiert.

Insgesamt 19 Personen gerettet

Bei den 206 Einsätzen mussten 19 Personen gerettet und bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes erstversorgt werden. Die Zusammenarbeit mit Rettungsdienst und Notärzten, dem DRK-Ortsverein, der Polizei, dem Ordnungsamt, anderen Rettungsdiensten und Feuerwehren funktioniere vorbildlich, betonte der Kommandant. Krupp dankte allen Organisationen für diese gute Zusammenarbeit.

Das erste Einsatzfahrzeug rückte durchschnittlich 4,1 Minuten nach der Alarmierung über Funkmeldeempfänger zur Einsatzstelle aus – und das, obwohl teilweise keine Notsituation bestand. Somit traf die Feuerwehr im gesamten Ortsgebiet spätestens elf Minuten nach der Alarmierung am Einsatzort ein. Zum Abschluss dankte Marco Krupp allen Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Brühl für ihr Engagement, welches auch durch die Corona-Pandemie nicht gebrochen wurde.

Bürgermeister Dr. Ralf Göck zeigte in seinen Grußworten seine Freude, dass diese Veranstaltung unter Einhaltung der aktuellen Corona-Bestimmungen stattfinden konnte. Er mahnte aber auch zur Vorsicht, da aktuell die Zahlen in Brühl rasant steigen und die Gemeinde unbedingt eine einsatzfähige Feuerwehr benötige. Er dankte allen Mitgliedern der verschiedenen Abteilungen der Feuerwehr für ihr Engagement, besonders die Leistung der Jugend hob er lobend hervor. Auch der Spielmannszug sei ein Aushängeschild für Brühl und sei weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt.

Nach dem Bericht der Jugendabteilung durch Sebastian Magnussen, dem Bericht des Spielmannszuges durch Stefan Walz und dem Bericht der Alters- und Reservemannschaft durch Dieter Ley folgte der Kassenbericht durch Thomas Kemptner und die einstimmige Entlastung.

Ausschuss unterstützt künftig

Marco Krupp nutzte den feierlichen Rahmen, um anstehende Beförderungen vorzunehmen und zusammen mit Bürgermeister Dr. Ralf Göck Ehrungen nachzuholen.

In den Wahlen wurden Feuerwehrkommandant Krupp sowie seine Stellvertreter Benjamin Noller und Harald Schuhmacher mit einer überwältigenden Mehrheit von der Mannschaft im Amt bestätigt. Dies zeigt, dass sie es trotz der schwierigen Zeit geschafft haben, die großen Fußstapfen ihrer Vorgänger auszufüllen und den Wandel hin zu einer modernen und schlagkräftigen Feuerwehr fortzuführen. Künftig werden sie dennoch durch den neu gewählten Feuerwehrausschuss unterstützt, der neben den festen Mitgliedern durch Cort Bröcker, Ariane Fischer, Christoph Hemmerich, Ulrich Mehrer, Torben Wedel, Mathias Wiloth gebildet wird.

Abschließend dankte Marco Krupp allen Anwesenden und schloss die Hauptversammlung mit den Worten: „Gott zur Ehr’, dem Nächsten zur Wehr, einer für alle, alle für einen!“ cb/ras

Geehrte und Beförderte der Wehr

In der Hauptversammlung erhielt Oliver Seibert die Ehrennadel in Gold der Gemeinde für 30 Jahre Einsatzdienst und Harald Schuhmacher die goldene Ehrennadel vom Kreisfeuerwehrverband Rhein-Neckar für 40 Jahre ehrenamtlichen Feuerwehrdienst.

Zum Feuerwehrmann befördert wurden Timothy Faber, Leon Müller, Mustafa Özen, Ron Pregartner, Nico Seibert, Moritz Willer, Lars Wiloth und Lukas Wolz.

Zum Oberfeuerwehrmann wurden Christoph Hemmerich, Florian Hettler, Christopher Mack und Marc Palmieri ernannt.

Torben Wedel wurde zum Hauptfeuerwehrmann befördert und Christian Deutsch und Sebastian Magnussen sind zukünftig Löschmeister. cb

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