Brühl. Bei der jüngsten Sitzung des Schulverbandes Bildungszentrum Brühl/Ketsch für die Marion-Dönhoff-Realschule bestimmte der Jahresabschluss für das Wirtschaftsjahr 2024 die Tagesordnung. Der Verbandsvorsitzende, Brühls Bürgermeister Dr. Ralf Göck, begrüßte im neuen Medienraum der Realschule neben Vertretern der beiden Gemeinden seinen Stellvertreter und Amtskollegen Timo Wangler aus Ketsch sowie Rektor Martin Jendritzki und Konrektorin Kerstin Dobhan.
Göck erläuterte in Vertretung für Verbandskämmerer Andreas Willemsen die wichtigsten Daten des nach den Vorgaben des Eigenbetriebsrechts erstellten finanziellen Jahresabschlusses für die Schule.
Der Erfolgsplan 2024 war mit 1,95 Millionen Euro in Erträgen und Aufwendungen ausgeglichen veranschlagt worden. Im Vergleich dazu lag der Ansatz des Vorjahres mit 1,54 Millionen Euro um rund 20 Prozent niedriger. „Es ist ein guter Jahresabschluss“, war der Verbandsvorsitzende zufrieden mit dem Ergebnis.
Die tatsächlichen Erträge lagen um etwa 105.000 Euro und die tatsächlichen Aufwendungen um rund 341.000 Euro unter den Planwerten. Das hat zu einer Überzahlung der Betriebskostenumlage in Höhe von rund 236.000 Euro geführt. Das endgültige Rechnungsergebnis weist damit einen ausgeglichenen Stand von Erträgen und Aufwendungen in Höhe von 1,61 Millionen Euro aus.
Weniger für Bestandserhalt
Auf der Ertragsseite gab es wesentliche Abweichungen vom Plan unter anderem bei den Zuweisungen vom Digitalpakt Schule und den Landeszuschüssen für Schulsozialarbeit. Bei den Aufwendungen haben sich die Kosten für die Gebäudeunterhaltung mit 258.000 Euro, das sind 56 Prozent weniger als im Vorjahr, besonders positiv ausgewirkt.
Der Erwerb von Geräten und Ausstattung hat mit 51.000 Euro zu Buche geschlagen, die Stromkosten mit 73.000 Euro gegenüber 80.000 Euro im Vorjahr. Die Gebäudereinigung ist mit 176.000 Euro um zehn Prozent teurer geworden. Die Mietaufwendungen sind um 17 Prozent auf 76.000 Euro gestiegen. Zinsen für Kassenkredite sind nicht angefallen, da die planmäßige Liquiditätsumlage ausreichend war, ebenso gab es keine Ausgaben für die Schulpartnerschaften. Ein prozentualer Anteil des vom Land dem Schulverband zufließenden Sachkostenbeitrages wird der Schulleitung zur eigenen Bewirtschaftung für den Schulbetrieb überlassen, das sogenannte Schulleiterbudget.
Vom Schulleiterbudget ausgenommen sind die Erträge und Aufwendungen für die Gitarrenklasse, ein Projekt der Klassenstufen fünf und sechs. Insgesamt ergab sich ein tatsächlicher Liquiditätsverlust von 84.000 Euro statt der ursprünglich erwarteten 122.000 Euro. Der verbleibende Endbestand beläuft sich auf 330.000 Euro, von denen im nächsten Jahr 327.000 Euro an die Mitgliedsgemeinden zurückgezahlt werden.
Der Jahresabschluss zeigt die größten investiven Maßnahmen. Der Neubau des Medienraumes im Untergeschoss kostet 130.000 Euro, im Plan waren 200.000 Euro angesetzt. Die Kosten für den Neubau der Hebeanlage in der Sporthalle kommen auf 67.000 Euro statt der geplanten 40.000 Euro. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf 282.000 Euro, geplant waren 355.000 Euro. Die Liquiditätsumlagen sind in der geplanten Höhe von den Mitgliedsgemeinden eingezahlt worden. Auch die Tilgungszahlungen sind planmäßig erfolgt. Die Mindestliquidität von rund 24.000 Euro kann zu Beginn des Jahres 2025 vorgehalten werden.
Das Anlagevermögen hat aufgrund von Abschreibungen um insgesamt 214.000 Euro abgenommen. Obwohl sich die Bilanzsumme aufgrund der geringeren Kassenmittel reduziert hat, ist ein Zuwachs des Anlagevermögens in Höhe von 69.000 Euro zu verzeichnen, was positiv zu bewerten ist.
Verband ist finanziell gesund
Der Schulverband für die Marion-Dönhoff-Realschule steht finanziell gesund da. Die Schule hat derzeit 701 Schüler, so viele wie noch nie seit ihrem Bestehen, sagte Schulleiter Jendritzki. „Wir wollen die Schule sehr modern und auf einem hohen Niveau halten“, versprach Göck.
Der Verband hat mit den Schulsekretärinnen und dem Hausmeister drei Bedienstete für die Bildungsstäte an der Schnittstelle beider Gemeinden. Der Verbandsvorsitzende, sein Vertreter sowie die Mitglieder der Verbandsversammlung nehmen die Tätigkeit ehrenamtlich wahr. Die Versammlung war einstimmig für den Jahresabschluss für das Wirtschaftsjahr 2024.
Dann musste das Gremium noch Ausgaben für dieses Jahr genehmigen. Das Flachdach über den Nebenräumen der Sporthalle, in denen die Duschen und die Umkleidekabinen untergebracht sind, besitzt eine Kunststoffabdichtung, die auf Grund von Umwelteinflüssen über die Jahre geschrumpft ist. Die Folge ist, dass die Abdichtung durch die entstandene Spannung an den Dachrändern herausgerissen wurde und somit das Dach undicht ist, erläuterte Ortsbaumeister Reiner Haas der Verbandsversammlung den Sachverhalt. Das Gewerk war öffentlich ausgeschrieben worden.
Zum Submissionstermin hatten zehn Angebote vorgelegen. Ein Angebot hatte nicht gewertet werden können, da das Schreiben unverschlüsselt per E-Mail dem Schulverband Brühl/Ketsch übermittelt worden war. Der Auftrag für die Dachsanierung über den Nebenräumen der Sporthalle ging an die Firma Döz Flachdach aus Remchingen zum Angebotspreis von rund 217.600 Euro. Die Kostenschätzung des Architekturbüros Roth hatte bei 288.000 Euro gelegen. Im aktuellen Haushalt stehen die Finanzmittel zur Verfügung. Der Beschlussvorschlag wurde einstimmig angenommen.
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