Bauprojekt

Nach langer Wartezeit: Leimbachbrücke in Brühl ist eröffnet

Die lang erwartete Leimbachbrücke bei Brühl ist eröffnet. Fußgänger, Radfahrer und Einsatzfahrzeuge profitieren von der verbesserten Infrastruktur, die endlich ohne Umwege genutzt werden kann.

Von 
Marco Montalbano
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Freuen sich über die Eröffnung der Ersatzbrücke über den Leimbach: Dietrich Herold (Bürgermeisterstellvertreter Edingen-Neckarhausen, v.l.), Ralf Göck (Bürgermeister Brühl), Peter Schneider (Leitender technischer Direktor Gewässer Regierungspräsidium Karlsruhe) und Jörg Vogel (Leiter Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Oberrhein). © Gemeinde Brühl Baden

Brühl. Was kaum jemand zu hoffen wagte, ist nun tatsächlich eingetreten: Die Leimbachbrücke nördlich der Kollerfähre ist fertiggestellt und wurde nun der Öffentlichkeit übergeben. Mit der „Betriebsbrücke über den Leimbach“, wie es in einer Mitteilung der Gemeinde heißt, sei sichergestellt, dass das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Oberrhein seine Aufgaben an der Bundeswasserstraße Rhein wieder sicher und ohne Umwege wahrnehmen könne.

Auch Fußgänger und Radfahrer könnten ab sofort den beliebten Weg entlang des Rheins wieder ohne Einschränkungen nutzen. Die neue Brücke sei in massiver Stahlbetonbauweise erstellt worden und für eine Belastung bis zu 18 Tonnen ausgelegt.

So könnten auch Rettungs- und Instandhaltungsfahrzeuge diese ohne Probleme befahren. Auch die Breite der Fahrbahn von 3,20 Metern ermögliche problemloses Durchkommen selbst für große Fahrzeuge. „Hiermit geben wir die Brücke frei“, ließ ein gut gelaunter Bürgermeister Ralf Göck kurz nach zehn Uhr verlauten, worauf ein rotes Band als symbolischer Akt zerschnitten wurde.

Leimbachbrücke Brühl: Viele Verantwortlichen bei Eröffnung dabei

Mit von der Partie waren Peter Schneider, leitender technischer Direktor des Referats „53.1 Gewässer, Ordnung, Hochwasserschutz, Planung und Bau“ des Regierungspräsidiums Karlsruhe, Jörg Vogel, Leiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Oberrhein (WSA) und Dietrich Herold, Bürgermeisterstellvertreter aus Edingen-Neckarhausen.

SBR Freigabe Leimbachbrücke © Marco Montalbano

Letzterer war zugegen, weil seine Gemeinde, historisch bedingt, einen Teil der Gemarkung besitzt, der genau zwischen Brühl und Rohrhof liegt. „Wir sind somit die einzige Gemeinde außer Mannheim, die sowohl am Rhein als auch am Neckar liegt“, so Herold in seinem Grußwort. Gemeinsam freuten sie sich über das erfolgreich abgeschlossene Projekt, so wie auch viele anwesende Gemeinderäte und gut 100 Bürger, die dem lang herbeigesehnten Ereignis beiwohnten.

„Die Brücke hat gut eine Million Euro gekostet, die Fischtreppe sogar 1,2 Millionen“, erläuterte Bürgermeister Ralf Göck. „Das Land hat Schwetzingen einen tollen Schlossgarten gebracht, uns eine Fischtreppe“, zog er einen launigen Vergleich. Unisono sei das Feedback zum Bau aus der Bevölkerung positiv, verriet das Gemeindeoberhaupt. Die erhebliche Verzögerung hätte Gründe gehabt. Gleich drei Hochwässer und somit höhere Gewalt seien hierfür die Ursache gewesen.

Brücke und Umfeld sind in der Tat beeindruckend, denn die rund 100 Meter lange Fischaufstiegsanlage in Form eines „naturnahen Raugerinnes mit Beckenstruktur“ besteht aus 23 Becken und 24 Riegeln mit durchwanderbaren Schlitzen. So könnten Fische und Kleinstlebewesen besser hindurchkommen.

Der bisherige Absturz der Fischtreppe in Brühl ist beseitigt

Auch sei der bisherige Absturz von etwa eineinhalb Metern beseitigt worden, heißt es weiter in einer Mitteilung. Das WSA sei für den Ersatzneubau der Brücke verantwortlich gewesen, für die Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit des Leimbachs hingegen der Landesbetrieb Gewässer am Regierungspräsidium Karlsruhe.

Sichtlich freuten sich die anwesenden Bürger über die Freigabe. So auch Manuel und sein Vater Meinrad aus Mannheim-Rheinau. Der Senior teilte mit: „Ich bin hier, als ich noch jünger war, immer entlang gejoggt. Auch wenn ich das nicht mehr so kann, freut es mich, dass der Weg wieder frei ist. Der Erholungswert des Gebiets ist durch die neue Brücke wieder gestiegen.“

Und Manuel meinte: „Es wurde langsam Zeit. Das hat wirklich lange gedauert. Dafür ist es jetzt besonders schön geworden.“ Er sei immer wieder mit dem Fahrrad bis zur Absperrung gefahren. Nun könne er endlich wieder auf der anderen Seite weiterfahren. Er ergänzte: „Das ist hier so schön, da wären ein paar weitere Sitzbänke toll, damit man es noch besser genießen kann.“

Freier Autor Freier Journalist. Davor Pressereferent. Studium der Politikwissenschaft.

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