Brühl. Das Sanierungsmobil „Zukunft Altbau“ der Energieagentur für Baden-Württemberg ist von März bis Oktober im Bundesland unterwegs und machte dabei auch auf dem Messplatz in Brühl Station. Das rollende Energiesparhaus bot umfassende, unabhängige und leicht verständliche Informationen rund um das Thema energetische Gebäudesanierung. Zwei Energieexperten standen vor Ort beratend zur Verfügung. Ein Angebot, das zwar nicht überrannt, aber dennoch gut genutzt wurde.
Birgit Sehls, Klimaschutzmanagerin der Gemeinde Brühl, erläuterte die Intention: „Zusammen mit der Kliba, der Klimaschutz- und Energieberatung Heidelberg, starteten wir im Februar die Aktion ,Gut saniert‘, zu der auch das Sanierungsmobil gehört. Es gibt noch immer sehr viele Missverständnisse und Gerüchte zum Thema energetische Sanierung. Viele denken, bei ihnen im Haus gehe das gar nicht, aber es findet sich immer eine individuelle Lösung.“
Brühler können Voruteile beim Klimaschutz abbauen
Jean-Paul Fix ist gelernter Dachdecker und seit 2010 Energieberater. Der Rentner aus Ketsch ist seit vielen Jahren im Sanierungsmobil unterwegs und berät die Besucher. Mit ihm stand Rüdiger Menz in Brühl für Fragen zur Verfügung und erklärte das anschauliche Infoangebot des Sanierungsmobils: „Wir zeigen hier Sanierungsbeispiele für Räumlichkeiten eines älteren Gebäudes anhand eines Videos. Gerade beim Thema Dämmung gibt es noch viele Mythen aufzuklären. In etlichen Köpfen ist der Glaube, das Haus könne nicht mehr atmen, wenn man es einpackt. Die Leute müssen bereit sein, ihre Vorurteile abzulegen und zu erkennen, welche Möglichkeiten es gibt. Wir sind dazu da, Leuten mit Halbwissen ganzes Wissen zu vermitteln und Interessierte zu animieren, ins Machen zu kommen.“
Sanierung zum Anfassen und Ausprobieren machte an diesem Tag in Brühl wesentliche Energietechniken wie Dämmung, Verglasung, Photovoltaik und Wärmepumpe anschaulich und fühlbar. Natürliche und mineralölbasierte Dämmmaterialien wie Kokosfasern, Flachs, Hanf, Kork oder Glasfaser konnten angefasst und ihre jeweiligen Eigenschaften unmittelbar miteinander verglichen werden. Ein Ausstellungsstück machte die Unterschiede einer ein-, zwei- oder dreifachen Verglasung von Fensterscheiben mittels Berührung der jeweiligen Scheiben fühlbar.
Informationen zu Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen
Ebenso wurde auf die Funktionalität von Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen eingegangen. „Viele Leute halten Sanierungsmaßnahmen für sinnvoll, sehen aber nur die Kosten. Es gilt, diese Hürde abzubauen. Vieles wird ja auch gefördert,“ berichtete Menz. Klimamanagerin Sehls sah einen klaren Nutzen im Sanierungsmobil: „Hier können Probleme direkt angesprochen und Unsicherheiten ausgeräumt werden. Man bekommt neutrale Infos.“
Alle 14 Tage gibt es donnerstags zudem im Rathaus zwischen 15 bis 17 Uhr eine kostenfreie Energieberatung. Eine Terminvereinbarung ist erforderlich. Zudem unterstützt die Gemeinde Brühl finanziell mit einem Umweltförderprogramm – beispielsweise für Fernwärme oder Dachbegrünung.
Weitere Hilfestellungen zu den Themen Heizung, Dämmung und Förderung bietet Zukunft Altbau unter www.zukunftaltbau.de.
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