Brühl/Ketsch. Die Marion-Dönhoff-Realschule lädt schon seit vielen Jahren vor den Sommerferien zu einem Abend der Berufsorientierung für die neunten Klassen ein. Vor ihrem Abschluss im kommenden Schuljahr soll ihnen die Möglichkeit geboten werden, sich über die Ausbildungsangebote der Region zu informieren.
Diesmal waren es 20 Unternehmen, die sich den Schülern vorstellten. Zunächst begrüßte Konrektorin Kerstin Dobhan die zahlreich erschienenen Jugendlichen, ihre Eltern und als besondere Gäste Bürgermeister Dr. Ralf Göck sowie den Landtagsabgeordneten der CDU Andreas Sturm. „Schön, dass nach zwei Jahren innerhalb der Berufsorientierung ein Stück Normalität zurückgekehrt ist und wir die Möglichkeit haben, mit dieser Veranstaltung den Schülerinnen und Schülern die Entscheidung zu erleichtern, welchen Weg sie nach der Schulzeit einschlagen wollen“, freute sie sich.
Lehrer Michael Koch, Beauftragter für Berufsorientierung, informierte alle Teilnehmer, wie der Abend ablaufen solle, vor allem welche Unternehmen wo im Schulgebäude zu finden seien. Nachdem er die Berufsagentur für Arbeit und die langjährigen Bildungspartner John Deere, die Barmer Krankenkasse, den „Europäischen Hof“, Engelhorn, die Sparkasse Heidelberg, die mit der Schule eng zusammenarbeiten, willkommen geheißen hatte, zählte er Betriebe auf, die sonst noch dabei sind wie das Uniklinikum Mannheim, die Zürich Versicherung, Bosch, Mercedes Benz, Roche, Bauhaus, die Polizei, die GRN-Klinik und das Seehotel Ketsch sowie zum ersten Mal Lanxess, Weldebräu und Knapp aus Schwetzingen. Das Angebot der Ausbildungsmöglichkeiten war also tatsächlich breit gefächert.
Die Anwesenden bekamen Einblicke in die verschiedenen Berufsfelder und hatten die Möglichkeit, sich im kleinen Rahmen oder in persönlichen Gesprächen mit den Vertretern der Unternehmen über die Ausbildungschancen zu informieren.
„Im Leben junger Menschen zählt die Berufswahl zu den wichtigsten Entscheidungen, deshalb wollen wir sie in der Berufsfindung tatkräftig unterstützen“, sagte der Berufsbeauftragte Michael Koch im Gespräch mit unserer Zeitung, „meist sind es Neuntklässler, die hier sind, aber auch Schülerinnen und Schüler der achten Klasse, die im nächsten Jahr den Hauptschulabschluss machen, vereinzelt auch Zehntklässler, die bisher noch nichts gefunden haben.“
Die Erfahrungen vergangener Jahre seien grundsätzlich gut, betonte er auf Nachfrage. Gespräche bei der direkten Begegnung brächten den Jugendlichen mehr als eigene Recherchen etwa im Internet. „Die Rückmeldungen sowohl vonseiten der Unternehmen als auch der Jugendlichen sind meist sehr positiv, Magnete der Ausbildungsbörse sind insbesondere Mercedes-Benz oder die Polizei“, ergänzt Koch noch.
Gefragt, was sie von dem Aktionsabend erwartet und inwiefern er ihre Berufswahl beeinflusst, sagte die Schülerin der neunten Klasse Hannah Schmitt: „Ich möchte Informatikerin werden. Für mich wäre eine Option, eine weiterführende Schule, ein Gymnasium, zu besuchen. Noch bin ich mir nicht sicher und denke, dass ich heute Abend in Erfahrung bringe, in welche Richtung ich mich sonst noch orientieren kann.“
Der Schülersprecher Leonardo Mantelli findet eine solche Aktion überaus wichtig: „Da wir in der zehnten Klasse den Abschluss machen, sollten wir uns schon in der neunten Klasse um einen Ausbildungsplatz in einem bestimmten Beruf kümmern. Man ist ja noch unerfahren und kennt das vielfältige Angebot noch nicht“, betont er. „Hier lernt man die verschiedenen Firmen kennen und welche Berufe sie zur Ausbildung anbieten. Ich bin mir zwar, was meine persönliche berufliche Zukunft angeht, ziemlich sicher, aber ich erwarte dennoch von dem Abend, dass er mir Informationen zu Alternativen meiner ersten Wahl aufzeigt.“
Was wäre denn sein Traumberuf? „Mein Traumberuf wäre, mich selbstständig zu machen“, erwiderte er, „dafür muss ich zunächst einen Beruf erlernen. Ich habe zu Hause viel über den Chemikerberuf bei der BASF recherchiert, aber, wie gesagt, fest steht noch nichts, kann ja sein, dass die Berufsbörse attraktive Alternativen bereithält.“ Bürgermeister Dr. Ralf Göck findet die Ausbildungsbörse ebenfalls einen wesentlichen Schritt zur Berufswahl. Sie mache Sinn sowohl für die Betriebe als auch für die Auszubildenden, meinte er. „Noch nie waren die Chancen für die Jugendlichen besser, sich über die große Vielfalt der Berufe direkt zu informieren und die Wahl selbst in die Hand zu nehmen.“
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