Förderkreis Dourtenga - Renate Dvorak präsentiert bei Hauptversammlung Bilder und Film über Situation in Burkina Faso / Neues Partnerschaftskomitee besucht

Sorgfältiger Umgang mit Spenden ist gewährleistet

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Caroline Scholl
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Renate Dvorak (M.) informiert die Mitglieder über ihre Reise nach Burkina Faso vergangenen Februar – und vom Treffen mit dem neuen Komitee dort. Schriftführerin Daniela Laucks-Gust (l.) und Klaus Krebaum gehören zu den Zuhörern. © Scholl

Brühl. Mit einer Verspätung von einem halben Jahr konnte Renate Dvorak, Vorsitzende des Förderkreis Dourtenga, rund 20 Mitglieder im Clubhaus des FV Brühl zur gut vorbereiteten Jahreshauptversammlung begrüßen. „Wir sind sehr froh, dass wir heute die Möglichkeit haben, euch unter anderem von meiner Reise nach Dourtenga berichten zu können und euch zu den laufenden und geplanten Projekten zu informieren“, begrüßte die engagierte Brühlerin und zeigte anhand von Bildern und einem kleinen Film die Situation vor Ort.

Der seit 1997 bestehende Verein setzt sich dafür ein, dass durch Förderungen in humanitären Bereichen wie in Bildung, Gesundheitswesen oder Wasserversorgung die Lebenssituation, der über 10 000 Einwohner der westafrikanischen Partnergemeinde Dourtenga in Burkina Faso verbessert wird. Ende Februar 2020, kurz bevor die Corona-Pandemie die Welt veränderte, war Renate Dvorak mit ihrem Schwiegersohn Stefan Meusel nach Burkina Faso gereist, um dort das neu gewählte Partnerschaftskomitee kennenzulernen und sich vor Ort von den Entwicklungen der Projekte ein Bild zu machen.

„Durch die allgemeine Sicherheitslage hatten wir bei diesem Besuch nicht die Gelegenheit nach Dourtenga zu reisen, trafen aber die neuen Verantwortlichen in Ouagadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso. Das Komitee dort wird alle drei Jahre neu gewählt, wir lernten alle kennen und die neuen Verantwortlichen sind sehr interessiert und engagiert“, bestätigte Dvorak.

Ein besonderes Anliegen sei ihr nicht nur bei diesem Besuch, den Verantwortlichen zu erklären, wie hier in Brühl die Spenden generiert werden und ein sorgfältiger Umgang mit diesen Geldern sicher gestellt wird. So ließ Renate Dvorak nicht unerwähnt, dass viele Kinder und Jugendliche in Schulprojekten fleißig gesammelt haben und auch private Spender sehr großzügig sind.

Laufende Projekte wie beispielsweise die Schulpatenschaften für rund 300 Kinder in Dourtenga, der Kauf von Medikamenten und die Hilfsprojekte zur Vermeidung von Unterernährung laufen weiter, die Grundschulerweiterung in Tangonko wurde erfolgreich abgeschlossen.

Hohe Einschulungsrate

„Wir können verzeichnen, dass die Einschulungsrate in Dourtenga bei 90 Prozent liegt, in Burkina Faso als Land liegt diese bei gerade mal 67 Prozent, ein toller Erfolg für unsere Partnergemeinde. Außerdem haben trotz der Corona-bedingten Schulschließung ab April zahlreiche Schüler in diesem Jahr einen Schulabschluss erreicht, genau 47 schafften die mittlere Reife und 27 weitere machten das Abitur. Davon waren 37 Schüler Mädchen, was in diesem Land leider nicht selbstverständlich ist. Zudem schafften 341 Kinder den Grundschulabschluss und weitere 302 schlossen die siebte Klasse ab“, betonte Gemeinderätin Gabriele Rösch bei ihrem Bericht über die Schulpatenschaften.

Gabriele Jordan, die Kassiererin des Förderkreises, ergänzte, dass der Verein in 2019 insgesamt 107 Mitglieder zählte, Einnahmen von rund 37 000 Euro verzeichnet wurden und die Ausgaben bei rund 18 000 Euro lagen.

Vorausschauendes Wirtschaften

Bürgermeister Dr. Ralf Göck, Kassenprüfer des Vereins, lobte das wirtschaftliche und vorausschauende Handeln des Vereins und die erfolgreiche Arbeit des Vorstands, der ebenso wie die Kassiererin einstimmig entlastet wurde. „Wir sind allen Engagierten und Spendern zu großem Dank verpflichtet und haben und hatten in 2020 die Herausforderung, dass wichtige Einnahmenquellen wie der Afrikatag oder andere Veranstaltungen nicht möglich sind. Dennoch haben wir durch den Hungermarsch Spenden generiert und es ist gewährleistet, dass wir aus unseren laufenden Einnahmen wie den Patenschaften und unseren Reserven alle laufenden Projekte weiterführen können“, bekräftigte Renate Dvorak perspektivisch.

Das geplante Projekt zum Bau einer Landwirtschaftsschule in Dourtenga sei ebenfalls auf einem guten Weg, man hoffe hier auf die Unterstützung des Bundesministeriums, welches in Kürze über die Teilnahme entscheiden werde.

„Dieses wichtige Projekt einer staatlichen Landwirtschaftsschule kann die Zukunftsperspektiven zur Nahrungsmittelversorgung in Dourtenga maßgeblich verbessern, daher hoffen wir sehr auf eine zeitnahe Umsetzung“, ergänzte Dvorak entschlossen.

Info: Eine Bilderreihe gibt es unter www.schwetzinger-zeitung.de

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