Weihnachtsreiten Brühl: „Gunnar“ und „Calina“ zeigen ihr Können

Brühl. Nachdem das Hochwasser im vergangenen Jahr dem Weihnachtsreiten im Pferdeland Kollerinsel einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, wurde es diesmal kurz vor Heiligabend feierlich in der großen Halle. Erstmals war der Reitverein Träger der Veranstaltung, bei der amüsiert festgestellt werden konnte, dass Deko nicht für jeden nur zum Anschauen ist.

Jeanette Erny ist für den Reitunterricht und alles rund ums Pferd auf der Kollerinsel verantwortlich, wie sie lächelnd anmerkt. Bei ihr laufen auch die Fäden fürs Weihnachtsreiten zusammen. Diese besondere Veranstaltung auf dem linksrheinischen Brühl soll zum einen die Gäste unterhalten, zum anderen einen wertvollen Dienst tun – für die Finanzierung der eigenen Anlage und die des Pferdeschutzhofs Klepperstall im nordrhein-westfälischen Zülpich.

Während die Einnahmen aus Speisen und Getränken für den Unterhalt des Pferdelandes unmittelbar bei der Brühler Fähre genutzt werden, darf für den Klepperstall gespendet werden. Unter anderem für eine Aufnahme in der Fotobox. Liebevoll wurde dort für die Aufnahmen ein „Fensterrahmen“ mit Tannengrün dekoriert. Dahinter: Pony „Max“, mit einer roten Christbaumkugel-Kette und einer grauen „Wollmütze“ geziert.

Die Dekoration in Brühlschmeckt

Neugierig lugt das weiße Pferdchen durch das Guckloch, während sich die ersten Kinder davor auf einem Strohballen fürs Foto positionieren. Doch nicht der Sucher der Kamera weckt sein Interesse. Er beißt kraftvoll zu – der Tannenduft ist unwiderstehlich für Max. Das perfekte Lachen gibt es in Folge dessen für die Erinnerung, die die Besucher mit nach Hause nehmen dürfen.

„Wir haben in den vergangenen Jahren immer wieder Spendenaktionen für verschiedene Empfänger durchgeführt“, berichtet Erny. Bewusst ist diesmal der Klepperstall gewählt worden, denn auch im Bereich der Pferdehaltung, -betreuung und der -pflege seien die Kosten exorbitant gestiegen. Das hat Erny selbst gemerkt. Mit der Zucht eigener Pferde hat sie aufgehört.

Angepasst werden musste der Reitunterricht auf der Kollerinsel. „Früher hatten wir sechs Voltigiergruppen. Das wurde auf einmal nicht mehr angenommen. Jetzt steht der Reitunterricht im Vordergrund, der vor allem bei den Kleinen greift“, sagt Erny. Seit vergangenem Jahr gebe es die „Happy Koller Kids“, fast 70 Reitschüler ab vier Jahren. Verändert haben sich die Unterrichtszeiten aufgrund der Vielzahl an Aktivitäten, in die die Kinder heutzutage eingebunden sind.

Fürs Weihnachtsreiten in der liebevoll dekorierten Halle ist „eine kleine Vielfalt von allen Bereichen des Reitens“ vorbereitet worden, wie Erny zusammenfasst. Eine Quadrille mit Warmblütern führt in das Geheimnis der Dressur ein, ein Pony begeistert mit leidenschaftlichen Sprüngen über Hindernisse, zwei wuselige Isländer sind Zucker für die Augen der Zuschauer auf dem Brühler Reiterhof.

Temperamentvoll und gemächlich

Gemächlich und gleichzeitig anspruchsvoll ist die Einlage im Westernreiten, die Pferd „Gunnar“ bravourös meistert. Ein Meisterwerk der Dressur lässt Stute „Calina“ zu. Sie wird am Knotenhalfter geführt und reagiert auch ohne diesen auf die entsprechenden Anweisungen seiner Reiterin.

Dass der Weihnachtsmann samt perfekt geschminktem Grinch Ben-Luca am Ende einer eindrucksvollen Reiterschau auf dem linken Ufer der Hufeisengemeinde beim Nachwuchs für besondere Begeisterung sorgen, ist wirklich nicht zu übersehen. Erny freut sich über das Engagement der 20 Mitwirkenden in der Show und alle der Helfenden an den Ständen ringsum. „Wir feiern gemeinsam mit unseren Gästen eine Weihnachtsparty rund ums Pferd“, merkt sie lächelnd an.