Bandporträt - Vier Musiker aus der Hufeisengemeinde starten als "who2ladies?" durch

Zu spät ist hier genau richtig

Von 
Dominique Kreichgauer
Lesedauer: 

Die Musiker Patrick Weiser, Kevin Solert, Julian Schulz und Adrian Laule (v.l.) bilden die Band "who2ladies?".

© Kreichgauer

BRÜHL. Nähert man sich dem Haus von Familie Schulz, hört man schon von Weitem Musik. Aus einem offenen Kellerfenster dringt "Du trägst keine Liebe in Dir" der deutschen Band "Echt", denn im Keller hat sich eine andere deutsche Band ihren Probenraum eingerichtet - "who2ladies?".

Der kleine Kellerraum ist vollgestopft mit Instrumenten und musikalischem Equipment. In einer Ecke steht ein kleines blaues Sofa, die Wände zieren Plakate und Banner der Band. "Letztes Jahr haben wir noch ohne alles gespielt", erzählt Gitarrist Patrick Weiser (22). "Ohne Mikros, ohne Verstärker, ohne Monitorboxen."

"Damals haben wir uns bei Patrick im Dachgeschoss getroffen und nur aus Spaß miteinander gejammt", ergänzt Bassist Adrian Laule (23). Spaß an der Musik haben die vier Brühler nach wie vor. Den wollen sie auch rüberbringen. "Wir wollen, dass die Leute sehen, dass wir Spaß haben, damit sie dann auch Spaß mit uns haben", erklärt Weiser. Dabei sind sie aber sehr selbstkritisch, feilen an ihren Songs und achten auf jedes Detail. "An manchen Songs basteln wir echt lange", erzählt Julian Schulz (22), der Posaune, Klavier, Melodica und Cajon spielt.

Diese Arbeitsmoral hatten sie nicht immer. Am Anfang war insbesondere die Probenmoral eher lax. "Es hat öfter mal jemand gefehlt oder kam zu spät", verrät der 22-jährige Allrounder. Der Name der Band nimmt direkten Bezug darauf - "who2ladies?" ist nämlich ein Wortspiel mit dem Pseudoenglischen "Who too late is?" was so viel bedeutet wie: "Wer ist zu spät?". Das änderte sich schlagartig, als die vier Brühler mit ihrem EM-Cover des Hits "Little Talks" der Band "Of Monsters And Men" im Sommer einen überraschenden Erfolg landeten. "Das war quasi unser Startschuss", erinnert sich Sänger Kevin Solert (22). "Danach sind wir erst richtig zur Band geworden", bestätigt Laule.

Zunächst wurden sie von der Weldebrauerei für deren Public Viewing angefragt, es folgen Auftritte auf diversen privaten EM-Feiern und der Straßenkerwe. Jetzt wagt sich die Band auch an andere Auftritte heran. "In Bars zu spielen, ist der nächste große Schritt für uns", so Laule. "Wir wollen aber auch weiterhin auf privaten Feiern spielen", wirft Weiser ein. Egal in welchem Rahmen, die "who2ladies?" sind für alle Fälle gerüstet.

"Innerhalb eines halben Jahres haben wir unser Repertoire quasi verdoppelt", erzählt Bassist Laule. Von Klassikern aus den 60ern, über Hits aus den 80ern bis zu den aktuellen Charthits, von englischen über deutsche zu spanischen ist alles dabei. "Wir spielen insbesondere zeitlose Lieder. Einfach alles, was auf Partys gut ankommt", berichtet Solert. Für die Zukunft juckt es die vier Brühler schon in den Fingern, auch eigene Songs zu schreiben.

Derjenige, der die Tage vor Weihnachten etwas weniger besinnlich begehen möchte, kann die Band am morgigen Samstag im Schwetzinger Café "Montreux" im DJK-Clubhaus, Hockenheimer Landstraße, erleben. Um 21 Uhr geht das Konzert mit "who2ladies?" los. Der Eintritt ist frei.

Copyright © 2025 Schwetzinger Zeitung