Gemeinde - Scheidender SPD-Gemeinderat Hans-Günther Büssecker erhält Ehrenbecher der Stadt / Als Briefträger auf dem Laufenden

Das Wohl der Bürger stets fest im Blick

Von 
Volker Widdrat
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Bürgermeisterin Patricia Rebmann (2. v. r.) überreicht im Beisein von Hauptamtsleiter Michael Seip (o.) und der SPD-Fraktionsvorsitzenden Renate Schmidt (r.) den Ehrenbecher der Stadt Eppelheim an den scheidenden SPD-Stadtrat Hans-Günther Büssecker. Seine Ehefrau Gerlinde (l.) freut sich über Blumen. © Lenhardt

Eppelheim. „Für mich gab es immer nur ein Ja oder ein Nein. Das war der Auftrag der Bürger an mich, als sie mich gewählt haben. Mit Enthaltung kann man meiner Meinung nach Eppelheim nicht voranbringen“, sagt Hans-Günther Büssecker. Mehr als zwölf Jahre gehörte er für die SPD-Fraktion dem Gemeinderat an, zum Jahresende scheidet er auf eigenen Wunsch aus. Am Dienstag bekam der 62-Jährige den Ehrenbecher der Stadt Eppelheim überreicht. Das hatte der Gemeinderat in der vergangenen Sitzung beschlossen.

Es falle ihr sehr schwer, ihn nun gehen zu lassen, meinte Bürgermeisterin Patricia Rebmann bei einer Corona-bedingt kleinen Feierstunde in ihrem Dienstzimmer. Die Überreichung des Ehrenbechers mit Urkunde bedeute, dass sein Mitwirken im Rat auch für die Stadt eine Ehre gewesen sei: „Seine Sachlageneinschätzung wird uns fehlen.“ An Ehefrau Gerlinde überreichte die Rathauschefin einen Blumenstrauß.

Hans-Günther Büssecker, der dem Gemeinderat seit dem 27. Juli 2009 angehörte, bedauerte, öfters bei den Sitzungen die Faust in der Tasche geballt zu haben und zeitweise sehr emotional geworden zu sein. Das habe wohl seinem Naturell entsprochen. „Aber alles in allem war die Zeit für mich sehr lehrreich. Dafür bin ich dankbar, dass ich das erleben durfte“, meinte der gelernte Metzger, der sich 1980 jedoch für eine berufliche Zukunft bei der Deutschen Post entschieden hatte.

Büssecker hatte das Wohl der Bürger und die Zukunft der Stadt stets fest im Blick. Als Briefträger in seinem Wohnort war er immer auf dem Laufenden, wenn es darum ging, was in der Stadt im Argen lag oder verbesserungswürdig war. Viele Bürger haben ihn in dieser Zeit angesprochen und ihre Anliegen vorgebracht.

Herz auf der Zunge getragen

Er habe geholfen, Schwerpunkte in Eppelheim zu entschärfen. So wurden in der Rudolf-Wild-Straße beim Edeka-Markt ein sicherer Fußgängerüberweg angelegt und in der Scheffelstraße in Höhe der Sozialstation und des katholischen Kindergartens ein Geländer aufgebaut. An der Kreuzung Scheffelstraße/Blumenstraße/Rudolf-Wild-Straße installierte die Gemeinde auf seinen Vorschlag hin mit vier Einbahnstraßenschildern einen „eckigen Kreisverkehr“ und sparte dabei viel Geld.

Der scheidende Stadtrat war unter anderem im Technischen Ausschuss, im Kulturbeirat, im Partnerschaftsausschuss und im Stadtentwicklungsausschuss aktiv. Fraktionsvorsitzende Renate Schmidt dankte für sein unermüdliches Engagement. Büssecker sei immer „frei heraus“ gewesen und habe das Herz stets auf der Zunge getragen. „Du warst ein Teamplayer, auf den man sich immer verlassen konnte. Du hast beharrlich immer nachgefragt, das hat sich wirklich gelohnt“, bedauerte sie sein Ausscheiden, dankte für die stets gute Zusammenarbeit und überreichte ein Präsent von den Fraktionskollegen.

Büssecker freute sich über die Ehrung. Über ein Dutzend Jahre im Gremium seien nun genug. „Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist“, sagte er lachend.

Freier Autor Volker Widdrat ist freier Mitarbeiter.

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