Eppelheim. Wie gut, dass sich Nino Cetinkaya entschlossen hat, ihre Georgischkenntnisse wieder aufzufrischen. Die Georgierin aus der Türkei, die Anfang der 1970er Jahre mit ihren Eltern nach Eppelheim gekommen war und seit 2003 im Leimener Stadtteil St. Ilgen lebt, meldete sich bei einem entsprechenden Sprachkurs der Volkshochschule an, den Mzia Tsiklauri leitete.
Die Kunsthistorikerin und Lehrerin ist gebürtige Georgierin und lebt seit 1998 in Deutschland. In Frankfurt am Main unterrichtet sie Kinder in einer georgischen Schule und gibt an verschiedenen Orten in ihrer Muttersprache auch Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene. Neben dem Erlernen der Sprache ist Tsiklauri auch die Vermittlung von Kunst und Kultur ihres Heimatlandes eine Herzensangelegenheit.
So ergab es sich, dass Nino Cetinkaya ihr erzählte, dass es in ihrem früheren Wohnort Eppelheim einen Georgienplatz gibt, der mit Bänken, Zaunelementen und Beleuchtung im Stil georgischer Architektur gestaltet worden ist. Bei dessen Einweihung im September 1991 war die heute 50-Jährige mit dabei. Und das hatte einen besonderen Grund: Ihr Vater Ilia Cetinkaya hatte die Namensgebung als Zeichen der Verbundenheit zwischen Eppelheim und Georgien angeregt und im damaligen Bürgermeister Hugo Giese und SPD-Gemeinderätin Martha Weber zwei wohlwollende Unterstützer gefunden.
Tafel soll Passanten informieren
Die Einweihung dieses Platzes, der nahe des Verkehrskreisels an der Hauptstraße zum Verweilen einlädt, wurde damals mit vielen Gästen aus Georgien und der Türkei groß gefeiert.
Zusammen mit Mzia Tsiklauri, die im Vorstand des Deutsch-Georgischen Vereins für Kultur und Bildung tätig ist, organisierte nun Cetinkayas Tochter Nino für die Vorstandsmitglieder des Vereins und interessierte Sprachkursschüler einen Eppelheimbesuch. Der von viel Sonnenschein begleitete Sonntagsausflug wurde vor Ort von Grünen-Stadtrat und Georgienkenner Martin Gramm koordiniert.
Die Besuchergruppe, zu der auch Jutta Höfer, Hannes Wirth, Markus Bleck, Dr. Brigitta Elborg und Eduard Heffel gehörten, wurde von Bürgermeisterin Patricia Rebmann am Georgienplatz willkommen geheißen. Zwischen der Rathauschefin und den Gästen wurden Präsente und Erinnerungen ausgetauscht. Außerdem wurden Fotos von der Einweihung des Platzes vor drei Jahrzehnten herumgereicht.
Mit Blick auf das damit bevorstehende Jubiläum „30 Jahre Georgienplatz“ im September regte Gramm an, auf dem Platz eine kleine Informationstafel mit allem Wissenswerten zur Namensgebung anbringen zu lassen.
Die Enthüllung der Tafel könnte im Zusammenhang mit einem kleinen Umtrunk erfolgen. Freudig zur Kenntnis nahmen Cetinkaya und Gramm die Zusage eines Kursteilnehmers, der die Finanzierung der Infotafel zusicherte. sge
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