Gemeinderat

Eppelheimer Wahrzeichen muss repariert werden

Trotz seines guten baulichen Zustands müssen am Eppelheimer Wasserturm Risse und feuchte Stellen repariert werden. Ein Ingenieurbüro soll den Denkmalschutz überwachen.

Von 
Volker Widdrat
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Der Eppelheimer Wasserturm ist das Wahrzeichen der Stadt. Erbaut aus Sand- und Backstein wurde er im März 1907 eingeweiht. Das Klinkermauerwerk muss repariert werden. Der Gemeinderat genehmigte überplanmäßige Ausgaben. © Volker Widdrat

Eppelheim. Am weithin sichtbaren Wasserturm müssen Reparaturarbeiten durchgeführt werden: Das Wahrzeichen von Eppelheim ist aber keineswegs marode, sondern in einem guten baulichen Zustand. Bei einer turnusmäßigen Begehung waren allerdings Risse im Mauerwerk und den Traversen festgestellt worden, erläuterte Kirsten Hübner-Andelfinger vom Amt für Stadtentwicklung und Immobilienmanagement in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Für die direkte Sichtung der erforderlichen Arbeiten war ein Hubsteiger gemietet worden, um zunächst die hohen Kosten für ein Gerüst zu vermeiden.

Bei der Begutachtung war ein vertikal verlaufender und durchgängiger Riss am Turmschacht festgestellt worden. Nach Aussage eines Statikers ist im Moment nicht von einer akuten Gefahr für die Standsicherheit auszugehen. Der Riss wurde gesichert und wird nun mit einem Monitoring die nächsten Monate beobachtet.

Bei der Untersuchung der Außenhaut war festgestellt worden, dass es im Dachstuhl feuchte Stellen gibt. Eine Reparatur ist nicht mehr möglich. Daher braucht es jetzt ein Gerüst, um das Dach neu zu decken. Die Verwaltung beabsichtigt, noch in diesem Jahr ein Ingenieurbüro für Denkmalschutz für eine Gesamtbetrachtung des Gebäudezustands zu beauftragen. Die Sanierungsmaßnahme muss in enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt erfolgen.

Wasserturm: Eppelheimer Wahrzeichen wurde vor fast 120 Jahren eingeweiht

„Wir müssen einiges investieren, damit unser Wahrzeichen, das vor fast 120 Jahren eingeweiht wurde und die Bewohner fast 80 Jahre mit Wasser versorgt hat, erhalten bleibt“, sagte Marc Böhmann von der Gemeinderatsfraktion der Grünen. Das Rissmonitoring und die gesamte Untersuchung des Industriedenkmals vom Fundament bis zur Dachspitze seien dringend notwendig. Weitere Investitionen würden folgen müssen.

Claus Reske von der SPD erinnerte an die größte Ausgabe von 1,3 Millionen Mark im Jahr 1993 für das Gebäude, das in der Liste der baden-württembergischen Denkmäler aufgeführt ist. Die Ausgaben für die Maßnahme seien gedeckt, nahm er zur Kenntnis.

Horst Fießer gab danach ebenfalls die Zustimmung der CDU/FDP-Fraktion. Das identitätsstiftende Bauwerk müsse erhalten werden, meinte Bernd Binsch von der Eppelheimer Liste. Jan Blüm (Die Linke) versicherte dem Wasserturm seine Unterstützung. Der Gemeinderat nahm Kenntnis von den überplanmäßigen Ausgaben in Höhe von knapp 17.000 Euro für die notwendigen Reparaturarbeiten am Baudenkmal Wasserturm.

Freier Autor Volker Widdrat ist freier Mitarbeiter.

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