Stadtverwaltung

Eppelheims Kämmerer Hubert Büssecker geht in Pension

Bürgermeisterin und Gemeinderäte würdigen Kämmerer Hubert Büssecker zum Antritt seiner Pension – doch er kommt für vereinzelte Projekte zurück.

Von 
Anette Zietsch
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Die Urkunde, die Bürgermeisterin Patricia Rebmann (v. l.) überreicht, macht es amtlich: Hubert Büssecker ist jetzt Pensionär. Seine Ehefrau Uschi freut sich über den schönen Blumenstrauß. © Stadt Eppelheim

Eppelheim. Eine Ära geht in der Eppelheimer Verwaltung zu Ende. Bürgermeisterin Patricia Rebmann verabschiedete den Kämmerer Hubert Büssecker in einer kleinen Feierstunde mit seinen Amtsleiter-Kollegen, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus „seinem“ Amt 20 und den Fraktionsvorsitzenden in Pension.

„Für mich ist das eine sehr bedrückende Veranstaltung“, stellte die Bürgermeisterin fest. „Ich gönne Ihnen zwar von Herzen den Ruhestand, lasse aber von städtischer Seite auch Trauer einfließen. Ich bin froh, dass Sie mein Amtsleiter waren“, würdigte sie seine Leistungen. „Es bedeutete eine große Erleichterung für mich.“

Seine gute Arbeit beruhe auch darauf, sagte sie in ihrer Rede, dass er das Wohl der Stadt über alle anderen Bedürfnisse gestellt hat, „das zeigen Sie verlässlich bis zum heutigen Tag. Dafür meinen herzlichen Dank.“ Ausgezeichnet habe ihn immer der vorausschauende Blick. „In fast 100 Prozent der Fälle trafen Ihre Prognosen zu. Schön, dass Sie uns solch ein gutes Fundament hinterlassen haben“, lobte sie sein Fachwissen, aber auch die menschliche Seite: „Sie sind ein Unikat!“

Erst Kollege, dann Vorgesetzter

Abschiede seien aber nicht ganz so betrüblich, wenn sie nicht endgültig sind. „Sie bleiben uns glücklicherweise für einzelne Projekte erhalten“, verriet die Bürgermeisterin, ehe sie zum Verwaltungsakt dieser Veranstaltung schritt. „Ein Stadtoberamtsrat darf nur mit Zustimmung des Gemeinderats und mit Urkunde in Pension gehen.“ Der erste Punkt sei bereits erledigt, für den zweiten Teil bat sie Hubert Büssecker nach vorne. Er bekam neben dem Dokument auch ein Präsent. Seine Ehefrau Uschi, die selbstverständlich mitgekommen war, erhielt einen Blumenstrauß.

Auch sein Nachfolger Michael Seip schätzt die Zusammenarbeit mit Hubert Büssecker: „Er ist der netteste Mensch und Kollege, den ich kenne. Er hat für jeden ein offenes Ohr. Er macht sich viele Gedanken, ist immer strukturiert, ist sich für nichts zu schade. Und er hat immer einen Rat parat. Die Zusammenarbeit mit ihm war eine gute Zeit.“

Er habe keine große Rede vorbereitet, meinte Hubert Büssecker anschließend. Er wolle sich aber bei seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bedanken. Es sei vor 13 Jahren, als er Amtsleiter wurde, nicht einfach gewesen: „Gestern Kollege, heute Vorgesetzter – das war für mich eine Umstellung. Plötzlich musste ich fachliche Vorgaben machen, manchmal auch Streitgespräche schlichten. Ich hoffe, dass ich eines nicht konnte: den Vorgesetzten rauskehren.“ Er dankte seinem Team, aber auch dem Gemeinderat für die Wertschätzung und das Vertrauen. „Ich gehe mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Da ich der Verwaltung verbunden bleibe, wenn auch nur stundenweise, ist das für mich ein sanfter Übergang“, meinte er.

Der scheidende Kämmerer betonte, dass es ihm immer ein Anliegen war, der Stadt und dem Gemeinderat zu dienen. Dabei sei es ihm nicht wichtig gewesen, welche Fraktion auf ihn zugekommen ist, denn er sei parteipolitisch nicht gebunden gewesen. „Ich habe jeden mit Informationen unterstützt“, bekräftigte er.

Dass diese Bemühungen gewürdigt wurden, machten die Fraktionssprecher in ihren wertschätzenden Worten und mit Abschiedsgeschenken deutlich. Christa Balling-Gündling (Bündnis 90/Die Grünen) lobte Hubert Büssecker: „Ich arbeite seit 34 Jahren mit ihm im Gemeinderat und habe ihn immer als ruhigen und zurückhaltenden Mitarbeiter in der Verwaltung geschätzt. Er hat uns als Gemeinderäte auch gewarnt und gemahnt, wenn es nötig war. Das hat er souverän gemacht“, würdigte sie seine Arbeit.

Trudbert Orth (CDU) ist seit Januar 1984 Ratsmitglied. Er erinnerte sich: „Anfangs bestand eine gewisse Distanz zwischen uns, die aber von Jahr zu Jahr abgenommen hat. Es war eine tolle Zusammenarbeit mit dir und auch schon mit deinem Vorgänger Herbert Müller. Du warst ein Kämmerer, wie man ihn sich vorstellt: ruhig, sachlich, konsequent. Und du hast immer auch die Folgen aufgezeigt, die ein Handeln hat. Du hast deine Aufgaben toll gemeistert.“

„Genieße jeden Tag“

Renate Schmidt (SPD) komplettierte die Riege der „Dinosaurier im Gemeinderat“, wie sie schmunzelnd anmerkte. Auch sie gehört seit 34 Jahren dem Gremium an, kennt Hubert Büssecker aber seit der Kindheit. „Es hat deine Arbeit ausgezeichnet, dass du Eppelheim so gut kennst. Du hast uns den Haushalt immer gut und anschaulich erklärt. Du warst aber auch nicht böse, wenn wir einen anderen Beschluss gefasst haben als den, den du für gut befunden hast. Genieße jeden Tag im Ruhestand“, gab sie ihm mit auf den Weg.

Bernd Binsch (Eppelheimer Liste) ist zwar noch nicht so viele Jahre im Gemeinderat. Aber auch er betonte, dass es immer eine sehr angenehme und sachliche Zusammenarbeit gegeben habe. „Er hat alle Fakten zur Verfügung gestellt. Sein Nachfolger Michael Seip macht dort nahtlos weiter. Alles Gute, einen schönen Ruhestand und herzlichen Dank für die Zusammenarbeit“, wünschte er dem Pensionär abschließend. az/zg

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