Eppelheim. Vor 40 Jahren sind mit der Eröffnung der „Icehouse“-Eishalle eisige Zeiten in Eppelheim angebrochen – sehr zum Gefallen von Kindern und Erwachsenen. Bis heute lassen sich generationenweise Menschen gerne auf das Glatteis führen. Die lange Tradition wurde nun gefeiert. Bei Außentemperaturen von 19 Grad schauderte es direkt beim Eintritt in die Eishalle in der Rudolf-Diesel-Straße. Minus vier Grad zeigte das Thermometer dort an. Denjenigen, die auf der Eisfläche bereits ihre Runden drehten, war jedoch schon wieder warm geworden.
Fast übersehen worden wäre das Jubiläum des „Icehouse“, wie die Halle heißt. Vor 22 Jahren wurde sie vom Verein Eisbären Eppelheim übernommen. Zuvor war sie in privater Trägerschaft. „Es ist enorm, was geleistet werden muss, um den Betrieb am Laufen zu halten“, betont Thomas Stärk. Der Vorsitzende der Eisbären Eppelheim weiß, wovon er spricht, denn als Eigentümer ist der Verein gewaltig gefordert, um das „Icehouse“ in Schuss zu halten.
Die 40-jährige Geschichte, die nun gefeiert wird, ist durch einen Eintracht in einer Facebook-Gruppe ins Bewusstsein gerufen worden. „Das war reiner Zufall. Mitglieder der Gruppe haben festgestellt, dass die Halle bereits seit vier Jahrzehnten besteht“, berichtet Stärk. Auf dem Schirm hatte der Eisbärenchef das Datum nicht, obwohl er selbst vor vier Jahrzehnten auf Schlittschuhen die ersten Runden auf dem Eis gedreht und den Hockeyschläger in die Hand genommen hat.
Komplette DJ-Karriere vor Ort
Ähnlich ging es auch Matthias Böhm, wobei er eine weitere enge Bindung zur Eishalle hat: „Vor 40 Jahren habe ich hier als DJ angefangen. Heute beende ich an der gleichen Stelle meine Karriere“, kündigte er am Samstagmittag an. Am Abend legte er in seinem Technikhäuschen letztmals für die Besucher auf, diesmal nur Hits der 1980er und 1990er Jahre, aus der Gründungszeit der Location also.
„Ich habe meine Kindheit hier verbracht. Die DJ-Kanzel war für mich dann mein Wohnzimmer“, stellt Böhm, der unter dem Namen „DJ Matt D“ international auflegt, heraus. Ein Kassettenrekorder zeugt noch von den Anfangsjahren der Eishalle, die auch Stärk noch in bester Erinnerung hat. Gleichzeitig weiß er um die Schwierigkeiten, mit denen ein Verein aktuell zur Unterhaltung einer solch großen Halle zu kämpfen hat. „Wir haben Glück: Unser bisheriger Energievertrag gilt noch“, erzählt er auf Nachfrage davon, in der aktuellen Krise mit einem blauen Auge davongekommen zu sein. Gewaltig sei der energetische Aufwand schließlich, bis die gewünschte Temperatur im „Icehouse“ erreicht ist. „Wir haben vor vier Wochen angefangen. Die Turbinen mussten ganz schön arbeiten, bis wir von den 28 Grad in der Halle auf die notwendige Temperatur heruntergekühlt hatten“, unterstreicht Stärk.
Zur großen Geburtstagsfeier gab es ganztags die Möglichkeit für alle, einfach in Ruhe ein paar Runden auf dem Eis zu drehen. Während dieses Angebot Eltern mit Kindern nutzten, hatten sich einige Sprösslinge bereits zu einem kleinen Training zusammengefunden. Anfänger und Fortgeschrittene hatten Spaß. „Premierenläufern“ gefiel das Eierlaufen auf Kufen und mit Schlägern oder das Torschießen auf drei Pylone.
Eines ist Stärk im regelmäßigen Training stets wichtig: „Die Kinder sollen Spaß haben.“ Mit der U9, der U10 und der U20 sind die Eisbären Eppelheim im baden-württembergischen Verband unterwegs. In der U13 bis zur U17 gibt es Gruppen, deren Spieler aus verschiedenen Kommunen zusammengewürfelt sind. Wer woher kommt, war bei der großen Sause zum 40. Geburtstag letztendlich egal. Der Nachwuchs wurde geschminkt, ließ sich selbst gemachte Waffeln schmecken, wärmte sich im Gastrobereich auf und übte sich beständig in der Standhaftigkeit auf dem Eis. Die Profis standen helfend zur Seite. Schließlich soll es diesmal nur kontrollierte Rutschpartien geben.
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