Gemeinderat

Mensa und Schulsport ziehen in Kegelhalle

Ausweichlösungen für Abriss der Rhein-Neckar-Halle beschlossen

Von 
Volker Widdrat
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In der Classic-Arena werden die Kegelbahnen ausgebaut, dafür entsteht ein Bereich für den Schulsport. In der Kegelhalle wird zudem die Mensa aus der Rhein-Neckar-Halle untergebracht, der Zugang erfolgt aber über den Schulhof. © Widdrat

Eppelheim. Die Rhein-Neckar-Halle in Eppelheim wird bis Jahresende abgerissen. Die Mensa muss deshalb ab dem neuen Schuljahr woanders untergebracht werden. Die Nutzung der Räumlichkeiten in der Kegelhalle mit ihrer bereits vorhandenen Infrastruktur sei „die praktikabelste und kostengünstigste Lösung“, stellte Amtsleitern Kirsten Hübner-Andelfinger in der jüngsten Gemeinderatssitzung den Beschlussvorschlag der Verwaltung vor.

Ab 1. Juli habe man Zugriff auf den Bistrobereich der Kegelhalle. Für die Schüler soll der Zugang zur Mensa nicht über den Parkplatz, sondern seitlich entlang des Gummiplatzes erfolgen. Die Instandsetzungsarbeiten und der Umzug könnten in den Sommerferien erfolgen. Die Verwaltung möchte für den Schul- und Vereinssport Räumlichkeiten während der Bauzeit der neuen Sporthalle zur Verfügung stellen: „Wir müssen jetzt geschickt jonglieren, damit alle unterkommen.“

Die zukünftig leerstehende Kegelhalle soll für Sportstunden genutzt werden. Die Kegelbahnen werden ausgebaut und eingelagert. Dafür wird ein neuer Bodenbelag in der Halle eingebaut. Dann müssten im Umkreis keine fremden Sporthallen angemietet werden. Die Kosten für den Umbau der 945 Quadratmeter großen Fläche betragen rund 150 000 Euro. Die Miete für eine Traglufthalle auf dem Gummiplatz würde mehr als das Dreifache betragen. Der Umbau der Kegelhalle ist im Haushalt 2023 als Ersatzmaßnahme während der Bauzeit der neuen Sporthalle vorgesehen.

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Anette Zietsch, Stadt Eppelheim
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Der Neubau habe absolute Priorität, erklärte Volker Wiegand (CDU/FDP). Die Nutzung der Räumlichkeiten in der Kegelhalle sei eine „kostengünstige und vor allen Dingen schnell umzusetzende Lösung“. Auch wenn aufgrund der geringen Deckenhöhe nur bestimmte Sportarten in der Kegelhalle ausgeübt werden könnten. Die Verwaltung sollte zügig Angebote für die Realisierung der Maßnahmen einholen.

„Schnell und kostengünstig“

Christa Balling-Gündling (Grüne) sah eine „sinnvolle Lösung“. Der Umfang der Umbauarbeiten sowie die konkreten Kosten müssten aber noch geklärt werden. Sie forderte „zeitnahe Informationen, was die Kostenentwicklung anbelangt“.

Der Umzug der Mensa in die Kegelhalle sei die „schnellste und kostengünstigste Lösung“, meinte auch Renate Schmidt (SPD). Die in den sozialen Medien erhobenen Vorwürfe, Verwaltung und Gemeinderat würden „den Kegelverein an die Wand fahren“, seien falsch: „Wenn jemand den Verein an die Wand fährt, ist es die Uneinigkeit im Verein selbst.“ Die ausgebauten Bahnen müssten fachgerecht gelagert werden. Dem Verein müsse eine Frist gesetzt werden, bis wann eine Entscheidung über eine Rückkehr nach Eppelheim getroffen sein muss. Beim Sportbund sollten Fördermittel erfragt werden.

Das vorgelegte neue Konzept für die Mensa sei schlüssig, meinte Bernd Binsch (Eppelheimer Liste). Ballsport, Badminton oder Frisbee seien in der umgebauten Kegelhalle wohl nicht möglich. Von der wirtschaftlichen Seite betrachtet spreche alles für den Umbau der Classic-Arena zu einer Turn- und Gymnastikhalle. Für Linus Wiegand (CDU/FDP) „liegen die Kosten noch nicht auf dem Tisch“. Auch sei noch nicht absehbar, wo die ausgebauten Kegelbahnen hinkommen. Kirsten Hübner-Andelfinger erklärte, es gebe bereits Anfragen von anderen Kegelvereinen, die die Bahnen kaufen würden.

Der Gemeinderat war mehrheitlich für den Umzug der Mensa in die Kegelhalle und für einen neuen Bodenbelag als Teil der Übergangslösung für den Schul- und Vereinssport. Linus Wiegand (CDU/FDP) und Franz Maier (Eppelheimer Liste) stimmten dagegen.

Freier Autor Volker Widdrat ist freier Mitarbeiter.

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