Eppelheim. Schauspiel, Gesang und Tanz sorgten für gute Stimmung und staunende Kinder in der Rudolf-Wild-Halle in Eppelheim. Das Theater Liberi verzauberte Groß und Klein mit einer modernen Umsetzung des weltbekannten französischen Volksmärchens „Die Schöne und das Biest“ von Gabrielle-Suzanne de Villeneuve aus dem Jahr 1740.
Die Zuschauer von heute kennen wahrscheinlich am ehesten die mehrfach verfilmte Variante des Musicals von Disney. So trugen auch einige der ganz jungen Zuschauerinnen das bekannte gelbe Kleid von Belle, der Hauptdarstellerin, um gänzlich in die Geschichte einzutauchen. Die vollbestuhlte Rudolf-Wild-Halle hatte nur noch wenige freie Plätze. Vor allem Familien mit Kindern, aber auch ältere Paare ließen sich vom Theater Liberi in die Märchenwelt mitreißen. Die Theatergruppe selbst bezeichnet das Stück als das absolute „Familienhighlight“ – und versprach damit nicht zu viel.
Die Vorhänge der Bühne öffneten sich und schon die Kulisse dahinter beeindruckte: Ein aufwendiges Bühnenbild wurde von dem darauffolgenden geradezu überboten. Die sechs Akteure füllten die Szenerie in authentischen Kostümen aus und gingen in den Rollen auf. Jeder Einzelne begeisterte mit Gesang und synchronen Tanz-Choreografien. Beachtlich, wenn man bedenkt, dass die Originalvorlage mehrere Duzend Darstellende beinhaltet. Das Theater Liberi leistete bemerkenswerte Arbeit, welche das Publikum und vor allem die Kinder immer wieder durch tosenden Applaus und freudiges Jubeln beherzte.
"Die Schöne und das Biest" in Eppelheim: Vorfreude auf den Kuss
Das Biest, gespielt von Falko Mäbert, gibt im Interview zu: „Das Biest ist stimmlich eine große Herausforderung.“ Er müsse die Töne schließlich nicht nur zum Sprechen, sondern auch zum Singen deutlich vertiefen. „Das Schöne ist aber, dass man die ganze Bandbreite seiner Stimme zeigen kann.“ Schließlich bleibt das Biest nicht in seiner unschönen Gestalt, sondern wird durch die Kraft der Liebe zum Prinzen.
Wer übrigens meint, dass das Biest in seiner zotteligen Version den jüngsten Zuschauern Angst macht, dem sei versichert, dass dies weitestgehend nicht so war. Im Gegenteil: Es war sogar der Liebling von so manch einem Gast.
Die sechsjährige Theresa berichtet in der Pause, dass sie zum allerersten Mal in einem Musical ist und sich ganz besonders auf den Kuss zwischen dem Liebespaar freut. Ihre gleichaltrige Freundin Luisa hat den Film zwar schon „zehn oder hundertmal“ auf ihrer DVD zu Hause geschaut, versichert aber: „Es ist trotzdem gar nicht langweilig – und das Biest mag ich am liebsten!“
Doch auch für die älteren Fans dieser besonderen Liebesgeschichte ist die Inszenierung ein Spektakel, etwa für Annika Hänssler (20) mit ihren zwei Begleiterinnen: „Wir sind große Musicalfans und Disney-Liebhaber, deshalb kannten wir den Film zwar schon. Aber es (das Musical in Eppelheim, Anm. d. Red.) ist wirklich supersüß gemacht und die Umsetzung ist sehr gut gelungen.“ Man sei zwar überrascht gewesen, dass die Lieder nicht der Filmversion entsprechen, aber Bühnenbild, Kleid und Gesang seien absolut sehenswert. „Wir würden auf jeden Fall wiederkommen!“
"Die Schöne und das Biest in Eppelheim": Ein Wiedersehen ist garantiert
Die begeisterten Fans des Theaters Liberi können sich freuen: Die Künstler werden auch im kommenden Jahr in Eppelheim und Umgebung das ein oder andere Märchen auf die Bühne bringen und ihr Publikum in den Bann ziehen. Neben dem engagierten Team des Theaters sorgten auch die Organisatoren der Rudolf-Wild-Halle für einen reibungslosen Ablauf mit Verpflegung, ausgefeilter Technik in Licht und Ton und allem, was dazugehört.
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