Christkönigkirche - Erweiterte Orgel in Dienst gestellt / Finanzierung durch Pfeifenpatenschaften

Neues klingendes Herzstück

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sge
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Mit wegen der Pandemie eingeschränktem Zuhörerkreis kann die neue Orgel zum ersten Mal erklingen. Sie macht durch zwei Lichtsäulen auch optisch etwas her. © Geschwill

Eppelheim. Diesem Tag hat die katholische Kirchengemeinde lange entgegengefiebert: Die neue Orgel der Christkönigkirche konnte in Dienst gestellt werden. Umso größer war die Freude, nach acht Monaten ohne Orgel das neue Herzstück des Gotteshauses erklingen lassen zu dürfen. „Es trieb uns nicht die Sorge, dass die Orgel nicht fertig wird, sondern unsere Sorge galt den äußeren Umständen und den Einschränkungen, die uns die Pandemie auferlegt hat“, betonte Pfarrer Johannes Brandt in seiner Ansprache.

Die Indienststellung des Instruments sollte nicht sang- und klanglos erfolgen, sondern unter Beachtung der Corona-Auflagen wenigstens mit einer begrenzten Zahl von Gemeindemitgliedern möglich gemacht werden. Die Orgelweihe werde nachgeholt, sobald es die äußeren Umstände wieder zulassen, erklärte der Pfarrer.

„Gaudete! Heute wollen wir die Freude zeigen, die uns trägt“, freute sich Brandt. Sein erster Dank ging an Organist Gunter Barwig, für den der Neubau der Orgel eine Herzensangelegenheit gewesen sei. Nicht minder engagiert war der eigens für die Neubeschaffung gegründete Orgelarbeitskreis mit Gunter Barwig, Stefan Hege, Claudia Scherer, Monika Kampmann, Gabriele Treiber, Bernd Hönig und Werner Birkholz.

Von Sanierung abgeraten

Eine Orgel habe für eine Gemeinde eine wichtige Bedeutung, hob Pfarrer Brandt hervor. Sie stelle eine Verbindung zwischen Gott und den Menschen her. Das erste offizielle Spiel an der neuen Orgel war Domkapellmeister Martin Dücker aus Stuttgart vorbehalten. Als erzbischöflicher Orgelinspektor hat er auch den Neubau der Christkönigorgel begleitet. Die Orgel, die allein in ihrer Optik ein prächtiges Bild auf der Empore der Christkönigkirche abgibt, wurde bereits 1985 in der St. Ignatiuskirche in Essen als „Breil-Orgel“ in Dienst gestellt. Die Pfarrei St. Joseph konnte sie übernehmen und das Instrument nach eigenen Wünschen erweitern. Die Neuanschaffung war notwendig geworden, da der Zustand der alten Christkönig-Orgel sehr bedenklich war. Statik, Mechanik und Elektrik wiesen gravierende Mängel auf. Orgelsachverständige rieten von einer Sanierung ab.

Es wurde entschieden, nicht mehr in die bisherige Orgel zu investieren. Nach langer Suche konnte die gebrauchte Breil-Orgel aus dem Bistum Essen gekauft werden. Für ihren Einsatz in der Christkönigkirche wurde die Orgel auf drei Manuale und 41 Register erweitert und ist damit wesentlich größer als das bisherige Instrument. Noch verwendbare Pfeifen der alten Orgel wurden mit eingebaut. Wie beim Vespergottesdienst deutlich wurde, kann die neue Orgel den Kirchenraum nun optimal mit Klang füllen und ist mit ihren beiden Lichtsäulen und der variablen Farbgebung auch optisch ein Blickfang. Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa 440 000 Euro. 215 000 Euro übernimmt die Pfälzer katholische Kirchenschaffnei, 107 500 Euro die Erzdiözese Freiburg und 10 000 Euro die Stadt. Weitere 107 500 Euro möchte die katholische Gemeinde mit Spenden beisteuern. Derzeit liegt der Stand bei rund 90 000 Euro. Zur Finanzierung suchen 2500 Orgelpfeifen einen Paten. Die Spanne reicht von 25 bis 500 Euro. sge

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