Friedhof - Gedenkfeier zum zehnten Todestag von Ehrenbürgerin Leonie Wild / Familie, Mitarbeiter, Bürgermeister, Pfarrer und Vereine erinnern voller Dankbarkeit

Tüchtige Geschäftsfrau mit großem Herzen

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Blick in die Trauergemeinde. © Geschwill

Eppelheim. Vor zehn Jahren verstarb am 13. Juni Ehrenbürgerin Leonie Wild im Alter von 97 Jahren. Vier prächtige Kränze in den Lieblingsfarben der Verstorbenen und eine große Blumenschale schmückten bei der Gedenkfeier der Stadt am Samstag als Zeichen der Verehrung und Dankbarkeit die Friedhofshalle.

Mit den Worten "We miss you very much" gedachte Dr. Hans-Peter Wild zusammen mit Ehefrau Lezlie und seinen Kindern Robert und Christoph seiner verstorbenen Mutter. Sein jüngerer Bruder Prof. Dr. Rainer Wild war zusammen mit seinem Neffen Robert Wild und dessen Familie sowie weiteren engeren Verwandten bei der Gedenkfeier persönlich anwesend. "In Gedenken an meine liebe Mutter", stand auf der Schleife seines Kranzes.

Die Mitarbeiter des Unternehmens "ADM-Wild" überbrachten mit ihrem Blumengruß ihren "herzlichen Dank". Auf dem prächtigen Kranz der Stadt war "in dankbarer Erinnerung" zu lesen. "Wir möchten heute daran erinnern, was Leonie Wild alles für Eppelheim und die Menschen in der Region getan hat", stellte Bürgermeister Dieter Mörlein bei der Gedenkfeier zum zehnten Todestag in der Friedhofshalle mit anschließender Kranzniederlegung hervor. Das soziale Wirken der tüchtigen Geschäftsfrau gerate auch nach ihrem Tod weder bei Mitarbeitern, Stadt, Kirchen und Vereinen in Vergessenheit. Die Seniorchefin der Rudolf-Wild-Werke hatte ein großes Herz. "Sie half dort, wo sie helfen konnte und wo Hilfe gebraucht wurde", so der Stadtchef. "Ihr lagen die Menschen am Herzen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens standen."

An die Anfänge erinnert

Mörlein erinnerte an die Anfänge des Unternehmens und den Umzug der Rudolf-Wild-Werke im Jahr 1931 von Heidelberg nach Eppelheim. "Das war damals eine gute Entscheidung und ein großer Segen für das damalige Dorf." In den Notzeiten nach dem Krieg habe Leonie Wild ganz unbürokratisch und engagiert den Menschen geholfen. "Sie war in Eppelheim der Motor für soziales Engagement." Viele Jahre organisierte sie für Mitarbeiter im Ruhestand und sozial schwächer gestellte Bürger eine Nikolausfeier samt Präsenten und Bargeldgaben. Zusammen mit ihrem Mann Rudolf Wild habe sie das Volksliedersingen ins Leben gerufen und finanziert. Viele Auszeichnungen habe Leonie Wild in ihrem Leben erhalten, die Stadt würdigte ihr Engagement mit der Ehrenbürgerwürde. "Ich verneige mich heute vor einer großen Frau und ihrer Lebensleistung. Sie hat viel für die Stadt und ihre Menschen getan", betonte Bürgermeister Mörlein.

Vereinssprecher Thomas Hübler erinnerte im Namen der Eppelheimer Vereine in großer Dankbarkeit an die Ehrenbürgerin. Die von ihr ins Leben gerufene Leonie-Wild-Stiftung wirke über ihren Tod hinaus bis heute. Pfarrer Detlev Schilling rief die Predigtworte, die vor zehn Jahren von seinem Vorgänger Pfarrer Michael Göbelbecker bei der Beerdigung Leonie Wilds gesprochen wurden, in Erinnerung. Über den Tod hinaus hätten Liebe und Dankbarkeit als bleibende Werte Bestand. Der junge Kammerchor "young vocals" des Sängerbundes Germania schmückte die Gedenkfeier unter der Leitung von Ralf Schnitzer mit passenden Musikstücken. Die Orgel spielte Peter Rudolf. sge

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