Eppelheim. Der Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Eppelheim steht in den Startlöchern. Der Gemeinderat stimmte in der jüngsten Sitzung für die Vergabe der Metallbau- und Verglasungsarbeiten. Kirsten Hübner-Andelfinger vom Amt für Stadtentwicklung und Immobilienmanagement erläuterte die Maßnahme, die rund 249.000 Euro kostet. Der Zuschlag ging an die Firma Alu-Bau GmbH aus Offstein.
Die Arbeiten waren öffentlich ausgeschrieben worden. Die Fensterelemente waren in drei Lose aufgeteilt. Es waren zwei Angebote termingerecht eingegangen. Die Kostenschätzung der Architekten für dieses Gewerk hatte bei 335.000 Euro gelegen. Somit lag der günstigste Bieter bei 76,5 Prozent der geschätzten Summe. Die Verwaltung hat mit den Architekten und der Firma ein Klärungsgespräch geführt, bei dem die technischen Details besprochen und die Auskömmlichkeit des Angebots bestätigt wurden. Dr. Peter Schib stimmte für die CDU/FDP-Fraktion dem „futuristischen“ Anbau zu.
Neubau für Feuerwehr in Eppelheim hat schon einen Namen
Der Neubau werde im Volksmund schon „Aquarium“ genannt. Die Maßnahme sei eine gute Sache, hoffentlich bleibe der Kostenrahmen so bestehen. Wenn ein Gewerk so günstig angeboten wird, lohne es sich in der Regel, „etwas genauer hinzuschauen“, meinte Jürgen Geschwill (SPD). Die Angaben des Unternehmens für das günstigste Angebot seien aber durchaus nachvollziehbar und „sehr seriös“. Claudia Grau-Bojunga (Grüne) freute sich, dass das „Aquarium“ bald wächst. Auch dem großen Baum auf dem Platz um den Krötenbrunnen gehe es gut. Der Beschlussvorschlag wurde einstimmig angenommen.
Die Vergabe der Dachsanierung der Ernst-Knoll-Halle kommt dagegen viel teurer als gedacht, führte Hübner-Andelfinger aus. Der Bruttoangebotspreis der Firma Marquardt Dächer und Fassaden in Waghäusel beläuft sich auf knapp 400.000 Euro. Die Gerüstarbeiten durch die Firma RJ Gerüstbau und Zugangstechnik in Mannheim kosten knapp 29.000 Euro.
Feuerwehr Eppelheim: Knackpunkt ist Dach des Gebäudes
Für das Dach war von einem Sachverständigenbüro ein Gutachten erstellt worden. Es waren Auffälligkeiten durch Aufwölbungen der Dachhaut, Undichtigkeiten, fehlende Windsogsicherung und ein bauphysikalisch mangelhafter Dachaufbau festgestellt worden. Die Dachhaut muss dringend erneuert werden.
Das Dach wird nun neu gedämmt, die Lichtkuppeln werden komplett getauscht, die Attika wird angepasst und es wird eine Begrünung aufgebracht, um das Entwässerungskonzept zu verbessern. Wegen der unzureichenden statischen Belastung der Dachkonstruktion kann aber keine Photovoltaik-Anlage montiert werden.
Kosten für Ernst-Knoll-Halle in Eppelheim steigen aus verschiedenen Gründen
Die Sanierungsarbeiten waren öffentlich, die Gerüsterstellung beschränkt ausgeschrieben worden. Die Kämmerei hatte aufgrund einer Kostenschätzung im Haushaltsjahr 2025 für diese Maßnahme 300.000 Euro vorgesehen. Die Kostensteigerung ist bedingt durch allgemeine Preissteigerungen von Herstellerseite in Folge hoher Energiekosten, Lohnerhöhungen im Dachdeckerhandwerk, hohe Auslastung der Unternehmen, die aufwendige Sanierung des Daches im laufenden Betrieb, die Hauptarbeitszeit in den Sommerferien und eine deutliche Erhöhung der Kosten für Lichtkuppeln, Zubehör, Dämmstoffe, Flüssigkunststoffe sowie Entwässerungselemente. Die Baumaßnahme ist von Anfang Juli bis Ende Oktober vorgesehen. Der Sportbetrieb in der Halle kann weitestgehend ungestört stattfinden.
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Clara Turna (SPD) hätte es ratsam gefunden, wenn die Maßnahme wegen der Höhe der Investitionssumme im Technischen Ausschuss vorbesprochen worden wäre. Die erheblichen Mehrkosten seien in diesem Umfang entstanden, „weil die baulichen Mängel wie das Fehlen einer Trennlage oder die Verwendung von Spenglerschrauben im waagrechten Bereich bei der Bauabnahme nicht erkannt wurden“, forderte sie, „künftig bei Bauabnahmen besonders sorgfältig vorzugehen, um mangelhafte Arbeiten und daraus resultierende Mehrkosten zu vermeiden“. Eine zeitnahe Umsetzung nach Vorliegen des Gutachtens hätte die Haushaltskasse schonen können, kritisierte sie den späten Beginn der Sanierungsarbeiten. Wegen der Wichtigkeit und Dringlichkeit stimme ihre Fraktion zu, so Turna: „Wir lassen weder Vereine noch Schulen im Regen stehen.“
Volker Wiegand (CDU/FDP) stimmte ebenfalls zähneknirschend zu. Man habe wegen der hohen Summe schon schlucken müssen. „Wir stehen zu der Ernst-Knoll-Halle und der notwendigen Sanierung“, meinte Marc Böhmann (Grüne). Der Beschlussvorschlag wurde einstimmig angenommen.
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