Eppelheim. In der Wernher-von-Braun-Straße 13 entsteht Wohnraum für Flüchtlinge, die von der Stadt untergebracht werden müssen. Der Technische Ausschuss vergab in seiner jüngsten Sitzung die Maler- und Tapezierarbeiten an den Malerbetrieb Schmitt aus Birkenau. Der geprüfte Angebotspreis beträgt rund 42 500 Euro. Die Bodenbelagsarbeiten erledigt die Firma Rofloor aus Mannheim für rund 27 500 Euro. Bei der Ausschreibung der Fliesen- und Plattenarbeiten hatte der Fliesenlegerfachbetrieb Rene Baust aus Oftersheim das wirtschaftlichste Angebot mit rund 39 000 Euro vorgelegt. Die Firma hat bereits für den Bauleiter gearbeitet und ist als zuverlässig und leistungsfähig bekannt, heißt es im Beschlussvorschlag. Die Vergaben wurden im Ganzen und einstimmig abgesegnet.
Viel Diskussionsstoff lieferte die Bauvoranfrage über die Errichtung einer Solarthermieanlage in der Elly-Beinhorn-Straße 6/2. Bauherr ist die Stadtwerke Heidelberg Netze GmbH. Der Technische Ausschuss hatte in seiner Sitzung im September vergangenen Jahres bereits über das Thema beraten und der Bauvoranfrage sowie der Überschreitung des Baufensters nicht zugestimmt. Als Gründe waren angeführt worden, dass ein im Gewerbegebiet gelegenes Grundstück durch die Bebauung mit einer Solarthermieanlage gewerblicher Nutzung entzogen wird. Da die noch verfügbaren Gewerbeflächen sehr beschränkt sind, hatte sich das Gremium gegen die ausschließliche Errichtung einer Solarthermieanlage ausgesprochen.
Auf Einladung von Bürgermeisterin Patricia Rebmann informierten jetzt Emanuel Zimmer vom Asset Management Fernwärme bei den Stadtwerken Heidelberg und der kaufmännische Geschäftsführer Peter Erb die Ausschussmitglieder über „grüne Wärme für Eppelheim“. Die Stadtwerke Heidelberg wollen die Energiewende vor Ort erreichen, erläuterte Zimmer das Funktionsprinzip der Solarthermie.
„Inhaber nichts vorschreiben“
Das Unternehmen hatte das Grundstück 2016 von der Stadt Eppelheim erworben. Der Bauherr wolle nun wissen, ob das Projekt prinzipiell genehmigungsfähig sei und die Grundstücksflächen außerhalb des Baufensters des Bebauungsplanes mit Teilen der geplanten Solarthermieanlage überbaut werden dürfte. Auf dem Grundstück wird nur ein kleines Gebäude für die Pumpe errichtet. Die restliche Fläche nehmen die Kollektoren ein, die für rund 300 Megawattstunden an Energie pro Jahr sorgen sollen. Das Projekt gehört zur Fernwärmetransportleitung Mannheim-Heidelberg. Linus Wiegand (CDU) bedauerte, dass die Fläche unter den Kollektoren nicht genutzt werden könne. Eppelheim könne sich keinen Landverbrauch mehr leisten. Renate Schmidt (SPD) wollte noch mal in die Planung gehen und einen Kompromiss diskutieren, warum eine Überbauung in die Höhe nicht möglich sei. Christa Balling-Gündling (Grüne) war für das Bauvorhaben der Stadtwerke. Bürgermeisterin Patricia Rebmann gefiel die Diskussion nicht. Man dürfe dem Grundstückseigentümer doch nichts vorschreiben, Eppelheim könne aber Vorreiter bei erneuerbaren Energien werden. Die Stadtwerke wollten Energie erzeugen und keine Stellfläche für Wohnmobile bieten oder etwa eine Halle unter die Module bauen, meinte Geschäftsführer Peter Erb. Der Ausschuss stimmte schließlich bei zwei Enthaltungen zu.
Das Gremium gab außerdem grünes Licht für den Erweiterungsbau eines Wohnhauses in der Schulstraße 39, für die Bauvoranfrage zur Errichtung eines Vierfamilienhauses im Attigweg und den Bauantrag für zwei Zweifamilienhäuser mit Garagen in der Schillerstraße 34. Für den Teilabriss einer Garage und die Nutzungsänderung in eine Wohnung in der Wieblinger Straße 51 und den Nachtrag zum An- und Umbau des vorderen Wohnhauses auf dem Grundstück Justus-von-Liebig-Straße 18 wurden ebenfalls Genehmigungen erteilt.
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