Hockenheim. Er ist immer wieder eine Reise wert, der berühmt-berüchtigte Marathon du Vignoble D’Alsace im elsässischen Molsheim. Nach zwei Jahren Pause machten sich die Läufer der ASG Triathlon Hockenheim und dem Marathon Teams Ketsch auf den Weg nach Frankreich: Zwischen Rhein im Osten und den Vogesen im Westen treffen hier romanische und germanische Kultur aufeinander und die kleinen beschaulichen Städte und Dörfer mit viel Fachwerk entwickeln mitten in den Weinbergen ihren eigenen Charme.
Ein Begrüßungsgetränk während der Busfahrt und in Molsheim ein umfangreiches Buffet, zu dem die Läufer leckere Speisen und Getränke vorbereitet hatten, warteten auf die Teilnehmer. Die Grundlage war geschaffen, um im malerischen Molsheim mit seinen zahlreichen Storchennestern die Startunterlagen für den Lauf abzuholen, auf Gleichgesinnte zu treffen und sich dem Charme Frankreichs hinzugeben.
Weiter ging es ins nahe gelegene Hotel, wo sich die Ausdauersportgemeinschaft im Pool entspannte. Bei einem Abendessen wurden die unterschiedlichen Strecken des nächsten Tages besprochen: Marathon, Halbmarathon und zehn Kilometer konnten absolviert werden.
Neandertaler, Minions und Römer
Am nächsten Morgen erwartete strahlender Sonnenschein die Läuferschar aus aller Welt. Doch wer Sportler im Laufdress erwartet hatte, wurde überrascht. Keine Athleten – mehrere tausend waren zum Marathon du Vignoble D’Alsace gekommen – sondern Neandertaler, Minions, Sträflinge, Bienen und andere Insekten, Prinzessin und Ritter, Teufel, Nonnen, Priester und Römer warteten auf den Start. Viele waren mit bunten Röcken, Zipfelmützen und zahllosen weiteren Kostümen begleitet. Kein normaler Lauf, sondern ein Sportevent in Verkleidung wartete auf die Starter.
Neben der einzigartigen Laufstrecke durch malerische Dörfer, entlang an Bächen und Flüsschen, durch die Weinberge und Felder sind die Verpflegungsstände auf dem Weg ein weiterer Höhepunkt, denn dort gibt es kulinarische Genüsse, frische Getränke und auch den einen oder anderen Elsässer Wein, serviert in kleinen Schlückchen. Bestzeiten sind daher schwer zu knacken, denn – kein Wunder – die Läuferschar verweilt am einen oder anderen Stand gerne etwas länger, da die vielen Bands am Wegesrand mit toller Stimmungsmusik zu etwas längeren Stopps einladen. „So bietet dieser Lauf große Geselligkeit und Freude, wo man hinschaut. Alle sind mit viel Freude, Spaß, Geselligkeit, Lebenslust unterwegs, die Kilometerzeiten dürfen gerne etwas von denen im Training abweichen, da ja auch die teils aufwendigen Kostümierungen bis zum Ende durchhalten müssen“, erklären die Hockenheimer mit einem Schmunzeln.
Eine besondere Tradition pflegt die ASG seit langem: Die Läufer treffen sich bei Kilometer 39, an dem die Halbmarathonis auf die Marathonis warten, um sich gemeinsam auf die letzten Kilometer zu begeben. Im Ziel gab es ein Finishershirt, Wein und eine Marathonparty zum Abschluss. „Der 16. Elsassmarathon war nicht der letzte an dem wir am Start waren“, bilanzierte ASG-Vorstand Oskar Stephan schließlich.
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