pro familia

Aufklärung im Unterricht

Schüler können ungehemmt Fragen zu Sexualität stellen

Von 
Marcus Oehler
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„Das war sehr lehrreich und interessant“, war die erste Rückmeldung einer Teilnehmerin nach einer Informationsveranstaltung in den Räumen von pro familia in Mannheim. „Sexualität gehört zum Grundbedürfnis des Menschen“, so Sozialpädagogin Lisa Eisele, eine Workshopleiterin der Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) im Gespräch mit dem Klassenlehrer Tony Vellappallil. Pro familia setzt sich dafür ein, dass „Menschen Sexualität selbstbestimmt leben können, soweit nicht andere in ihren Persönlichkeitsrechten verletzt werden“. Normalerweise gehen die Workshopleiterinnen in die Schulen. Für die Schüler der Klasse 9 der Schule am Kraichbach gab es genug Platz in der Geschäftsstelle. „Hier werden sie, im Gegensatz zur Schule, nicht von Lehrern oder Durchsagen gestört“, meint Eisele.

Sexuelle Bildung benötigt als Voraussetzung eine entsprechende Atmosphäre, in der Jugendliche ungeniert ihre Fragen stellen können. Auf der Basis von vorher anonym eingesammelten „Mädchen- und Jungenfragen“ wurden die Workshops aufgebaut. Eisele ist begeistert von dem Wissen der Klasse. So erklärt ihr ein Schüler relativ genau die körperlichen Vorgänge bei der Menstruation. „Das bekommen viele Altersgenossen nicht hin“, sagt sie erstaunt.

Durch kleine Klassen am SBBZ entsteht eine vertrauensvolle Umgebung, in der Jugendliche weniger gehemmt sind, ihre Fragen zu wichtigen Themen des Lebens zu stellen.

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Nichtsdestotrotz wollte Vellappallil den Schülern eine Möglichkeit bieten, sich mit Fachleuten über Verhütung, Liebe, Pornografie und Sexting auseinanderzusetzen. „Gerade in unserer Zeit benötigen Jugendliche, die online vielem ausgesetzt sind, Werte und Normen, um die sexuellen Inhalte richtig einordnen zu können“, so Vellappallil. zg

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