Mehr als 30 Beschäftigte befanden sich nach Auskunft der IG Metall am Mittwoch, 8. Juni, bei Outokumpu Nirosta im Warnstreik. Die Mannheimer Industriegewerkschaft hatte die Mitarbeiter des Hockenheimer Unternehmens zum Warnstreik anlässlich der Tarifrunde Eisen- und Stahlindustrie aufgerufen. Die Metaller fordern eine Erhöhung der Monatsentgelte um 8,2 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Darüber hinaus sollen weitere Tarifverträge unter anderem zur Altersteilzeit verlängert werden.
„Über 30 Beschäftigte des Stahlservice-Centers, das zum finnischen Edelstahlkonzern Outukumpu gehört, Hauptsitz der deutschen GmbH ist in Krefeld, folgten dem Aufruf der IG Metall, um für eine Stunde ihre Arbeit niederzulegen“, heißt es dazu in einer Pressemitteilung der Metaller. Es sei der erste Warnstreik der Hockenheimer gewesen, schreibt der Pressedienst der Industriegewerkschaft. „Nach ersten Kontakten zur IG Metall Mannheim wurde 2017 erstmals ein Betriebsrat gegründet. Die Verhandlungen zur Einführung der Tarifverträge der Eisen- und Stahlindustrie erfolgten ebenso 2017. Im darauffolgenden Jahr wurden alle Beschäftigten erstmals tariflich eingruppiert, heißt es in der Mitteilung.
Die Eisen- und Stahlindustrie befinde sich aktuell in einer guten Lage. „Die IG Metall fordert daher eine Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen.“ Außerdem wird gefordert, die Verlängerung der Tarifverträge zur Altersteilzeit, Beschäftigungssicherung, zu Werkverträgen und den Mindestnettoentgelttabellen zu vereinbaren. „Seit 1. März 2019 wurden die Tariftabellen nicht verändert“, moniert die IG. Bisher habe es zwei Verhandlungsrunden gegeben.
„Die Arbeitgeber hatten überraschend bereits in der ersten Verhandlung eine Einmalzahlung von 2100 Euro angeboten. Ein schlauer Schachzug“, sagte Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall in Nordrhein-Westfalen. „Aber einer, den wir freundlich zurückweisen mussten.“ Einhellige Meinung bei den Mitgliedern der Tarifkommission der IG Metall sei, dass die Beschäftigten „an den schönen Gewinnen der Stahlindustrie beteiligt werden wollten. Und zwar auf Dauer und nicht nur einmalig“. zg