Ihr Name erweckt das Bild eines großen Kriegers, eines dynamischen Herrschers. Doch "Daymin-Jo von Willoby" ist eine, die ihre Schnauze kalt trägt, das Fell hingegen in Braun-Schwarz und die Augen in Rehfarben. Karin Lösing ist stolz auf ihre Schäferhündin. Aus gutem Grund, denn sie nahm am Wochenende ihren Hund als deutschen Meister in der Gebrauchshundeklasse mit nach Hause.
Die Borkenerin hatte ihn mit der Führerin Vanessa Staeck auf den Platz geschickt und spontan großen Applaus erhalten für das disziplinierte Wesen der Hündin. Auch Monja Sauerwein hatte ihren vierbeinigen Stolz mit in die Rennstadt gebracht: "Kira vom Himmeltal" erzielte Platz zwei auf der Liste der Schönsten und Besten.
Als Gebrauchshund bedeutend
Eine wichtige Platzierung, betonte Harald Hohmann, Landesgruppenvorsitzender des Deutschen Schäferhundevereins, um auch der Jugend ihren Platz einzuräumen und die Bedeutung des Schäferhundes als Gebrauchshund zu demonstrieren. "Nichts ist schöner anzusehen als ein Schäferhund, der nach getaner Arbeit zufrieden daliegt - das ist Adel pur", schwärmt er, und Dennis Breunig, Landesjugendwart in Baden, pflichtet ihm bei.
Lebensfreude im Camp
Dass der Schäferhund überdies ein prächtiger Familienhund ist, konnte erfahren, wer am Pfingstwochenende den Blick über die Anlage des HSV schweifen ließ. Blickkontakt zwischen Mensch und Tier sowie eine unbändige Lebensfreude herrschte hier zwischen Zelten und Campingatmosphäre.
Immerhin hatten sich 60 Jugendliche bis 16 Jahre und Junioren bis 21 Jahre angemeldet, um ihre Tiere in den drei Kategorien Fährte, Gehorsam und Schutzdienst. Spuren zu lesen, auch einmal ohne Blickkontakt zum Herrchen alleine zu bleiben und natürlich die Lust an der Aufmerksamkeit gehören mit dazu.
"Die deutsche Meisterschaft ist die einzige Veranstaltung", so Hohmann, "bei der alle Sparten angeboten werden". Die Anspannung angesichts dieses besonderen Anlasses war den Teilnehmern in die Gesichter geschrieben. Fast schon hätten nicht nur die Hunde die Zunge hängen lassen angesichts der großen Herausforderung, sich den Preisrichtern optimal zu präsentieren.
Rotgesichtig und um Atem ringend kehrte so auch Julia Liegl mit ihrem Rüden "Zarus Ulmental" aus dem Parcours zurück. Runde um Runde war sie gelaufen, hatte den Hund angefeuert, seine Aufmerksamkeit eingefordert. Ihr Vater, Josef Liegl, hatte sie im Vorfeld geschult. Als Jugendwart für die bayerische Delegation war es ihm wichtig, die besten Punkte zu erreichen.
Wasser wichtiger als Pokal
"Hier werden immerhin die besten und schönsten Hunde Deutschlands vorgestellt", schwärmte auch seine Frau, Petra Liegl. Richter Karl-Heinz Zygadto hatte im Gegenzug lobende Worte für den Rüden parat: "Ein sehr guter Bewegungsablauf, ich gratuliere." Für "Zarus" aber galt nur noch Eines: eine Schüssel voller Wasser angesichts des prächtigen Sommerwetters. Den Pokal konnte er wohl nicht erzielen, doch er war an diesem Wochenende der lebende Beweis dafür, dass Schäferhunde beliebte Familienhunde sind.
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