Tag des Ehrenamtes

„Die Gesellschaft braucht Sie“: DRK-Kreisverband ehrt Mitglieder

DRK-Kreisverband Mannheim ehrte 70 Mitglieder und zeigte viel Dank und Freude über das Wiedersehen nach Jahren.

Von 
Marco Montalbano
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Ins Hotel Motodrom hat der DRK-Kreisverband Mannheim zum großen Abend der Auszeichnungen anlässlich des Tages des Ehrenamtes eingeladen. © Lenhardt

Hockenheim. Über 100 Menschen waren am Montagabend zusammengekommen, um Mitglieder für 40 bis 70 Jahre Treue dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) gegenüber, für besondere Verdienste während Corona sowie für Teilnahme von Bereitschaften und Teams des Jugendrotkreuzes an Landesentscheiden zu ehren.

Ehrungen für langjährige Mitglieder

  • Armin Haag, Hirschberg, ist seit 70 Jahren Mitglied.
  • 65 Jahre Mitglied sind Frieda Margarete Elleser, Plankstadt, Irmgard Sanderbeck, Reilingen, Adolf Nietzel, Hemsbach, Walter Linder, Hockenheim, Walter Marquetant, Hockenheim und Gertrud Stock, Neckarhausen.
  • Für 60 Jahre Mitgliedschaft wurden Wolfgang Hornung, Plankstadt, Herbert Lerch, Plankstadt, Anna Liebich, Plankstadt, und Ursula Marquetant, Hockenheim, geehrt.
  • Werner Weidner, Brühl, und Günter Kühnle, Reilingen, sind seit 55 Jahren Mitglied.
  • 50 Jahre Mitglied sind Ralf Tremmel, Hockenheim, Peter Rensland, Feldküche, Rolf Grafe, Lußheim, Norbert List, Plankstadt, Ellen Herzog, Weinheim und Michael Sauer, Seckenheim.
  • Seit 45 Jahren Mitglied sind Frank Drechsel, Feudenheim, Rainer Günter Rendant, Friedrichsfeld, Sylvia Sommer, Friedrichsfeld, Esther Krenzer, Hockenheim, Joachim Kessler, Laudenbach, Rolf Edelmann, Lützelsachsen-Hohensachsen-Ritschweier, Rudolf Otto Large, Weinheim, und Dieter Knoll, Sandhofen.
  • 40 Jahre Mitglied sind Thomas Tuschner, Heddesheim, Dietmar Riedel, Hirschberg, Jutta Kramer, Ketsch, Klaus Schwab, Ketsch, Thomas Teffner, Neckarau, Helga Brugger, Seckenheim, Susanne Karl, Seckenheim, Carsten Ewald, Hirschberg, Richard Sterrer, Laudenbach, Edda Grafe, Lußheim, Brigitte Lerch, Plankstadt , Ingrid Schilling, Plankstadt, und Agnes Gaa, Plankstadt.

Ein gemütliches Holzfeuer brannte, wenn auch nur virtuell auf einem Großbildschirm, als Tobias Locher, Präsident des DRK-Kreisverbandes Mannheim, nach vorne trat. Keinen Hehl machte er aus seiner Freude über die Tatsache, dass man sich wieder zu einem solchen Anlass in großer Runde treffen und auch, die Vertreter anderer Organisationen begrüßen zu können. Denn auch Mitglieder der Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks und des Malteser Hilfsdienstes waren gekommen und den Ehrungen beizuwohnen.

DRK-Kreisverband Mannheim: "Endlich wieder austauschen"

„Das Ehrenamt verändert sich. Auch deshalb bin ich froh, dass heute so viele da sind“, teilte er mit, bevor er Adolf Härdle, Oberbürgermeister-Stellvertreter, Hockenheimer Stadtrat und Kreisrat, das Wort übergab. „Endlich wieder Austausch. Endlich wieder feiern – man kann sich wieder treffen. Auf den Adventsmärkten haben wir das schon geübt“, begann er launig, bevor er herzliche Grüße des verhinderten Oberbürgermeisters Marcus Zeitler und des Gemeinderats übermittelte. „In Deutschland engagieren sich Millionen von Menschen in einem Ehrenamt, so wie Sie. Aber sie stehen nicht im Rampenlicht. Vieles funktioniert nur mit ihrer notwendigen Unterstützung“, so Härdle, worauf er Henry Dunant zitierte, den Gründer des Roten Kreuzes. Denn in seinen Worten spiegelten sich die Grundsätze des DRK wider: Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit und Universalität.

Adolf Härdle betonte das gute Verhältnis von Stadt und Organisation: „Die Rettungswache, der Tafelladen, der Secondhandladen, der zum Glück wieder eine neue Location gefunden hat und der Neubau der Obdachlosenunterkunft. Es freut mich, dass unsere Zusammenarbeit so gut ist – auf die ich mich auch in Zukunft freue.“ Er schloss: „Es ist ein Signal der Menschenwürde. Die Gesellschaft braucht Sie. Hockenheim braucht Sie.“

Es folgten die Auszeichnungen für 70 DRK-Mitglieder von 13 bis 87 mit wechselnden Laudatoren, die dabei die vergangene Zeit Revue passieren ließen. Neben edlen gravierten Glasschalen regnete es Urkunden, Ehrennadeln und Miniatur-VW-Busse, die an damals erinnerten. Nicht unerwähnt blieben bei den Ehrungen individuelle Verdienste der Geehrten, wobei klar wurde, wie universell die Hilfe der Ehrenamtlichen manchmal ist und war.

Ob es sich dabei um den „Geburtstagskartenservice“ handelt, damit – besonders in Corona-Zeiten wichtig – allen Mitgliedern gratuliert wird oder „hauptamtliche Kuchenbäckerinnen“ – dies alles sei wichtig. Genauso die Verpflegung allgemein. So mancher reiste gar in die Ukraine, um Hilfslieferungen zu übergeben.

DRK-Kreisverband Mannheim: Unglaubliche Leistung

Klar wurde: Ohne Ehrenamtliche geht es nicht. Für die Ältesten der Gefeierten, die für 40, 45, 50, 55, 60 65 und für 70 Jahre Mitgliedschaft geehrt wurden, übernahm Präsident Tobias Locher als Laudator, der kommentierte: „Ich dachte, es sei keine Steigerung mehr möglich. Aber 60 oder gar 70 Jahre Mitgliedschaft ist einfach unglaublich.“

Simon Papendick vom Ortsverband Heddesheim, 13 Jahre alt, meinte auf die Frage, warum er sich beim DRK engagiere: „Weil es großen Spaß macht – das Zusammensein und anderen Menschen zu helfen.“ Das Helfen und der Dienst am Nächsten läge bei ihm in der Familie. Auch seine Teamkollegin Laura Seitz, ebenfalls 13 Jahre alt, betonte: „Es ist eine tolle Gemeinschaft unter Freunden und macht Spaß.“ Zusammen hätten sie an einem Landesentscheid teilgenommen, einem Wettkampf, bei dem es um Hilfe, praktisches Können genauso wie um theoretisches Wissen gehe. „Das machen wir alle gerne“, kommentierte ihre Kollegin Lucia Palomo Diaz.

Walter Linder wurde für 65 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet und war mit 87 Jahren einer der ältesten Anwesenden. Er erinnerte sich schmunzelnd: „Wie ich zum DRK gekommen bin? Weil das Arbeitsamt mich damals dahin geschickt hat“, um zu ergänzen: „65 Jahre sind eine lange Zeit. Es ist einfach schön, anderen zu helfen, und es gibt einem selbst auch viel zurück. Bis 1996 fuhr ich noch ehrenamtlich einen Rettungswagen.“ Seit seinem Umzug nach Hockenheim sei er Mitglied des hiesigen Ortsverbandes.

Freier Autor Freier Journalist. Davor Pressereferent. Studium der Politikwissenschaft.

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