Goldenes Priesterjubiläum - Der 75-Jährige mit dem Ehrentitel „Monsignore“ wird beim Festakt in Horben von alten Weggefährten begleitet

Dr. Rainer Birkenmaier feiert seine Primiz vor 50 Jahren

Von 
Franz Anton Bankuti
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Der Hockenheimer Monsignore Dr. Rainer Birkenmaierbegeht sein Goldenes Priesterjubiläum – er lebt mittlerweile im Schwarzwald. © Lenz

„Ich bin dankbar für all das, was ich machen durfte, dankbar dafür, was ich in den Herzen der Menschen bewegen konnte.“ Monsignore Dr. Rainer Birkenmaier, aus der Kaiserstraße in Hockenheim stammend, kann auf fünf Jahrzehnte als Priester zurückblicken. Am Sonntag feiert er in Horben im Schwarzwald, wo er seinen Alterssitz hat, sein Goldenes Priesterjubiläum. Rainer Birkenmaier möchte bei der Freude über sein Jubiläum aber nicht in erster Linie den Stolz darüber sehen, sondern blickt selbstkritisch zurück und vor allen Dingen ehrlichen Herzens dankbar: „Ich möchte schon sagen, ich bin dankbar, dass auch Gott mir die Treue gehalten hat.“

In der Seelsorgeeinheit von St. Georgen-Hexental unterhalb des Schauinsland, zu der auch die Pfarrkirche St. Agatha in Horben gehört, fühlt sich der 75-jährige Rainer Birkenmaier seit Jahren wohl. Er weiß und akzeptiert, dass er gesundheitlich mit seinen Kräften haushalten muss, im ehemaligen Pfarrhaus in Horben wohnt er, in St. Agatha steht er oft auch am Altar, wie eben auch am Sonntag an seinem Jubiläum.

Theologische Laufbahnen mit Start in Hockenheim

Marcel Brdlik (41) feierte vor zehn Jahren seinen ersten Gottesdienst in seiner Heimatpfarrei. Nach Kaplansjahren in Rastatt und Oberkirch ist er als Leitender Pfarrer seit vier Jahren für die Pfarrgemeinden Philippsburg, Huttenheim, Rheinsheim, Oberhausen und Rheinhausen zuständig.

Josef Götzmann zelebrierte im Juni vor 45 Jahren seine erste Messfeier. Nach einer Reihe von Spezialausbildungen war er vor allem in der Krankenhausseelsorge in Priem am Chiemsee tätig.

Josef Lutz war im Weihejahr der Kirche St. Georg (1911) der erste Primiziant. Lutz starb 1953 als damaliger Pfarrer von Aglasterhausen.

Wilhelm Gärtner (1925) war zuletzt Pfarrer in Eschbach. Adolf Eustachi, der in Salzburg zum Priester geweihte Palottiner, feierte 1933 seine Primiz. Franziskanerpater Gregor Erich Renner (1934) verstarb 1970 in Brasilien, wo er als Priester tätig war.

Albert Naber erhielt 1935 die Priesterweihe, Fridolin Keller und Ludwig Albert, der in Brasilien als Geistlicher wirkte, 1938.

Johann Eustachi (1951) verbrachte seinen Lebensabend in seiner Heimatstadt und fand hier auch vor über einem Jahrzehnt seine letzte Ruhestätte.

Als Priesterpensionär noch oft im Dienste an der Wallfahrtskirche Mariä Krönung in Lautenbach steht Monsignore Johann Schäfer. Der 82-jährige Hockenheimer (1965) war viele Jahre Pfarrer in Hardheim, wechselte nach Denzlingen, da er viele Jahre als Diözesanpräses für alle Kirchenchöre der Erzdiözese zuständig war. ba

Am Pfingstsonntag des Jahres 1972 hielt er seinen Primizgottesdienst in der Heimatpfarrei St. Georg in Hockenheim, Dekan Johannes Beykirch an seiner Seite. Die Festpredigt hielt damals Dr. Oskar Saier, der später Erzbischof der Erzdiözese Freiburg war. Rainer Birkenmaier, der im Internat in Tauberbischofsheim das Abitur gemacht und in Freiburg und Tübingen studiert hatte, hatte schließlich als Theologe jahrzehntelang wichtige Aufgaben und Ämter in der Erzdiözese Freiburg und auch darüber hinaus inne. Als Direktor des damaligen „Informationszentrum Berufe in der Kirche“ war er für alle deutschen Diözesen und Erzdiözesen zuständig. Knapp zwei Jahrzehnte war er auf der Ebene der Deutschen Bischofskonferenz für Ideen, Realisierung, Koordination und Kontakte verantwortlich, die sich mit den Berufen im kirchlichen Bereich beschäftigten. Einige weitere wesentliche Positionen in der Erzdiözese Freiburg prägte der zwischenzeitlich promovierte Theologe Birkenmaier mit seiner Überzeugungskraft und seiner starken überzeugenden Persönlichkeit, vor allem aber auch neben der Kompetenz mit seiner Offenheit und seiner Herzlichkeit. Er war anfangs auch Studentenpfarrer an der Pädagogischen Hochschule, leitete das Seminar für Gemeindepastorale. Während seiner Tätigkeit im Priesterseminar in St. Peter war er zusätzlich Pfarrer der dortigen Pfarrgemeinde. Als geistlicher Leiter des Seminarhauses „Marienfried“ der Schönstattfamilie Oberkirch war er für Wallfahrten, Exerzitien und pastorale Betreuung zuständig. Längst hatte man ihm schon den Ehrentitel „Monsignore“ verliehen.

Schwerpunkte seines Lebens

„Mein Wunsch war es, festlich und freudig, aber in bescheidenem Rahmen hier in St. Agatha in Horben mein Goldenes Priesterjubiläum zu feiern, so haben wir es für den Sonntag auch geplant“, informiert Birkenmaier im Gespräch mit dieser Zeitung. Der Chor wird beim Gottesdienst mitwirken und Birkenmaier selbst die Predigt halten und dabei, vom Evangelium des Tages ausgehend, auf einige bedeutungsvolle Schwerpunkte seines priesterlichen Lebens zurückblicken. Danach ist ein Empfang durch das Gemeindeteam auf dem Kirchplatz vorgesehen. Über den Besuch und die Gratulationen einiger alter Weggefährten wird sich Birkenmaier ebenso freuen wie über den Besuch seiner Schwester Annette und seiner Brüder Günter und Norbert, die mit ihren Familien mit dabei sein werden.

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