Hockenheim. Es ist ein allgegenwärtiges Thema, das nicht nur zukunftsorientiert ist, sondern gleichzeitig Fortschritt bedeutet: die Mobilitätswende. Während umweltschädliche Fortbewegungsmittel mehr und mehr ausrangiert werden, sollen elektrische Fahrzeuge deren Nachfolge antreten. Inzwischen mehr als ein Trend, sind Autos und Motorräder mit einem E-Kennzeichen schon zur Regel im Straßenverkehr geworden. Bei dem an diesem Wochenende stattfindenden „e4 Testival“ auf dem Hockenheimring können sich die Besucher intensiv mit dem Thema der bereits stattfindenden Mobilitätswende beschäftigen und selbst das Fahrgefühl eines elektronischen Gefährts austesten.
Die dreitägige fahraktive Messe zeigt alle Facetten der Elektromobilität. Auto- und Motorradhersteller bieten an ihren Ständen Informationen über den Stand der Technik, die Vorteile eines elektronischen Antriebs und laden zu einer Testfahrt über die Rennstrecke ein. Doch auch Themen wie Aufladetechniken samt Infrastruktur, Bergungstechniken von verunfallten E-Fahrzeugen oder Reichweitenentwicklung stehen im Fokus des „e4 Testivals“. Die zahlreichen Aussteller werden von fachspezifischen Vorträgen ergänzt.
Im Bereich der Boxengasse zeigen renommierte Automarken futuristische Designideen: Vom BMW bis zum Branchenriesen Tesla stehen die neuesten und fortschrittlichsten E-Autos für eine Probefahrt bereit. Zudem sind einige Ausstellungsstücke dabei, die zwar nicht getestet werden können, aber zumindest die Vorstellung von einer ganzheitlichen Mobilitätswende vermitteln. So können spezielle E-Modelle von einem Feuerwehrauto, einem Notarztwagen oder einem Camper eingehend studiert werden.
„e4 Testival“ in Hockenheim: Zweiräder mit eigenem Stockwerk
Ein Stockwerk über den PS-starken Energieboliden warten besondere Leckerbissen für Fahrrad- und Technikfreunde. Verschiedenste Varianten von Zweirädern können dort in einem mit Pylonen aufgestellten Slalomparcours getestet werden.
Einer dieser Aussteller kommt ganz aus der Nähe und hat praktisch Heimspiel: Die Coboc GmbH präsentiert ihre E-Bikes: Im „Slim-Design“ ist das Zweirad besonders leicht und für innerstädtische Touren hervorragend geeignet. Gleichzeitig ist die Batterie im Rahmen „versteckt“ und somit sind die Modelle nicht augenblicklich als E-Bikes zu erkennen. Die Heidelberger sind bereits „alte Hasen“ beim „e4 Testival“ und waren schon bei den ersten beiden Messen dabei.
Besonders interessant ist der Auftritt der schwäbischen Gemeinde Wüstenrot, die inzwischen ein komplett autarkes Wohngebiet besitzt und sich der Nachhaltigkeit verschrieben hat. Gleichzeitig gibt es am Wüstenrot-Stand noch einen Rad-Simulator, bei dem die Besucher bei einer Challenge um die Wette strampeln können.
Einen Simulator bietet ebenfalls das Mannheimer Team der Formula Student, das zudem ihren aktuellen Boliden präsentiert. „Großes bewegen“ will der Aussteller Sigo, der ein E-Lastenrad entwickelt hat und dieses, ähnlich der E-Scooter, in einem städtischen Mietmodell in Metropolen und Kommunen etablieren will.
Als besonderes Highlight ist das Team von „eRockit“ am Start. An deren Stand kann das „schnellste Fahrrad der Welt“ getestet werden. Der gleichnamige Hersteller aus Berlin beschreibt das bis zu 90 Stundenkilometer schnelle Gefährt als eine Mischung aus Fahrrad und Motorrad. „Es gibt keinen Gashebel oder ähnliches, die Bedienung geht, wie bei einem Rad üblich, über die Pedale. Doch die Performance ist die eines Motorrads.“
„e4 Testival“ in Hockenheim: Vorbehalte nehmen
Davon überzeugte sich auch der Eppelheimer Daniel Epping bei einer Probefahrt. „Das ,eRockit’ macht einfach unglaublich Spaß. Ein ganz besonderes Fahrgefühl und natürlich mächtig Speed“, sagte Epping nach der Fahrt.
Andy Zurwehme ist Geschäftsführer von Hersteller „eRockit Systems“ und schätzt die Bedeutung der fahraktiven Messe hoch ein: „Dass wir zukunftsorientiert denken und handeln müssen, dürfte inzwischen jedem klar sein. Die E-Mobilität ist hier ein wichtiger Baustein, der aber auch bahnbrechende Veränderungen mit sich bringt. Und viele Menschen mögen Veränderungen nicht. Daher ist es umso wichtiger, dass hier eine Plattform für Informationen geboten wird und die Besucher die E-Fahrzeuge und deren Handhabung direkt testen können.“
Das „e4 Testival“ hat am Samstag von 9 bis 17 Uhr und am Sonntag von 8 bis 18 Uhr geöffnet und lädt in die greifbare Welt der E-Mobilität und der Nachhaltigkeit ein.
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