Freundeskreis Hockenheim-Commercy - Ausklang des Jubiläumsjahres mit Baumpflanzung / Sechs Jahrzehnte im Zeichen der Völkerverständigung und des Friedens

Eiche symbolisiert die enge Verbundenheit

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cgf
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Nah am Völkerkreuz (rechts): Adolf Stier (links) spricht zu den Teilnehmern der kleinen Feierstunde zur Pflanzung der vom Ehrenbürger gespendeten Eiche. © Lenhardt

Freunde und Präsidiumsmitglieder des Freundeskreises Hockenheim-Commercy trafen sich am Völkerkreuz, um mit einer Baumspende das Jubiläumsjahr 2017 abzuschließen. Einen windigen, kalten, vor allem aber trockenen Nachmittag hatte sich Ehrenbürger und Ehrenvorsitzender Adolf Stier zum Pflanzen seines Baumes ausgesucht, teilt der Freundeskreis mit. In Absprache mit Stadtgärtnermeister Matthias Degen, der mit seinen Mitarbeitern den Platz hinter dem Völkerkreuz sehr gut ausgewählt und vorbereitet hatte, wurde der kleine Festakt von Adolf Stier eröffnet.

In seiner Ansprache erklärte der Spender, warum er sich zusammen mit Matthias Degen für eine Eiche entschieden hat: „Ihre Eigenschaften ähneln sehr stark der Partnerschaft zwischen Hockenheim und Commercy. Sie kann ein hohes Alter erreichen – 60 Jahre besteht die Freundschaft bereits. Sie kann 50 bis 60 Meter hoch werden und verfügt dann über einen zwei Meter dicken, oft knorrigen Stamm. Die Eiche galt bei den Germanen als heiliger Baum und war Sinnbild der Stärke mit großer Standfestigkeit. Das Gleiche prägt die Freundeskreise von Hockenheim und der lothringischen Stadt Commercy“.

Adolf Stier stellte fest, „dass wir durch unser freundschaftliches Wirken und Handeln über unsere Westgrenze hinaus, den Sieg über die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Deutschland und Frankreich errungen haben. Wann herrschte jemals Frieden mit einer so langen Zeitspanne?“ Jean-Jacques Rousseau habe es treffend formuliert, als er sagte: „Wollen wir in Frieden leben, muss der Friede aus uns selbst kommen.“ Die beiden Freundeskreise haben in wahrstem Sinn des Wortes die Herzen geöffnet, sind aufeinander zugegangen und haben einen grundlegenden Neuaufbau zwischen beiden Städten begonnen. Dafür bedankte sich Adolf Stier bei den Mitstreitern der ersten Stunde und den Aktiven von heute für die vergangenen sechs Jahrzehnte Bereitschaft, an der friedlichen Neuordnung Europas auch in der Zukunft mitzuwirken.

Die Bereitschaft der „Brückenbauer“ beinhaltet die Treue für das Geleistete, ganz besonders für die heranwachsende, junge Generation. Es liegt an ihr, diesen Weg fortzusetzen und auszubauen. Speziell sollte dies eine Aufgabe der Schulen und der gewählten Bürgervertreter sein. Der Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe hatte es vortrefflich formuliert und sollte ein Leitsatz für die kommenden Generationen sein: „Was du ererbt von deinen Vätern, erwirb es um es zu besitzen.“

„Echte europäische Kommunen“

Adolf Stier bezeichnete die beiden Städte Hockenheim und Commercy als echte europäische Kommunen. Aus der ersten Begegnung ist tiefe Freundschaft geworden und er ist sicher, dass das gegenseitige familiäre Kennenlernen im Laufe der Jahrzehnte zu einem stabilen Fundament der Freundschaft geführt hat.

Viele kräftige Hände und volle Schaufeln verhalfen der Eiche zu einem festen Standort. Steht man vor dem Völkerkreuz, hat man dennoch jungen Baum voll im Blick. Bei zukünftigen gemeinsamen Treffen wird man das Wachsen dieser Symbol-Eiche begutachten und verfolgen können. cgf

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