Fraktionsanträge

Einigkeit über Wasserspielplatz und Barfußpfad in Hockenheim

Von zwölf Begehren der Fraktionen im Hockenheimer Gemeinderat stoßen die wenigsten auf Zustimmung. Investitionen in Photovoltaikanlagen überraschen die CDU-Fraktion.

Von 
Matthias Mühleisen
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Hockenheim. Aller Antrag ist schwer – so könnte das Fazit der Gemeinderatssitzung am Mittwochabend lauten, deren Tagesordnung gespickt war mit Wünschen der Fraktionen. Zwölf der 21 Tagesordnungspunkte gingen auf ihre Begehren zurück, rechnet man den Wunsch der Freien Wähler, dass der Rad- und Fußweg entlang des Kraichbachs nach Reilingen beleuchtet werden soll (Bericht links) mit ein. Glatt durch gingen die allerwenigsten.

Am unproblematischsten war der Antrag der CDU auf Einrichtung eines Barfußpfads. Er hat mit 10 000 Euro auch ein eher überschaubares Kostenvolumen, steht aber laut Bärbel Hesping schon lange auf der Wunschliste der Christdemokraten. Es geht um ein Naturerlebnis für die Nutzer, bevorzugt in der Nähe des Gartenschauparks. Bei der Platzwahl sei die CDU flexibel. Marina Nottbohm (SPD) sah dafür die Nähe des HÖP prädestiniert, wo Beschäftigungsmöglichkeiten für Kinder ohnehin fehlten.

Oliver Grein (Grüne) gestand Verwirrung, weil in der Beschlussvorlage davon die Rede war, den Pfad in der Nähe der Wasserspielanlage anzulegen, die kommendes Jahr Gartenschaupark neben dem Außengelände des Parkkindergartens entstehen soll. An einen Beschluss zur Installation jener Wasserspielanlage habe seine Fraktion keine Erinnerung, obwohl sie sie ebenso wie den Barfußpfad begrüße. Oberbürgermeister Marcus Zeitler verwies auf die Parkanlagen GmbH.

Die Grünen könnten sich den Pfad sehr gut beim großen Kinderspielplatz an der Überführungsstraße vorstellen, sagte Grein, der dadurch eine weitere Aufwertung erfahren würde. Dort wäre auch Platz für die Wasserspielanlage. Entscheidend sei, dass der Wasserspielplatz an eine Trinkwasserleitung angeschlossen wird, das Wasser des Kraichbaches sei unabhängig vom endgültigen Standort, den laut OB die Verwaltung vorschlagen wird, dafür ungeeignet.

Wegen Übererfüllung zurückgezogen hat die CDU ihren Antrag auf Einstellung von jährlich 100 000 Euro in den Haushalt für neue Photovoltaikanlagen. Die überzeugende Argumentation der Verwaltung: Bei Dachsanierungen und bei Neubauten sei die Stadt zum Einsatz von Photovoltaik ohnehin gesetzlich verpflichtet – Solardachpflicht heißt das laut Hochbauabteilungsleiterin Katrin Pfisterer.

PV-Einsatz in Hockenheim immer eingeplant

Sie berichtete von zahlreichen energetische Sanierungsfahrplänen, die die Stadt für zahlreiche Gebäude in ihrem Besitz habe erstellen lassen. Dabei gehe es auch um den PV-Einsatz, der grundsätzlich immer eingeplant werde. Auf der Grundschule plus der Hartmann-Baumann-Schule sei die Anlage für 80 000 Euro seit einem Jahr in Betrieb, die auf dem Dach des Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasiums entstehe aktuell für rund 180 000 Euro und gehe in den nächsten Wochen in Betrieb.

Strom von der Sonne gibt’s laut Pfisterer 2025 auch von den Containeranlagen im Schulzentrum für die Schule am Kraichbach nach der Nutzungsänderung und später an der Arndtstraße, wo Volkshochschule und Musikschule in die derzeit von der Schule am Kraichbach genutzten Container einziehen werden. Bei der Erweiterung und Sanierung des Bauhofgebäudes werde nahezu jeder Quadratmeter Dachfläche für Photovoltaik genutzt. Hier liege die Kostenschätzung allein bei 400 000 Euro für die erneuerbare Energie. Die neue Kita am Reiterplatz werde einen ähnlichen Betrag beanspruchen.

CDU-Fraktionssprecher Markus Fuchs war mit dieser Planung mehr als zufrieden: „Uns ging es darum, den Ausbau von Photovoltaik zu verstetigen. Die Verwaltung investiert ja viel mehr, als wir gedacht und erhofft haben – unter diesen Voraussetzungen können wir unseren Antrag getrost zurückziehen.“ Weiterer Bericht über Anträge folgt.

Redaktion Redakteur im Bereich Hockenheim und Umland sowie Speyer

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