Es bleibt schwer nachvollziehbar

Matthias Mühleisen über die Umstände von Jürgen Grabetz’ Fehlverhalten

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Matthias Mühleisen
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Jürgen Grabetz hat Wort gehalten: Nach Abschluss des Verfahrens hat er sein Schweigen darüber gebrochen, wie es dazu kommen konnte, dass er einem vermeintlich hilfsbedürftigen Menschen derart viel Geld überlassen hat, dass seine eigenen Mittel dafür nicht ausreichten und er Konten der Kirchengemeinde anzapfte.

Er, der nach eigenen Worten „auf jedem Pfennig gesessen hat“, der als Bauherr von Kirchenimmobilien oder als Gärtner im Außenbereich des Pfarrhauses selbst Hand angelegt und der Gemeinde damit viele Ausgaben erspart hat, sollte hohe Beträge zweckentfremdet haben? Das passte nicht zusammen.

Wer den Geistlichen in all seiner Bodenständigkeit im Amt erlebt hat, kann auch nach seinen Erläuterungen schwer nachvollziehen, wie er in seinem Bedürfnis, einem jungen Mann mit schwerer Kindheit zu helfen, so weit gehen konnte. Doch manchmal führt ein falscher Schritt zum nächsten. Jürgen Grabetz steht für sein Fehlverhalten gerade – lange über die Bewährungsdauer hinaus. Da es ist erfreulich, dass er weiter gerne nach Hockenheim kommt, wie er selbst sagt.

Redaktion Redakteur im Bereich Hockenheim und Umland sowie Speyer